BVB-Star vor brisanter Rückkehr

Nach dem Bundesliga-Spiel am Samstag (18:30 Uhr) gegen den 1. FC Köln steht für Borussia Dortmund zunächst eine kurze Pause an. Ganz anders für den Großteil der BVB-Profis, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sein werden. Ein Schwarz-Gelber steht vor einer brisanten Rückkehr.
Borussia Dortmunds Offensivspieler Giovanni Reyna wurde ins 24-köpfige Aufgebot der USA berufen, um in der CONCACAF Nations League die Partien gegen Grenada (25. März) und El Salvador (28. März) zu bestreiten. Es ist das erste Wiedersehen für Reyna mit seinen Landsleuten nach der WM in Katar.
Die Mannschaft wird von Interimstrainer Anthony Hudson betreut, der nach der Weltmeisterschaft zunächst auf Gregg Berhalter gefolgt war. Der Vertrag mit dem langjährigen US-Coach war zum Jahresende nicht verlängert worden, nachdem Vorwürfe der häuslichen Gewalt gegen seine Ehefrau Rosalind publik geworden waren. Dafür soll laut "ESPN" vor allem die Familie Reyna verantwortlich gewesen sein, die jahrelang engen Kontakt zu den Berhalters pflegte.
Reynas Mutter greift US-Coach Berhalter an
Reynas Mutter Danielle hatte für großes Aufsehen in den USA gesorgt, als sie sich öffentlich über Berhalters Umgang mit ihrem Sohn bei der Weltmeisterschaft beklagt und eine Verfehlung des US-Coaches angedeutet hatte.
"Ich fand es besonders unfair, dass Gio, der sich für sein unreifes Verhalten in Bezug auf seine Spielzeit entschuldigt hatte, immer noch durch den Dreck gezogen wurde, während Gregg um Verzeihung für etwas viel Schlimmeres im gleichen Alter gebeten hatte und diese auch erhielt", so Danielle Reyna damals, die sich damit "ESPN" zufolge auf einen Gewaltausbruch im Jahr 1992 von Gregg Berhalter gegenüber seiner heutigen Ehefrau bezog.
Der US-Coach wiederum hatte kurz vor Danielle Reynas Aussage verraten, dass er einen Spieler wegen schlechter Trainingsleistungen beinahe aus dem Team geworfen hätte, wenn er sich nicht vor der Mannschaft entschuldigen würde. Der Dortmunder Profi hatte sich daraufhin "äußerst überrascht" und enttäuscht gezeigt, dass Interna aus dem US-Nationalteam an die Öffentlichkeit gelangt waren.
Tatsächlich spielte Giovanni Reyna bei der WM nur eine Nebenrolle im US-Team, das im Achtelfinale gegen die Niederlande ausgeschieden war. Nur zweimal wurde der Offensivmann eingewechselt, obgleich er neben dem Ex-Dortmunder Christian Pulisic zu den großen Hoffnungsträgern der Mannschaft zählt.
Untersuchungsbericht: Claudio Reyna übte jahrelang Druck aus
Berhalter hatte schließlich den Gewaltausbruch zugegeben, laut einer Untersuchung des US-Verbands handelte es sich um einen Einzelfall. Eine Rückkehr auf den Posten des Nationaltrainers sei daher nicht ausgeschlossen.
Der Untersuchungsbericht enthüllte nach Angaben der "LA Times" jedoch zugleich, dass Giovannis Vater Claudio über Jahre hinweg versucht haben soll, die Behandlung seines Sohnes durch den US-Verband zu beeinflussen. Das Verhalten sei nach Angaben der Ermittler "unangemessen" und sogar "bösartig" gewesen.
Interimstrainer Hudson versuchte indes, angesprochen auf den Fall Reyna, nun die Wogen zu glätten: "Ich sehe es so: Es ist passiert. Wir als Trainerstab haben beschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, und der Spieler hat darauf reagiert - eine positive Reaktion. Das Camp wurde beendet", sagte er. "Darüber hinaus sehe ich keine Beteiligung von Gio an irgendetwas. Wir haben es angesprochen, und es gab eine positive Reaktion."