Beste packt über verpasste DFB-Team-Chance aus

Vor einem Jahr stand Jan-Niklas Beste kurz vor einem Debüt in der deutschen Nationalmannschaft, bevor er verletzt absagen musste. Später sollte er vor der EURO 2024 immerhin noch als Trainingsgast mit ins EM-Camp, doch Beste lehnte ab. Nun hat der Neu-Zugang des SC Freiburg über die verpasste Chance gesprochen.
In Kürze nominiert Julian Nagelsmann die Nationalspieler für die beiden anstehenden Halbfinals in der Nations League gegen Italien (20. März, 20:45 Uhr, im sport.de-Live-Ticker sowie 23. März, live bei RTL ab 20:15 Uhr), doch auf Jan-Niklas Beste vom SC Freiburg wird der Bundestrainer dieses Mal wohl nicht zurückgreifen.
Vor ziemlich genau einem Jahr sah das noch anders aus. Beste sollte damals sein DFB-Debüt feiern, fiel dann aber aufgrund einer Verletzung aus.
"Das war bitter. Natürlich war ich enttäuscht", sagte Beste nun im Gespräch mit der "Sport Bild". Kurz vor der EM sollte Beste dann als vorübergehender Trainingsgast zum DFB-Team hinzustoßen, allerdings sagte der Offensivmann damals überraschend ab.
"Ein paar Wochen vorher hatte mich Julian angerufen und mir gesagt, dass es für eine EM-Nominierung leider nicht reicht. Ich meinte daraufhin, dass ich das verstehen kann – auch wegen der Verletzungen. Danach habe ich mit meiner Familie Urlaub gebucht", blickte Beste zurück.
"Als ich schon zwei Wochen unterwegs war, meldete sich mein damaliger Heidenheim-Trainer Frank Schmidt und sagte, dass Julian bei ihm angerufen habe und ich mit ins Trainingslager könnte", so der heutige Freiburg-Profi weiter. "Ich wäre dann für vier, fünf Tage dahin gefahren, bis die anderen Spieler vom Champions-League-Finale zurückgekommen wären. Danach wäre ich dann wieder zurück zu meiner Familie in den Urlaub", schilderte Beste die schwierige Lage.
Beste: "Es wäre etwas anderes gewesen, wenn ..."
Daraufhin habe er einige Zeit überlegen müssen. "Einerseits war da die Familien-Seite, andererseits eine sportliche Chance. Am Ende habe ich mich für die Familie entschieden", sagte der 26-Jährige und fügte an: "Es wäre etwas anderes gewesen, wenn er gesagt hätte, wir nominieren dich für die EM nach."
Dass der Status als Trainingsgast ihm möglicherweise auch bessere Chancen auf eine Nachnominierung gegeben hätte, wollte Beste gar nicht verhehlen. "Natürlich habe ich mit mir gerungen. Das war eine einmalige Chance. Der Tag war danach natürlich mehr oder weniger gelaufen, weil ich mir so viele Gedanken gemacht habe. Im Nachhinein bereue ich es aber nicht. Ich stehe dazu", sagte er.
Zuvor hatte der Außenbahnspieler des SC Freiburg, der nicht nur sportlich, sondern auch optisch auffällt, bereits im "kicker" über seinen markanten Bart gesprochen.
Vom Fachmagazin gefragt, ob man ihn auch in naher Zukunft mal ohne Bart sehen würde, nachdem Freiburg-Teamkollege Lucas Höler zuletzt auch seine langen Haare loswurde, sagte Beste: "Mittlerweile ist das auch eine Art Markenzeichen geworden, ein Wiedererkennungswert."
Mit einem Lachen fügte er an: "Der bleibt auf jeden Fall erst mal dran."
Neben seinem Bart ist Beste auch für seine außerordentlich gefährlichen Standards bekannt. "Wenn jemand was aufbaut nach dem Training, stoßen immer ein paar Jungs dazu. Wenn sich das ergibt, ist das natürlich auch gut fürs Team, so was zusätzlich zu üben, vor allem, wenn es dann im Spiel gut klappt", freute sich der 26-Jährige über das Interesse der Kollegen, allen voran von Vincenzo Grifo, der auch als starker Schütze gilt.
Beste: DFB-Team aktuell kein Thema
Vom "kicker" gefragt, was sein Geheimnis für seine Standard-Stärke sei, sagte er lachend: "Da gibt es tatsächlich keins."
Er habe schlicht "von klein auf immer ein bisschen trainiert, mir was abgeschaut und Schusstechniken ausprobiert. Irgendwann hatte ich das drin. Das kann ich selbst schwer erklären", gab er zu.