09.08.2024 14:07 Uhr

Hoeneß wettert gegen FIFA und UEFA

Die Aufblähung des Fußball-Kalenders ist Uli Hoeneß ein Dorn im Auge
Die Aufblähung des Fußball-Kalenders ist Uli Hoeneß ein Dorn im Auge

Nicht nur Lothar Matthäus' Kritik am FC Bayern geht Uli Hoeneß "auf den Sack", auch der immer praller werdende Spielkalender im Fußball stinkt dem Patron des deutschen Rekordmeisters. Bei einem Sponsorentermin poltert Hoeneß gegen die Funktionäre und sieht Verbündete im Ringen um weniger Fußball.

"Es kann nicht so weitergehen, diese Anhäufung von Wettbewerben muss gestoppt werden. Vernünftige in diesem Geschäft, und zwar bei vielen großen Vereinen, denken ähnlich. Irgendwann ist genug", sagte Hoeneß bei einem Sponsorentermin des FC Bayern in Rottach-Egern.

Der 72-Jährige bezog sich dabei unter anderem auf ein Essen mit Vertretern von Champions-League-Rekordsieger Real Madrid. 

"Was da einige Funktionäre bei UEFA oder FIFA vorhaben, ist Wahnsinn. Das führt nicht dazu, dass der Sport besser wird, sondern schlechter, dass die Spieler noch mehr verletzt sind, weniger leistungsfähig sind, und am Ende wird auch das Interesse nachlassen", grantelte Hoeneß: "Wenn du jeden dritten Tag Highlights hast, interessiert es dich nicht mehr."

Beim FC Bayern werde man "alles tun, um diese Explosion an Wettbewerben einzudämmen und nicht weiter zu pushen", so der Ehrenpräsident der Münchner.

In der anstehenden Saison treten beispielsweise 36 Mannschaften in der Champions League an, vier mehr als zuletzt. Mehr Spiele bedeuten mehr Einnahmen für den europäischen Dachverband UEFA. Im Sommer 2025 findet dann die neue Klub-WM der FIFA mit erstmals 32 Teams und 63 Partien in den USA statt.

Auch Jürgen Klopp moniert "völligen Wahnsinn"

Zuletzt hatte schon Trainer-Legende Jürgen Klopp das Aufblähen des Fußball-Kalenders als "völligen Wahnsinn" kritisiert. Er forderte die Verantwortlichen in den Verbänden dazu auf, weniger Spieltermine anzusetzen. 

"Wie kann sich der Fußball am besten weiterentwickeln? Die besten Spieler müssen genug Zeit haben zu regenerieren", sagte Klopp und kritisierte die großen Dach-Organisationen. "FIFA und UEFA arbeiten auch nicht zusammen. Jeder sucht für sich, den besten Schnitt zu machen. Das ist ein riesengroßes Problem." Es gehe letztlicher "immer ums Geld", so der 57-Jährige.