08.02.2024 15:39 Uhr

Emotionale Abschiedsworte von Meunier

Thomas Meunier verlässt den BVB
Thomas Meunier verlässt den BVB

Borussia Dortmund und Thomas Meunier gehen - dreieinhalb Jahre nachdem der Belgier ablösefrei von Paris Saint-Germain zum BVB wechselte - getrennte Wege. Der 32-Jährige schließt sich mit sofortiger Wirkung dem türkischen Erstligisten Trabzonspor an. Das bestätigten die Klubs am Mittwoch. Kurz nach Bekanntgabe warf der Deal allerdings Fragen auf.

Bei Trabzonspor unterschreibt Meunier einen Vertrag bis Sommer 2025, das Transferfenster in der Türkei schließt am 09. Februar.

"Für Thomas gab es in dieser Woche kurzfristig die Möglichkeit, sich vor dem Ende der Transferperiode einem neuen Verein anzuschließen. Wir haben seinem Wunsch nach diesem Wechsel entsprochen", bezieht Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl in einer Mitteilung auf "bvb.de" Stellung.

Meunier verabschiedete sich derweil emotional auf Instagram: "Ich drücke die Daumen, dass der Klub, den ich vertreten habe, wieder zum großen Dortmund aus den vergangenen Jahren heranwächst. Auf jeden Fall werde ich immer die Gelb-Schwarzen unterstützen", schrieb Meunier, der sich zudem bei allen Beteiligten für die gemeinsamen Jahre bedankte.

BVB kassiert wohl keine Ablöse

Über eine Ablöse - Meuniers Vertrag wäre erst im Sommer 2024 ausgelaufen - teilten die Klubs derweil nichts mit. Zuletzt hieß es in den Medien allerdings, der Außenverteidiger wechsele ablösefrei, Dortmund spare allerdings rund vier Millionen Euro Gehalt ein, das Meunier im kommenden Halbjahr zugestanden hätte.

Bei Trabzonspor wird Meunier künftig die Rückennummer 12 tragen. Außerdem trifft er auf einen Spieler, den er schon aus Dortmund kennt: Göktan Gürpüz. Der 21-Jährige wechselte im Sommer 2023 in die Türkei, kommt bislang aber nur sporadisch zum Einsatz.

Meunier zuletzt beim BVB gesetzt

Meunier bestritt insgesamt 86 Pflichtspiele für die Schwarz-Gelben (3 Tore/8 Vorlagen) und gewann 2021 den DFB-Pokal mit den Borussen. Unumstrittene Stammkraft war der belgische Nationalspieler allerdings selten. Seit Sommer 2022 stehen nur noch 24 Pflichtspiele zu Buche. Mehrfach half Meunier sogar beim BVB II in der 3. Liga aus.

Aufgrund von Formschwächen und Verletzungen stand Meunier zuletzt allerdings siebenmal in Serie in der Startformation. Ein Umstand, der den Deal durchaus infrage stellt.

Allerdings zeichnet sich in Dortmund wohl die Rückkehr von Julian Ryerson in den Spielbetrieb ab. Der Norweger hätte Meunier wohl ohnehin wieder auf die Bank verwiesen. Weiterer Fingerzeig: Der BVB hatte Meunier zuletzt nicht für die Champions League nachnominiert.

Gerüchte, zu diesem Zeitpunkt habe Meuniers Abschied in die Türkei schon festgestanden, treffen laut Reporter Kevin Pinnow von den "Ruhr Nachrichten" allerdings nicht zu. Letztlich hätte man auch jemanden streichen müssen und habe darauf verzichtet "das Fass aufzumachen". Außerdem baue man ohnehin voll auf Ryerson und könne auch Marius Wolf oder Niklas Süle als Rechtsverteidiger aufbieten.

Dass die Gefahr existiert, dass sich die Personaldecke im Saisonverlauf als zu dünn erweist, ist aber wohl nicht von der Hand zu weisen.