02.02.2025 17:00 Uhr

Effenberg übt deutliche Kritik an Tullberg-Jubel

Mike Tullberg sorgte beim BVB für Diskussionsstoff
Mike Tullberg sorgte beim BVB für Diskussionsstoff

Zum Abschluss seines Engagements als Interimstrainer von Borussia Dortmund hat Mike Tullberg am Samstag alle Emotionen herausgelassen. Bayern-Ikone Stefan Effenberg zeigte sich vom Auftritt des BVB-Coaches und dessen Entscheidungen irritiert.

Nach dem 2:1-Auswärtssieg von Borussia Dortmund beim 1. FC Heidenheim legte Mike Tullberg los, als hätte er gerade die deutsche Meisterschaft gewonnen. Im Vollsprint rannte der Däne auf die mitgereisten BVB-Fans zu, schlug sich immer wieder auf die Brust und lieferte letztlich in bester Klopp-Manier die dreifache Siegerfaust.

"Ich fand das too much. Es war ein Sieg gegen Heidenheim. Ich hatte ja schon viele Trainer, aber so einen noch nie", kritisierte Bundesliga-Ikone Stefan Effenberg am Sonntag im "Doppelpass" bei "Sport1" den Auftritt.

Aus Sicht des ehemaligen Mittelfeldspielers war es nicht der einzige Fehler des Interimstrainers auf der Ostalb. Auch an der Behandlung von Flügelstürmer Karim Adeyemi störte sich Effenberg. 

BVB-Trainer zählt Adeyemi öffentlich an

Tullberg hatte den 23-Jährigen in Heidenheim zur Halbzeit eingewechselt, ihn in der Schlussphase dann aber wieder vom Feld genommen. Nach Abpfiff begründete der Übungsleiter den Schritt mit mangelnder Fitness und Laufbereitschaft. 

"Er kam aus einer Verletzung, aber im Endeffekt ist er nicht genug gelaufen", erklärte Tullberg: "Ich wollte elf Spieler haben, die bereit waren, genug zu laufen. Karim war ein bisschen müde, deswegen habe ich ihn wieder rausgenommen."

Für Effenberg ein Vorgang, der so in der Bundesliga keinen Platz hat. "Das kannst du so nicht machen als Trainer. Du kannst sagen: Das hatte taktische Gründe, wir wollten das 2:1 halten. Aber einen Spieler wie Adeyemi, der eventuell noch zum Verkauf steht, da so hinzustellen und ihm da die grundsätzliche Einstellung als Bundesligaspieler abzusprechen, finde ich grenzwertig", prangerte der 56-Jährige an.

"Dann sag das nach dem Spiel hinter verschlossener Tür. Das macht viel mehr Sinn und du triffst den Spieler dann auch mehr, als es öffentlich zu machen", stellte Effenberg klar.