30.12.2024 10:13 Uhr

Insider: Tuchel droht England-Aus, wenn ...

Thomas Tuchel trainierte bis zum Frühjahr den FC Bayern
Thomas Tuchel trainierte bis zum Frühjahr den FC Bayern

Rund ein halbes Jahr nach der Trennung vom FC Bayern übernimmt Thomas Tuchel das Amt des englischen Nationaltrainers - ein Himmelfahrtskommando für den deutschen Coach, meint ein Experte.

"Tuchels Aufgabe ist ganz 'einfach': Er muss die WM 2026 gewinnen. Gelingt ihm das, wird er der beliebteste Deutsche im englischen Fußball seit Bert Trautmann sein. Wenn er scheitert, werden die englischen Medien und Fans keine Gnade kennen", schrieb der renommierte Journalist und Buchautor Keir Radnedge in einem Beitrag für den "kicker".

Aus Sicht des englischen Fußball-Verbands FA sei die Verpflichtung von Thomas Tuchel "eine Art Glücksspiel", so Radnedge. "Er hat nur rund 20 Monate im englischen Fußball gearbeitet, bei Chelsea, und er hat noch nie eine Nationalelf trainiert. Der Rhythmus dieses Jobs unterscheidet sich sehr von der Vollzeitintensität als Vereinscoach."

Wegen der zahlreichen bitteren Niederlagen in Englands Länderspiel-Historie gegen Deutschland sei es "eine verdrehte Logik", dass Tuchel nun Coach der Three Lions werde, analysierte der 76-Jährige. 

"Gnadenlose Schärfe" sprach für die Tuchel-Lösung

Tuchels Vorgänger Gareth Southgate sei "ein anderer Typ" gewesen als der ehemalige Übungsleiter des FC Bayern, so Radnedge. "Er führte England zwar in Sichtweite des Ruhms, er in- spirierte Spieler und die Fußballnation, indem er das Beste aus altmodischen englischen Sportwerten vermittelte. Aber letztlich besaß er nicht die gnadenlose Schärfe, die zum Erfolg führt."

Diese wiederum habe Tuchel bei seinen bisherigen Vereinsstationen nachgewiesen, erklärte der Experte. "Dies ist der Grund, warum die meisten Fans und Medien die Ernennung widerwillig akzeptierten, da es keinen geeigneten englischen Kandidaten gab."

Tuchels Verpflichtung hatte die FA schon vor rund zwei Monaten eingetütet. Sein Amt tritt der 51-Jährige offiziell aber erst zum 1. Januar an.