30.04.2022 23:01 Uhr

Nagelsmann reagiert auf Magaths Zündstoff-Aussage

Felix Magath kritisierte den FC Bayern scharf
Felix Magath kritisierte den FC Bayern scharf

Durch ein Gegentor in der Nachspielzeit hat es Felix Magath mit Hertha BSC verpasst, sich einen Matchball im Abstiegskampf zu erspielen. Was den Trainer-Fuchs noch wütender machte, war allerdings die enttäuschende Leistung des FC Bayern im Parallelspiel gegen Mainz. Er fürchtet Wettbewerbsverzerrung im Saisonfinale. Julian Nagelsmann ließ die Kritik nicht lange auf sich sitzen.

"Ich habe das Spiel der Bayern nicht gesehen und kenne nur das Ergebnis aus Mainz. Der FC Bayern ist zwar schon Meister, aber ich weiß nicht, warum eine Mannschaft das Spielen drei Wochen vor dem Saisonende schon einstellt. Das dient nicht der Bundesliga und dem Wettbewerb", polterte der 68-Jährige nach dem Auswärtsspiel seiner Berliner gegen Arminia Bielefeld bei "Sky". 

Die Hertha hatte sich durch Joakim Nilsson kurz zuvor ein spätes Gegentor gefangen. Statt mit einem Sieg auf der Bielefelder Alm zwei Spieltage vor dem Ende auf sechs Punkte davonzuziehen, beträgt der Abstand auf den VfB Stuttgart auf dem Relegationsplatz weiterhin nur vier Zähler. 

Dass die Schwaben am kommenden Spieltag ausgerechnet gegen FC Bayern spielen, versetzt Magath nun in Sorge. "Die Situation ist nach wie vor kritisch zwischen dem VfB Stuttgart und uns. Man weiß nicht, was man dazu sagen soll: Der FC Bayern ist Meister und man weiß nicht, ob sie das Spielen eingestellt haben", so der Routinier, der den Rekordmeister einst selbst coachte. 


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Tatsächlich hatte der FC Bayern in Mainz weite Strecken der Partie komplett im Schongang absolviert. Von Beginn an dominierten aggressive 05er das Geschehen. Am Ende fiel das Ergebnis mit 1:3 noch gnädig für die Münchner aus. 

Nagelsmann reagiert auf Magath: "Sehr clever von ihm"

In der Torschussstatistik stand es nach 90 Minuten 24:4 für die Hausherren. Zudem liefen die Mainzer rund acht Kilometer mehr und gewannen 56 Prozent aller Zweikämpfe. 

Die Aussagen von Felix Magath wollte Julian Nagelsmann indes nicht kommentarlos stehen lassen. "Das ist sehr clever von ihm. Er wird das nicht ganz uneigennützig machen, schätze ich. Er soll sich aber das Spiel anschauen, dann kann er bei mir anrufen. Ich spreche jetzt auch nicht über die Leistung von Hertha", zitiert "Bild".

Ohnehin war der Münchner Meistertrainer nach der verdienten Pleite in Mainz hart mit seinen Schützlingen ins Gericht gegangen: "Ich finde, dass wir immer eine gewisse Grundleidenschaft brauchen im Spiel. Die hatten wir heute nicht. Dass man dann nicht in jeder Situation ans Äußerste geht, ist ein Stück weit menschlich nach dem zehnten Titel in Folge. Aber trotzdem tragen wir noch das Logo auf der Brust", klagte der Coach. 

Seine Elf hatte in der Vorwoche durch einen 3:1-Sieg gegen den BVB vorzeitig die Meisterschaft perfekt gemacht. Da sich der FC Bayern im DFB-Pokal und in der Champions League bereits vorzeitig verabschiedet hat, geht es für die Nagelsmann-Elf im Saisonfinale um nichts mehr.