08.08.2022 14:04 Uhr

Zoff mit Nagelsmann? Robert Lewandowski packt aus

Robert Lewandowski verließ den FC Bayern
Robert Lewandowski verließ den FC Bayern

Nach acht Jahren verließ Robert Lewandowski den FC Bayern Mitte Juli in Richtung FC Barcelona. Nun hat sich der Pole ausführlich zum Wechsel-Poker sowie den angebluchen Unstimmigkeiten mit den Vereinsbossen in München geäußert.

"Ich weiß, dass das vielen Fans wehgetan hat. Ich kann sie verstehen und mich dafür jetzt nur entschuldigen. Für mich war es in diesem Moment wichtig und notwendig, klarzumachen, dass ich bereit für eine Veränderung bin", sagte Lewandowski gegenüber "Sport1", darauf angesprochen, dass er unter anderem gesagt hatte, den FC Bayern für "mehr Emotionen im Leben" verlassen zu wollen.

Lewandowskis Fazit zu den eigenen vielbeachteten Aussagen: "Am Ende sind wir alle nur Menschen, oder?" 

Für den Stürmer stand nach insgesamt zwölf Jahren in Deutschland bei Borussia Dortmund und zuletzt in München fest: "Ich bin hier fertig". Nur das habe er verdeutlichen wollen, "weil es für den FC Bayern in dieser Phase natürlich auch nicht einfach war, einem Verkauf zuzustimmen".

Alles in allem sei es "eine schwierige Situation für alle Beteiligten" gewesen, "wir mussten die beste Lösung finden", so der 33-Jährige, der schließlich für 45 Millionen Euro Ablöse plus mögliche fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen in La Liga wechselte.


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Vor Kurzem kehrte der polnische Nationalspieler noch einmal an die Säbener Straße zurück, um sich von Mitarbeitern des Klubs, der Mannschaft und den sportlich Verantwortlichen zu verabschieden. Dabei gab es auch Gespräche mit Sportchef Hasan Salihamidzic, Vorstand Oliver Kahn und nicht zuletzt Trainer Julian Nagelsmann, mit dem er dem Vernehmen nach Probleme gehabt haben soll.

Lewandowski: So lief das mit Nagelsmann beim FC Bayern

"Ich war gegenüber dem Trainer immer sehr klar. Wer mich kennt, der weiß, dass ich die Dinge klar anspreche, die mir durch den Kopf gehen. Ich habe auch ihm meine Meinung gesagt, und ich glaube, dass er mich am Ende immer besser verstanden hat", sagte Lewandowski zu diesem Thema und fügte an: "Ich muss aber sagen: Ich hatte nie persönliche Probleme mit Julian und habe auch nicht öffentlich Kritik an ihm und seiner Taktik geübt."

Die beiden hätten viel gesprochen, der Austausch sei sehr eng gewesen, so der Stürmer weiter. "Dass man auf dem Platz nicht immer einer Meinung ist, das gehört einfach dazu. Ich habe aber nie ein schlechtes Wort über Julian oder zu Julian gesagt. Ich weiß, dass er großes Potenzial als Trainer hat. Er kann und wird sicher noch viele Titel gewinnen", schloss Lewandowski seine Rede versöhnlich und doch durchblickend, dass es nicht immer einfach zwischen den beiden war.

Viel lieber erinnerte sich der 33-Jährige an das Abschiedsgespräch mit Uli Hoeneß. "Er hat gesagt, dass er immer ein offenes Ohr für mich hat und ich ihn immer anrufen kann, wenn ich etwas brauche. Das war sehr nett, er ist eine große Persönlichkeit und ich bin ihm, aber auch allen anderen Leuten aus dem Vorstand dankbar", gab Lewandowski einen Einblick: "Es war mir wichtig, dass zum Abschied nichts Negatives hängenbleibt."

Lewandowski bestätigt Gespräche mit Real Madrid

Etwas mehr stieß dem Angreifer hingegen die Reaktion seines Ex-Berater Maik Barthel auf, der nach dem Barca-Wechsel Lewandowskis darauf hinwies, dass früher mal das sportlich enteilte Real Madrid sein Ziel gewesen sei. 

"Mit dem habe ich seit fast fünf Jahren keinen Kontakt mehr", wiegelte der Weltfußballer ab und setzte hinzu: "Die Gedanken und Wünsche eines Menschen können sich in so einer Zeitspanne auch ändern."

Mit Real Madrid habe es in früheren Zeiten mal Gespräche gegeben, verriet Lewandowski, "aber daraus ist nichts geworden".

Er habe jedoch immer in La Liga spielen wollen. "Und als diesmal Barca anklopfte, war Barca die einzige Option für mich. Es gab andere Angebote, aber die haben mich nicht interessiert", sagte Lewandowski.