19.06.2024 10:03 Uhr

Medien: Interne "Reibungen" beim BVB

Lars Ricken hat beim BVB viel Arbeit vor der Brust
Lars Ricken hat beim BVB viel Arbeit vor der Brust

Einem enttäuschenden Platz fünf in der Bundesliga steht der überraschende Einzug ins Finale der Champions League (0:2 gegen Real Madrid) gegenüber: Die zurückliegende Saison bot aus Sicht von Borussia Dortmund viele Gesichter, eine Analyse gestaltet sich anscheinend entsprechend schwierig - und soll intern für Reibungen beim BVB  sorgen. 

Die Verträge der Klub-Ikonen Mats Hummels und Marco Reus laufen in wenigen Tagen aus, ein Abschied ist beschlossene Sache. Hinzu kommt die unklare Zukunft der Leihspieler Jadon Sancho und Ian Maatsen, die großen Anteil am Erfolg des BVB im Jahr 2024 hatten, sowie die ein oder andere Kaderbaustelle, die man ohnehin schon ausgemacht hatte.

Kurz: Der neuen Borussen-Führungsriege um Klub-Boss Hans-Joachim Watzke, Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl, Kaderplaner Sven Mislintat und dem neuen Cheftrainer Nuri Sahin steht ein geschäftiger Sommer ins Haus. Wirklich harmonisch laufen die Planungen bislang nicht. Das berichtet die "Sport Bild".

Vor allem an der Frage, ob man den Kader mit gestandenen Profis oder Talenten mit Entwicklungspotenzial aufpoliert, scheiden sich demnach die Geister an der Strobelallee. Konkret nennt der Bericht die Hummels-Nachfolge in der Innenverteidigung, bei der Mislintat Befürworter des 27-jährigen Waldemar Anton (VfB Stuttgart) sein soll, Ricken hingegen den 18-jährigen Dean Huijsen (Juventus) bevorzugen soll.

Sahin als Hoffnungsträger des BVB

Ausschlaggebend soll vor allem auch sein, dass ältere Spieler, auf die man in den vergangenen Jahren nicht selten setzte, den Kaderwert auf Sicht eher senken, als in die Höhe treiben. Diese Entwicklung wolle Ricken "unbedingt stoppen", heißt es.

Pikant: Mislintat wurde angeblich mit dem Auftrag zurückgeholt, junge Talente ausfindig zu machen, die man später teuer verkaufen könne, der 51-Jährige, der von 2006 bis 2017 als Scout für den BVB tätig war, schlug bislang aber eher Akteure wie Anton, Serhou Guirasy (28) oder Pascal Groß (33) vor. Intern soll darüber "Verwunderung herrschen". Zudem soll sich das "Diamantenauge" schwer damit tun, den ihm klar zugewiesenen Platz in der zweiten Reihe zu akzeptieren. 

Die Unstimmigkeiten sollen auch ein Grund dafür gewesen sein, dass Trainer Edin Terzic und der BVB sich schließlich auf eine Trennung einigten. Auf Sahin, der bei allen im Verein einen hervorragenden Ruf genießen soll, ruhen nun wohl die Hoffnungen, die Meinungen wieder zu einen.