22.02.2024 20:48 Uhr

Matthäus: Dieser Spieler hat die "Bayern-DNA"

Mathys Tel (3.v.r.) kam beim FC Bayern zuletzt kaum zum Zug
Mathys Tel (3.v.r.) kam beim FC Bayern zuletzt kaum zum Zug

Die 2:3-Niederlage beim VfL Bochum hat im Meisterschaftskampf womöglich für eine Vorentscheidung zu Ungunsten des FC Bayern gesorgt. Klub-Legende Lothar Matthäus hat Trainer Thomas Tuchel nun scharf für dessen Personalentscheidungen und den Umgang mit Youngster Mathys Tel rund um die Partie kritisiert.

"Nach meinem Fußballverstand hätte Tel nicht erst in der letzten Viertelstunde spielen sollen. Denn Tel ist für mich einer, der die Bayern-München-DNA hat", stellte der 62-Jährige im Interview mit der "Abendzeitung" klar.

Dass Tuchel dem französischen Offensivspieler zu wenig Vertrauen schenke, sei aber kein neues Phänomen, so Matthäus.

"Er hat zu wenig Einsatzzeit bekommen – nicht nur in Bochum, sondern auch am Anfang der Saison, als er viele Tore gemacht hat, wenn er reingekommen ist. Er möchte ja nicht immer nur Joker sein", zeigte der Weltmeister von 1990 Verständnis für das Top-Talent.

In Bochum hatte der Tel-Verzicht allerdings besonders bittere Züge. Denn obwohl Serge Gnabry sowie Kingsley Coman verletzt fehlten und Leroy Sané angeschlagen war, entschied sich Tuchel gegen Tel. Stattdessen stellte der Coach Thomas Müller und Jamal Musiala auf die Flügelpositionen und beorderte Eric Maxim Choupo-Moting in die Startelf.

Mathys Tel beim FC Bayern nur Edeljoker

"Wenn drei Spieler ausfallen, ist es für einen jungen Spieler ein Schlag ins Gesicht, wenn dann der zweite Mittelstürmer (Choupo-Moting, Anm.d.Red.) vorgezogen wird und Musiala und Müller auf Positionen spielen, auf denen sie vielleicht gar nicht unbedingt spielen wollen", beklagte Matthäus.

Tel kam in Bochum schließlich erst in der 79. Minute von der Bank und legte prompt den Anschlusstreffer durch Harry Kane auf. Auch sonst war 18-Jährige eine Belebung für das Spiel des FC Bayern.

Seit seinem Wechsel nach München stand Tel erst in einem Bundesligaspiel in der Startelf. In der laufenden Saison legte er mit wettbewerbsübergreifend sechs Toren und vier Vorlagen bislang trotzdem starke Werte für einen Joker hin.