25.11.2023 12:16 Uhr

Das sagt Ex-Bundestrainer Löw zum DFB-Absturz

Joachim Löw stärkte Bundestrainer Julian Nagelsmann den Rücken
Joachim Löw stärkte Bundestrainer Julian Nagelsmann den Rücken

Nach den beiden Niederlagen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei und Österreich meldete sich der frühere Bundestrainer Joachim Löw zu Wort.

"Die Einstellung unserer Spieler stimmt", stellte Löw in einem "Bild"-Interview klar, merkte allerdings an: "Doch das reicht ja nicht, um auf hohem Niveau erfolgreich zu sein."

Die "deutschen Tugenden" habe das DFB-Team "schon lange nicht mehr exklusiv", führte der 63-Jährige weiter aus: "Meinen Sie, die Engländer oder die Argentinier kämpfen und rennen nicht genauso?"

Als Beispiele für eine ausgezeichnete Einstellung hob Löw zwei Spieler hervor. "Ein Antonio Rüdiger ackert wie ein Wahnsinniger, Joshua Kimmich und die anderen hängen sich voll rein. Die deutschen Tugenden und Leidenschaft sind die Basis von allem. Das Einmaleins des Fußballs. Sonst brauchst du gar nicht erst anzutreten", so der derzeit arbeitslose Trainer.

Löw nimmt Nagelsmann in Schutz

Laut Löw müsse man vor allem an fußballerischen Dingen arbeiten, um wieder erfolgreich zu sein. "Wir müssen taktische Lösungen und spielerische Elemente finden. Das sollte unser Ansatz und Anspruch sein im deutschen Fußball. Wir müssen uns auch wieder Gedanken machen um individuelle Ausbildung", forderte er.

Als Kritik an Bundestrainer Julian Nagelsmann wollte Löw diese Analyse aber nicht verstehen. "Er ist ein junger Trainer mit guten Ideen und schon viel Erfahrung. Man darf ihn nach vier Spielen nicht infrage stellen. Ich bin sicher, dass er die Lösungen finden wird", so der Weltmeistercoach von 2014.

Nach den beiden Pleiten gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) musste Nagelsmann viel Kritik einstecken. Dass der Neu-Bundestrainer etwas am System werkelte und umstellte und zum Beispiel einen Kai Havertz auf der ungewohnten Linksverteidigerposition ausprobierte, sorgte bei vielen Experten für Unverständnis.