Zuletzt sah es so aus, als sei die Rückkehr von Bruno Labbadia zum Hamburger SV nur eine Frage der Zeit. Jetzt scheint klar: In trockenen Tüchern ist das erneute Engagement des Trainer-Routiniers noch lange nicht, eine Kehrtwende ist möglich.

Labbadia befinde sich nach intensiven Gesprächen mit der Klub-Führung zwar "in den Startlöchern" für seine dritte Liaison mit dem früheren Bundesliga-Dino, berichtet der "kicker".

Es sei allerdings "keineswegs gewiss", dass es zum Comeback des 58-Jährigen in der Hansestadt komme, so das Fachmagazin weiter. Hintergrund: Die Labbadia-Verpflichtung soll noch nicht von allen Gremien abgesegnet sein.

Gibt es also die große Trainer-Kehrtwende beim HSV? Fakt ist, dass der nach der Trennung von Steffen Baumgart installierte Interimscoach Merlin Polzin mit dem 3:1 (1:1) beim Karlsruher SC einige Argumente für eine dauerhafte Anstellung als Cheftrainer gesammelt hat.

Polzins erste Maßnahmen, unter anderem die Rückkehr zum 4-3-3-System, griffen.

Auch im Vorfeld der Partie beim KSC machte der 34-Jährige anscheinend gute Arbeit: Mit einem Motivationsvideo hatte das Trainerteam die Spieler eingestimmt. In diesem wurden den Profis einzelne Bilder ihrer bisherigen Karriere gezeigt.

Ziel sei gewesen, "die Überzeugung in die eigenen Stärken zurückzugewinnen", erklärte Polzin. Er habe eine "Gänsehaut" bekommen, berichtete Mittelfeldmann Daniel Elfadli.

HSV-Boss Kuntz will nichts ausschließen

Polzin selbst warf seinen Ring als Baumgart-Nachfolger in den Ring. "Na klar: Ich hab' Bock, weiter mit den Jungs erfolgreich zu sein", so der gebürtige Hamburger, der Baumgart, und dessen Vorgängern Tim Walter und Daniel Thioune schon als Assistent gearbeitet hatte.

HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz hielt sich mit Blick auf die Spekulationen um die Trainersuche am Wochenende bedeckt. Man werde keine Namen kommentieren und sich auch nicht unter Zeitdruck setzen lassen, sagte er am Rande der Partie in Karlsruhe bei "Sky".

Polzin sei ein Trainertalent und im Fußball grundsätzlich nichts auszuschließen, meinte Kuntz.