28.03.2022 10:01 Uhr

Hütter erklärt bitteren Abschied von Eintracht Frankfurt

Adi Hütter wechselte von Eintracht Frankfurt zu Gladbach
Adi Hütter wechselte von Eintracht Frankfurt zu Gladbach

Seit dieser Saison steht Adi Hütter bei Borussia Mönchengladbach an der Seitenlinie. Für die Fohlen-Elf verließ der Österreicher im vergangenen Sommer Eintracht Frankfurt. Ein Wechsel, der nicht geräuschlos über die Bühne ging. Noch immer blickt der Bundesliga-Trainer enttäuscht auf sein Ende bei der SGE zurück.

Im Sommer 2018 folgte Adi Hütter bei Eintracht Frankfurt auf Niko Kovac. Kein einfaches Erbe, hatten die Hessen doch kurz zuvor völlig überraschend den DFB-Pokal gewonnen. Doch der 52-Jährige konnte die SGE in der Folge weiterentwickeln. Höhepunkt war dabei zweifelsohne das Erreichen des Europa-League-Halbfinals in der Saison 2018/19.

In der vergangenen Spielzeit führte Hütter Eintracht Frankfurt fast in die Champions League. Doch nach dem angekündigten Abschied des Österreichers verspielte die SGE noch einen Vorsprung von sieben Punkte und belegte in der Abschlusstabelle der Bundesliga letztlich "nur" den fünften Platz.

"Als wir im Januar gegen Leverkusen aus dem Pokal ausschieden und Neunter in der Liga waren, sagte ich intern: Jetzt greifen wir die Champions-League-Plätze an! Da haben mich alle nur verwundert angeschaut, aber anschließend sind wir richtig durchgestartet", blickte der ehemalige Frankfurter Trainer im Interview mit "Spox" und "Goal" zurück.

Hütter weiter: "Dann kamen die Gerüchte rund um den Abgang von Fredi Bobic auf und ich habe diese viel diskutierte Aussage getätigt, dass ich in Frankfurt bleiben werde. Zu diesem Zeitpunkt lag mir auch noch kein Angebot vor. So sind leider sehr viele Dinge passiert, die sich nicht nur positiv auswirkten."

Abschied von Eintracht Frankfurt tut Hütter weh

Sportlich hätte Eintracht Frankfurt aber nur "ein einziges schlechtes Spiel gemacht - auf Schalke am 33. Spieltag", sagte Hütter mit Blick auf die 3:4-Pleite beim damaligen Tabellenletzten. "Die Niederlage dort war der Knackpunkt. Hätten wir gewonnen, wären wir in die Königsklasse eingezogen."

Der bittere Abschied von Eintracht Frankfurt würde ihm "natürlich" weh tun. "Es ging mir auch nahe, dass es hieß, man habe es verbockt, mit Eintracht Frankfurt nicht in die Champions League eingezogen zu sein - obwohl man es selbst war, der dieses Ziel ausgerufen hat", so Hütter.

Am Ende des Tages werde "gerne nach Sündenböcken gesucht". "Wenn man dann mit einer Eintracht auf Platz fünf nicht zufrieden ist, dann bewegt man sich nicht mehr in der Realität", stellte Hütter klar.

Gladbach-Interesse imponierte Hütter

Obwohl es ihm bei Eintracht Frankfurt "ausgezeichnet gefallen" habe, entschied sich der Fußballtrainer im vergangenen Frühjahr für den Wechsel zu Borussia Mönchengladbach.

"Dann kam plötzlich die Möglichkeit, noch einmal einen weiteren Traditionsverein trainieren zu können, mit einem richtig guten und vielleicht auch ruhigeren Umfeld, auch in der Führung. Wie sich die Borussia dann um mich bemüht hat, das imponierte mir schon", erklärte Hütter seine Wechsel-Gründe.

Dass bei Eintracht Frankfurt zum selben Zeitpunkt in der sportlichen Führung ein Umbruch stattfand, habe "natürlich" auch in die Entscheidung hineingespielt. "Es war gänzlich unklar, wer Sportvorstand und Sportdirektor wird und wie der Verein neu aufgestellt werden sollte. Das war in Gladbach anders, hier stand alles bereits fest", sagte Hütter.