Bobic appelliert wegen Kovac an BVB-Bosse

Bei Eintracht Frankfurt feierten sie zusammen den Gewinn des DFB-Pokals, später gingen sie unterschiedliche Wege: Nun hat der frühere SGE-Sportvorstand Fredi Bobic auf die neue Aufgabe von Niko Kovac bei Borussia Dortmund geschaut und - mit Blick auf Kovacs Mission dort - auch an die BVB-Bosse appelliert.
Seit Sonntag ist Niko Kovac bei Borussia Dortmund in Amt und Würden, der Kroate übernahm die Aufgaben von Interimscoach Mike Tullberg, der wiederum vertretungsweise für den nach nur einem halben Jahr schon wieder entlassenen Nuri Sahin eingesprungen war. Hat der BVB mit Kovac jetzt den Richtigen gefunden?
Laut Fredi Bobic, Kovacs früherem Mitstreiter bei Eintracht Frankfurt, wo das Duo zwischen 2016 und 2018 zusammen erfolgreich war, hat der BVB im Kroaten "einen Trainer bekommen, der zum Verein und zur Mannschaft passt", wie Bobic in seiner Kolumne im "kicker" schrieb.
Kovac sei "empathisch und authentisch", sein Fußball stehe für "eine brutale Intensität und Leidenschaft", alles Attribute, die zum BVB und der Region passen würden, so Bobic. "Gelingt es ihm in Dortmund, das zügig auf den Platz zu bringen, wird man die Fans sofort zurückgewinnen und das Stadion – im übertragenen Sinne – wieder anzünden", blickte der Anfang 2023 bei Hertha BSC geschasste Manager voraus.
Damit Kovac allerdings nachhaltig Erfolg hat, sei nicht nur "die Mannschaft in der Pflicht", nein, "auch die Führungsetage muss bedingungslos zusammenhalten", mahnte Bobic und legte den Finger in die Wunde: "Diesen Eindruck hatte in der Vergangenheit nicht nur ich nicht, dieses Gefühl hatte kaum jemand."
Bobic: BVB muss Eitelkeiten abstellen
Beim BVB habe es "zu viel Unruhe" gegeben, "es kamen zu viele Dinge an die Öffentlichkeit, die nicht förderlich waren", spielte Bobic unter anderem auf das aktuelle Bosse-Beben an, das damit enden könnte, dass der erst jüngst eingestellte Technische Direktor, Sven Mislintat, schon wieder gehen muss.
Bobic würde sich daher insgesamt mehr Besonnenheit wünschen, damit Kovac am Ende wirklich den ersehnten Erfolg haben kann.
"Die Führungspersonen, vom Sport-Direktor über den Sport-Geschäftsführer bis oben hin zum CEO müssen an einem Strang ziehen und die Eitelkeiten, die es hier und da gibt, im Dienste des Vereins beiseitelegen", appellierte Bobic an die Bosse.