Kimmich-Poker: Kahn lässt aufhorchen

Bleibt Joshua Kimmich beim FC Bayern? Noch immer ist die Zukunft des Nationalmannschaftskapitäns nicht geklärt. Der frühere Münchner Klubboss Oliver Kahn fordert ein baldiges Ende der Hängepartie.
"Wenn Joshua Kimmich zeitnah keine Entscheidung trifft, muss der Klub irgendwann auch bereit sein, Stärke zu zeigen und eine zeitliche Frist setzen", forderte der 55-Jährige in der "Sport Bild": "Wird diese überschritten, kann das Angebot zurückgezogen werden und man bemüht sich um jemand anderen oder setzt auf Spieler im aktuellen Kader."
Das werde man sich allerdings gut überlegen müssen. "Die Verpflichtung eines neuen Spielers, der ähnliche Qualität wie Joshua hat, kann inklusive Ablösesumme noch teurer werden als die Vertragsverlängerung eines Top-Spielers, der im letzten Vertragsjahr ist", gab Oliver Kahn zu bedenken.
Vollkommen unstrittig sei, dass Kimmich ein ganz wichtiger Teil des aktuellen Bayern-Kaders sei. "Er verkörpert die Werte, für die der FC Bayern steht", schwärmte der Europameister von 1996.
Aber: "Zum Schluss müssen alle Seiten wissen: Kein Spieler ist unersetzlich. Auch nicht ein Joshua Kimmich", stellte Ex-Vorstandschef Kahn klar und erinnerte an prominente Abgänge in der Vergangenheit: "Als Robert Lewandowski zu Barcelona ging, hieß es: 'Wie willst du den ersetzen?' Nun ist Harry Kane da und erzielt nicht weniger Tore. Jeder Spieler muss wissen: Beim FC Bayern ist jeder ersetzbar."
Verlässt Kimmich den FC Bayern? "Alle Optionen offen"
Kimmichs aktuelles Arbeitspapier beim FC Bayern, für den er seit 2015 spielt, läuft im Sommer aus. "Dadurch kann er sich, was seine Zukunft bei einem Klub betrifft, alle Optionen offenhalten", verdeutlichte Kahn.
Nach dem 1:0-Arbeitssieg bei Borussia Mönchengladbach hatte sich Kimmich bei "Sky" am Samstag zu seiner Situation geäußert. Die Tendenz geht offenbar zu einer Verlängerung.
"Natürlich gibt es sehr viele gute Gründe dafür", hatte der Routinier gesagt: "Es ist für mich eine Grundsatzentscheidung." Entscheidend sei schlussendlich die sportliche Perspektive.