Chaos bei Bayern: Freund sieht "zerstrittene Mannschaft"

Zwischen Trainerwechsel, dem drohenden Champions-League-Aus und der Kabinen-Schlägerei um Sadio Mané häufen sich beim FC Bayern aktuell die Brandherde. Ex-Nationalspieler Steffen Freund sieht Trainer Thomas Tuchel vor schwierigen Herausforderungen.
"Das zeigt doch ein wenig, was innerhalb der Mannschaft los ist. Das zeigt auch, warum Thomas Tuchel nicht sofort Erfolg hat, weil es intern in der Mannschaft Probleme gibt", sagte der 53-Jährige im Gespräch mit RTL/ntv und sport.de.
Zwar habe Tuchel zuletzt versucht, die Baustellen im Kader zu moderieren. Bislang habe der neue Übungsleiter im Umgang mit den geerbten Konflikten aber wenig bewirken können.
Nach dem 0:3 bei Manchester City waren am Dienstag die Meinungsverschiedenheiten in der Bayern-Kabine angeblich weiter eskaliert. Berichten zufolge soll Sadio Mané Mitspieler Leroy Sané in diesem Zuge ins Gesicht geschlagen haben.
"Diese Auseinandersetzung zwischen den beiden Spielern zeigt, dass die Mannschaft in sich vielleicht sogar zerstritten ist. Gerade wenn es schlecht läuft, zeigt sich, ob eine Mannschaft zusammenhält. Und dass tut der FC Bayern im Moment nicht", so Freund in seiner Analyse.
Freund: Nagelsmann-Aus beim FC Bayern "war falsch"
Der frühere BVB-Star verurteilte die Aktion des Sommer-Neuzugangs, er wolle sie aber auch nicht überbewerten. Selbst nach dem Ausraster und der inzwischen erfolgten Suspendierung für das kommende Bundesligaspiel gegen Hoffenheim sieht der Europameister von 1996 eine Zukunft für den Senegalesen in München.
"Ich glaube, dass er die Kurve kriegt, wenn er jetzt nicht länger als 1, 2 Wochen nicht dabei ist und dann wird er noch viele gute Spiele für die Bayern machen", so seine Einschätzung.
Dass es überhaupt zu derart chaotischen Zuständen gekommen ist, macht Freund derweil auch an den Entscheidungen der Führungsetage fest.
"Die Entlassung von Julian Nagelsmann in einer Konstellation, in der man noch alle 3 Titel gewinnen kann relativ spät in einer Saison hat sich jetzt bestätigt war nicht nur falsch, sondern sorgt für weitere Unruhe", führte Freund aus.