25.12.2024 07:33 Uhr

"Bei Schalke 04 weiß man nie!"

Was ist für den FC Schalke 04 in 2024/25 noch drin?
Was ist für den FC Schalke 04 in 2024/25 noch drin?

Eine denkwürdige Hinserie in der wahrscheinlich attraktivsten 2. Bundesliga aller Zeiten ist Geschichte, selten war es in der Aufstiegsregion und im Tabellenkeller so spannend. Wie geht es für FC Schalke 04, Hamburger SV, 1. FC Köln und Co. weiter? Wo ordnen sich Hertha BSC und 1. FC Kaiserslautern ein? Die sport.de-Redaktion diskutiert einige der heißesten Thesen für die Rückrunde!

These 1: Der FC Schalke 04 endet in der 3. Liga!

Chris Rohdenburg: Glück auf, Glück auf! Der (Ab)-Steiger heißt nicht Schalke. So weit werden es die S04-Verantwortlichen nicht kommen lassen, weil auch sie wissen, dass das den (finanziellen) Tod für den Revierklub samt Komplettabsturz bedeuten würde. Sportlich zeigte sich Königsblau zudem zuletzt verbessert. Das wird am Ende ein gesicherter Platz im Mittelfeld.

Heiko Lütkehus: Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und wage die Prognose, dass Schalke mit dem einen oder anderen Winterneuzugang sogar nochmal in Sichtweite zu Platz drei gelangt. Die letzten Spiele haben gezeigt, welche Wucht die Mannschaft erzeugen kann. Für den Aufstieg wird es aber nicht reichen.

Jannis Bartling: Niemals! Die Qualität der Knappen ist einfach zu groß. Dass es auch als Team funktionieren kann, zeigten die guten Auftritte in Paderborn und gegen Düsseldorf. Spätestens im März wird sich Schalke aller Abstiegssorgen entledigt haben. Kees van Wonderen wird bis zum Saisonende auf der Bank in Gelsenkirchen sitzen und sämtliche Kritiker an seiner Person umstimmen.

Gerrit Kleiböhmer: Da gehe ich nicht mit. Schalke ist und bleibt ein Abstiegskandidat, auch trotz der jüngsten Erfolgserlebnisse. Dass es am Ende zum Klassenerhalt reichen wird, liegt meiner Meinung nach allein daran, dass drei Mannschaften noch schlechter sind. Für mich ist auch ein Trainerwechsel bei den Königsblauen noch drin - bei Schalke 04 weiß man nie!

These 2: Diesmal gelingt das Wunder - der HSV steigt auf!

Heiko Lütkehus: Wie oft dachte man sich schon: "Jetzt ziehen sie es durch"? Irgendwann ist der HSV bislang immer am eigenen Unvermögen gescheitert. Viel hängt nun vom künftigen Cheftrainer ab, die interne Lösung Polzin überzeugt mich noch nicht komplett. Sobald Robert Glatzel, für mich DER Unterschiedsspieler beim HSV, zurück ist, ist zumindest die Relegation aber drin.

Gerrit Kleiböhmer: Nein, dieses Mal verpasst der HSV sein Ziel deutlich. Zu stark ist die Konkurrenz, zu oft lassen die Hamburger wichtige Punkte liegen. Da hatten sich die Rothosen in den vergangenen Jahren schon eher als Aufstiegskandidat präsentiert.

Chris Rohdenburg: Eher bleibt St. Pauli in der 1. Liga, als dass der HSV aufsteigt. Auch in dieser Saison herrscht zu viel Unruhe rund um den Volkspark. Die Trainer-Frage hinterließ Spuren und auch sportlich ist viel Luft nach oben. Viel zu viele Unentschieden haben die Rothosen schon gesammelt. Dazu gibt es eine riesige Menge an Mitbewerbern um den Sprung ins Oberhaus. Sorry, HSV-Fans, aber es klappt auch im verflixten siebten Anlauf nicht!

Jannis Bartling: Irgendwann wird der HSV sicherlich in die Bundesliga zurückkehren - 2025 ist es aber (leider) noch nicht soweit. Der Kader hat allemal das Zeug dazu, bis zum 34.Spieltag um den Aufstieg mitzuspielen. Allerdings wirken viele HSV-Spieler jedes Jahr aufs Neue mit der Gesamtsituation überfordert. Ich habe wenig Hoffnung, dass den Rothosen ein achtes Zweitliga-Jahr in Folge erspart bleibt.

These 3: Ein Traditionsverein schmiert in der Rückserie ab!

Gerrit Kleiböhmer: Im ersten Halbjahr hat so manch ein Zweitligist überperformt, etwa der 1. FC Kaiserslautern. So sehr ich den Roten Teufeln gönne, dass sie noch lange im Aufstiegsrennen mitmischen, glaube ich: In der Rückrunde bricht der FCK ein.

Jannis Bartling: Für die 2. Bundesliga wäre der Abstieg des 1. FC Nürnberg ein schmerzhafter Verlust. Mein Gefühl sagt mir allerdings, dass es für die Franken trotz eines gut zusammengestellten Kaders in der Rückrunde richtig bitter werden könnte. Die Auftritte unter Miroslav Klose waren nur vereinzelt ordentlich. Am Ende droht womöglich noch der Umweg über die Relegation.

Chris Rohdenburg: Bei Hertha BSC hängt aktuell schon der Haussegen schief, die Fans gehen bereits auf die Barrikaden. Wenig deutet darauf hin, dass sich das im neuen Jahr verbessert. Die Alte Dame lahmt auch 2025 weiter.

Heiko Lütkehus: Unter Cristian Fiel sehe ich für Hertha ebenfalls schwarz. Mal schauen, ob Pal Dardai wieder aushelfen will. Ansonsten traue ich dem Braten in Hannover und Düsseldorf noch nicht, obwohl beide Klubs unter ihren aktuellen Trainern sportlich konstant gewachsen sind.