Erneut Kritik an Nagelsmann: "Darf ihm nicht passieren"

Der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann hat nach Julian Nagelsmanns Ausraster im Anschluss an das Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:3) seine Kritik am Trainer des FC Bayern erneuert.
"Das darf ihm nicht passieren. Diese Wortwahl darf er sich nicht erlauben. Du musst den Verein auch außerhalb des Platzes repräsentieren und dann geht so etwas nicht", sagte Hamann am Sonntag in der Talk-Sendung "Sky 90".
Nagelsmann mache sich nicht nur selbst "angreifbar, sondern auch den Verein. Der FC Bayern hat 300.000 Mitglieder. Da werden viele jetzt sagen: 'Das ist nicht mehr mein Bayern München. Es kann nicht sein, dass sich unser Trainer so benimmt'", führte Hamann aus.
Der 35 Jahre alte Coach müsse sich "besser im Griff haben, sonst kannst du nicht Trainer des FC Bayern sein", ergänzte der Ex-Profi. "Das passiert jetzt in einer unheimlich wichtigen Phase ohne Not. Du machst wieder ein Fass auf, für eine Sache, die nicht sein muss."
"Er ist der jüngste Trainer in der Geschichte des FC Bayern"
Nagelsmann hatte sich im Kabinengang nach der Partie über die umstrittene Rote Karte gegen Dayot Upamecano in der achten Spielminute aufgeregt. In Bezug auf das Schiedsrichter-Gespann fiel dabei der Ausdruck "weichgespültes Pack".
"Das hat es in der Vergangenheit nicht gegeben. Er ist aber auch der jüngste Trainer in der Geschichte des FC Bayern. Seine Vorgänger waren gestandene Trainer, die jahrelange Erfahrung hatten. Da war die Gefahr geringer, dass so etwas passiert", sagte Hamann.
Nagelsmann, gegen den inzwischen der DFB-Kontrollausschuss ermittelt, müsse sich nun "zu Recht" auf eine Sperre oder Geldstrafe gefasst machen, sagte Hamann.
FC Bayern: Kritik an Julian Nagelsmann auch von Lothar Matthäus
Der 49-Jährige hatte Nagelsmann schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe am Samstag harsch kritisiert.
"Wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in dritte Liga, vierte Liga, da interessiert keinen, was er erzählt", so der TV-Experte.
Auch Hamanns "Sky"-Kollege Lothar Matthäus befand, Nagelsmanns Wortwahl habe "weit daneben getroffen". "Jetzt nur Schwamm drüber - damit ist die Sache nicht bereinigt", sagte der Rekord-Nationalspieler.