16.08.2024 13:54 Uhr

Vertrags-Falle: Geht Bayerns Spar-Plan nach hinten los?

Die Verträge von Leroy Sané und Joshua Kimmich beim FC Bayern laufen im Sommer 2025 aus
Die Verträge von Leroy Sané und Joshua Kimmich beim FC Bayern laufen im Sommer 2025 aus

Der FC Bayern hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine laufenden Kosten künftig zu senken. Das ist leichter gesagt als getan. Im Aufgebot stehen derzeit viele Profis, die fürstlich verdienen, aber nur noch über eine kurze Vertragslaufzeit verfügen. Für die Münchner könnte das laut dem früheren Kaderplaner Michael Reschke zu einem Bumerang werden. 

Beim FC Bayern lässt es sich als Profi ganz gut leben. Zwar ist der Erfolgs- und Konkurrenzdruck in München enorm hoch, allerdings wird beim Rekordmeister auch außerordentlich gut bezahlt. Zumindest war das bisher so. Für die Zukunft hat es sich der Klub ganz klar zur Aufgabe gemacht, die Gehaltskosten zu senken. 

Das macht es einerseits schwierig, potenzielle Neuzugänge zu einem Wechsel zu bewegen. Gleichzeitig ist es komplizierter, die aktuellen Top-Verdiener loszuwerden oder von einer Verlängerung zu überzeugen - vor allem, wenn diese nur noch ein Jahr unter Vertrag stehen. Der Fall ist dies im Moment unter anderem bei Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Leroy Sané. 

Warum dem FC Bayern ein Problem droht

Der frühere Technische Direktor der Münchner, Michael Reschke, erklärte gegenüber der "tz", warum das für den FC Bayern zu einem Problem werden kann.

"Grundsätzlich versucht man als Klub wichtige Leistungsträger frühzeitig, also vor dem letzten Vertragsjahr, zu verlängern. Das ist den Bayern in der Vergangenheit ja zumeist sinnvoll geglückt. Wenn man ins letzte Vertragsjahr kommt, wird es schwerer und wenn Spieler dann interessante Optionen besitzen halt auch teurer", schilderte Reschke, dass Bayerns Spar-Plan im Fall der genannten Spieler nach hinten losgehen könnte. 

Dem FC Bayern drohen "Bauchschmerzen"

Deutlich zu sehen ist dies im Moment bei Davies. Der Vertrag des Kanadiers läuft 2025 aus, mit Real gibt es einen hochattraktiven Interessenten. Davies verlangt viel Geld für eine Verlängerung, die Bayern wollen ihm das nicht zahlen. Daher läuft alles auf einen ablösefreien Abgang im kommenden Sommer hinaus. Ein ähnliches Szenario droht auch bei Kimmich und Sané.

"Ablösefreie Abgänge verursachen Bauchschmerzen, wenn es sich um einen wichtigen Spieler handelt und der zudem einen hohen Marktwert besitzt. Das will man natürlich immer verhindern, aber halt nicht um jeden Preis", erklärte Reschke allerdings, dass es wichtig für einen Verein ist, sich Grenzen zu setzen - selbst wenn das in äußerst schmerzhaften Abgängen resultiert.