20.04.2024 17:20 Uhr

"Müssen uns schämen": FCK-Boss platzt der Kragen

Thomas Hengen ist nach dem verspielten Sieg richtig sauer
Thomas Hengen ist nach dem verspielten Sieg richtig sauer

Finalist im DFB-Pokal und Abstieg in der 2. Bundesliga? Dieses Szenario droht beim 1. FC Kaiserslautern langsam Realität zu werden. Nach dem verpassten Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden (1:1) lagen die Nerven am Betzenberg einmal mehr blank.

"Wir haben die ganze Woche angesprochen, mit Hosenscheißer-Fußball kriegst du keinen Punkt", ärgerte sich Geschäftsführer Thomas Hengen nach Abpfiff über den Auftritt der eigenen Mannschaft. 

Die Roten Teufel hatten im Abstiegskrimi gegen Wiesbaden lange Zeit geführt, den Sieg aber nicht über die Zeit gebracht. Eine Viertelstunde vor dem Ende glich Ivan Prtajin den Führungstreffer von Filip Kaloc (30.) noch aus.

Im legendären Fritz-Walter-Stadion kippte danach die Stimmung. Und auch Hengen griff die Spielweise der Mannschaft mit klaren Worten an.

"Ich kann nicht einfach ein 1:0 verwalten. Das geht nicht. Ich muss aufs 2:0 spielen", machte der FCK-Boss deutlich. "Wir müssen uns fast schämen, wenn du immer noch im Spiel bist, und dich nicht wehrst."

Personelle Konsequenzen beim 1. FC Kaiserslautern

Mit Blick auf die Mannschaft stellte er deshalb die Charakterfrage. "Wir haben gar nichts mehr zu verlieren. Warum trauen wir uns nicht, nach vorne zu spielen? Sie müssen an sich selbst glauben. Wenn du den Extra-Meter für deinen Mitspieler läufst, dann wird das in der Summe hinten raus belohnt. Das Glück kriegst du nur gezogen, wenn du alles gibst", so die Abrechnung des Chefs.

Ähnlich deutlich wurde auch Trainer Friedhelm Funkel nach der Partie. "Zwischen Trainingsleistung und Spielleistung war deutlich zu erkennen, dass es einige nicht umsetzen können. Das habe ich jetzt registriert", deutete er personelle Konsequenzen an.

Hengen und Funkel sind aber überzeugt, dass man die Saison noch immer mit Klassenerhalt abschließen wird. "Hier ist eine Weltuntergangsstimmung, aber wir haben noch vier Spiele. Wir werden auch in der Liga bleiben. Das werden wir auch zeigen", machte Funkel deutlich. "Die Luft wird immer dünner, aber wir haben eine Chance."

Trotz des Punktgewinns bleibt der FCK nach dem 30. Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt weiterhin zwei Punkte. Hansa Rostock könnte die Ausgangslage am Sonntag mit einem Sieg aber noch verschärfen.