Schalke-Kapitän Karaman kritisiert die Klub-Führung

Die Posse um den aussortierten Torhüter Ralf Fährmann sorgt weiter für große Unruhe beim FC Schalke 04.
Kapitän Kenan Karaman übte nach der 0:3-Heimklatsche gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag deutliche Kritik an einer Mitteilung zur Causa Fährmann, die der Vorstand am Donnerstagabend veröffentlicht hatte.
"Der Zeitpunkt ist nicht gut, wenn man sich auf ein Spiel vorbereitet. Er ist nicht clever. Daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen", sagte Karaman gegenüber Journalisten. Es müsse nun "auf allen Ebenen Klartext gesprochen" werden, so der 30-Jährige.
"Insgesamt vier Gesprächsangebote machte der Verein, keines wurde angenommen. Stattdessen wird gezielt der Weg über die Öffentlichkeit gesucht und versucht, die Situation weiter eskalieren zu lassen. Eine Gangart, die sein Berater bereits auf Schalke und bei anderen Klubs praktizierte und die definitiv nicht im Sinne des FC Schalke 04 ist", hieß es unter anderem in der Mitteilung.
FC Schalke 04: Darum geht's beim Fährmann-Zoff
Und: "Ralf Fährmanns Vertrag endet am 30. Juni 2025, er wird unter keinen Umständen verlängert und Fährmann wird den Verein danach verlassen. Auch wenn sich Ralf Fährmann nach eigener Aussage weiterhin für den besten Torhüter auf Schalke hält, wird er kein Spiel mehr für Königsblau bestreiten."
Zuvor hatte Fährmanns Anwalt via "Sport Bild" mit einer Strafanzeige seines Klienten wegen übler Nachrede gedroht. Es geht um ein nicht im Vorfeld mit dem Verein abgestimmtes Interview des 36 Jahre alten Profis, eine darauf folgende Abmahnung durch den Klub, die dieser inzwischen zurücknahm, sowie Interna zu den Vorfällen, die immer wieder an die Medien gelangten.
FC Schalke 04 spielt "nur um den Klassenerhalt"
Sportlich wird die Lage auf Schalke derweil immer prekärer. "Ich bin realistisch. Wir brauchen jetzt nicht von gewissen Serien zu reden oder zu träumen. Es muss in jeden Kopf rein, dass wir nur um den Klassenerhalt spielen. Wir müssen schauen, wie wir die nötigen Punkte kriegen, damit wir nicht in noch brenzligere Situationen kommen", sagte Karaman.
Eine Erklärung für die erneut desaströse Leistung gegen Lautern zu finde sei "schwierig", so der Angreifer. "Wir hatten Selbstvertrauen, wollten mutig antreten. Aber 0:3 zu Hause – das darf uns nicht passieren. Das tut mir auch leid."