15.11.2023 10:00 Uhr

Trainer-Beben! Union und Fischer gehen getrennte Wege

Urs Fischer verlässt Union Berlin
Urs Fischer verlässt Union Berlin

Trainer-Beben beim 1. FC Union Berlin: Der kriselnde Fußball-Bundesligist hat sich mit seinem langjährigen Erfolgstrainer Urs Fischer einvernehmlich auf eine sofortige Trennung geeinigt. Das bestätigten die Köpenicker am Mittwochvormittag.

Die Entscheidung hätten Union-Präsident Dirk Zingler und Fischer "in einem persönlichen Gespräch am Montagnachmittag" getroffen, teilte der Klub mit. Auch Co-Trainer Markus Hoffmann muss gehen.

Interimsweise wird U19-Trainer Marco Grote die Mannschaft nun "bis auf Weiteres" betreuen, Marie-Louise Eta unterstützt ihn dabei als Assistentin.

"Gemeinsam sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, einen anderen Weg einzuschlagen", kommentierte Zingler die Maßnahme: "Für mich persönlich und sicherlich für die gesamte Union-Familie ist das ein sehr trauriger Moment. Es tut weh, dass es uns nicht gelungen ist, den Negativlauf der letzten Wochen zu durchbrechen."

Fischer selbst sagte: "Die letzten Wochen haben sehr viel Kraft gekostet. Wir haben viel versucht, die Mannschaft hat viel aufgewendet, aber es hat sich nicht in Ergebnissen ausgezahlt. Für das Vertrauen, das ich hier jederzeit gespürt habe, bin ich sehr dankbar. Trotzdem fühlt es sich richtig an, wenn jetzt eine Veränderung passiert: Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen."

1. FC Union Berlin im freien Fall

Bis zuletzt hatten alle Beteiligten versucht, in der aktuellen Konstellation den Turnaround zu schaffen. Fischers Kredit bei Vorstand, Mannschaft und Fans war nach der beeindruckenden Erfolgsgeschichte der letzten Jahre groß.

Der Schweizer hatte den Verein seit seinem Amtsantritt 2018 von der 2. Bundesliga ins Fußball-Oberhaus und dort dreimal in einen europäischen Wettbewerb geführt.

Doch die Statistiken sprachen mehr und mehr gegen Fischer: Noch nie konnte ein Bundesligist die Klasse halten, wenn neun Spiele in Serie verloren gingen. Nach zwei Siegen zum Saisonstart verloren die Köpenicker bis zum 11. Spieltag alle folgenden Partien.