27.10.2023 19:19 Uhr

Roman Bürki tritt gegen den BVB nach

Roman Bürki war beim BVB zuletzt nicht mehr glücklich
Roman Bürki war beim BVB zuletzt nicht mehr glücklich

Im Sommer 2022 brach Torhüter Roman Bürki seine Zelte beim BVB nach insgesamt sieben Jahren ab und wechselte in die MLS. Heute blickt er mit gemischten Gefühlen auf die Zeit in Dortmund zurück. Vor allem die letzte Saison hat bei ihm Spuren hinterlassen. 

Fünfeinhalb Jahre lang war Roman Bürki beim BVB die unumstrittene Nummer eins. Doch in der Rückrunde 2020/21 bröckelte sein Status, als die Dortmunder Marwin Hitz zum neuen Stammkeeper beförderten. Im verflixten siebten Jahr wurde dem Schweizer dann auch noch Neuzugang Gregor Kobel vor die Nase gesetzt. Bürkis Zeit bei den Schwarz-Gelben war damit quasi beendet. In einem Interview mit dem US-Sender "ESPN" blickte der Torhüter nun auf das Ende seiner Zeit beim Bundesligisten zurück.

Zunächst habe er noch stets das Gefühl gehabt, der Klub würde zu jederzeit hinter ihm stehen. Als er sich plötzlich auf der Bank wiederfand, änderte sich das aber, erklärte Bürki. "Das hat mir das Gefühl gegeben, dass du nur wichtig bist, wenn du lieferst. Wenn nicht, heißt es: Du bist hier, du wirst bezahlt, aber eigentlich hätten wir dich gerne woanders, damit wir dich nicht mehr bezahlen müssen", erinnerte sich der Schweizer. 

Bürki wundert sich über BVB-Anrufe

Als sich Marwin Hitz dann im Saisonfinale 2020/21 verletzte, haben sich die BVB-Verantwortlichen plötzlich doch wieder für ihn interessiert und ihn angerufen. Seltsam sei das gewesen, blickte der Torhüter zurück. Er habe gedacht, "ihr wollt nur, dass ich mich gut fühle, weil ich im Pokalfinale [gegen Leipzig] spielen muss und weil ihr Angst habt, dass ich es versaue, weil ich kein Selbstvertrauen habe", schilderte Bürki. 

Im Endspiel präsentierte sich der Schlussmann dann aber als sicherer Rückhalt. "Genießen konnte ich den Moment aber nicht, weil ich wusste, dass ich irgendwann gehen muss, weil sich nichts ändern wird. Ich wusste, dass ich das Finale nur für mich spiele, um den Menschen zu zeigen, was ich kann und um ein Angebot von einem anderen Verein zu bekommen."

Bürki beklagt schwere letzte Jahre beim BVB

Jenes Angebot kam schließlich ein Jahr später von MLS-Neuling St. Louis. Nach einem weiteren Bank-Jahr beim BVB folgte Bürki dem Lockruf aus den USA. Er habe sich einfach wieder nach Spaß bei der Arbeit gesehnt, begründete er seinen Schritt nach Übersee.

"In Europa ist es mehr oder weniger überall gleich. Es gibt immer großen Druck. Wenn du lieferst, ist alles ok. Wenn nicht, wirst du zum Ziel der Kritik. In Dortmund waren die letzten Jahre für mich sehr schwer", erklärte Bürki.