30.08.2023 11:19 Uhr

Heftige Sammer-Attacke auf den DFB: "Bin fassungslos!"

Matthias Sammer schoss scharf gegen den DFB
Matthias Sammer schoss scharf gegen den DFB

Der deutsche Fußball befindet sich nach den desolaten Abschneiden sowohl der Männer-, der Frauen- als auch der U21-Nationalmannschaft am Boden. Einer, der immer wieder als möglicher Aufbauhelfer angesehen wird, ist Matthias Sammer. Dieser schloss eine Rückkehr zum Deutschen Fußball-Bund bis auf weiteres aber erneut aus und attackierte den Verband scharf.

"Ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Leben und habe gesagt, dass ich nicht mehr operativ tätig sein möchte", meinte er gegenüber der "Sport Bild" auf die Frage, ob es ihn zurück zum DFB ziehen könnte, wo er von 2006 bis 2012 bereits als Sportmanager tätig war.

Als kleine Hintertür fügte der 55-Jährige immerhin hinzu: "Das heißt nicht, dass man das 'möchte' nicht korrigieren könnte, aber ich verspüre es aktuell nicht und merke, dass mir der Lebensabschnitt sehr guttut", so der ehemalige Meisterspieler und -trainer von Borussia Dortmund, der seit 2018 als externer Berater für den BVB tätig ist. 

Sammer "schockiert, wie man diese Riesenkrise schönredet"

Angesprochen auf die desaströse Entwicklung der deutschen Fußball-Nationalmannschaften in den letzten Jahren wählte der 74-malige Nationalspieler besonders harte Worte: "Der deutsche Fußball ist in meinen Augen in der größten Krise, seit ich denken kann. Wir sind maximal Weltmeister und Europameister im Ausredensuchen und darin, Erklärungen zu finden, warum es nicht funktioniert", so der gebürtige Dresdener, der sogar schon als möglicher Bundestrainer ins Gespräch gebracht worden war. 

"Ich bin schockiert und fassungslos, wie man diese Riesenkrise schönredet, ohne dass man Verantwortung übernimmt. Wir müssen nicht gleich wieder alles gewinnen, aber dass man da draußen aus sportlicher Sicht wieder Angst hat, gegen Deutschland zu spielen, weil man weiß, die zu schlagen ist fast unmöglich: Da müssen wir schnell wieder hinkommen. Das ist mein großer Wunsch!", ist sich Sammer sicher, dass der Verband noch immer nicht die richtigen Schlüsse und Lehren aus der erneut verpatzten Weltmeisterschaft im letzten Winter gezogen hat.