Das sagt Hamann zum bitteren Urbig-Bock

Chefkritiker Dietmar Hamann hat eine Erklärung parat für den schweren Patzer von Torhüter Jonas Urbig beim 1:1 des FC Bayern bei Union Berlin.
"Ich glaube, dass er zu spät reagiert. Die Flugbahn muss er natürlich erstmal antizipieren. Wenn er mit der Hand hingeht, muss er schauen, dass er den Ball aus der Gefahrenzone rausbringen kann. Wenn er sofort zurück geht, kann er den Ball möglicherweise fangen", blickte der "Sky"-Experte auf die Szene in der 83. Minute, die Unions Benedict Hollerbach seinen Treffer ermöglichte und den FC Bayern um einen fast schon sicher geglaubten Sieg brachte.
Auch zuvor agierten die Münchner gegen den Underdog aus Köpenick aber keineswegs überragend. Joker Leroy Sané (75.) erzielte aber den Führungstreffer.
"Dass sie sich über 60 Minuten kaum Torchancen erarbeiten können, war überraschend. Sie haben tolle offensive Qualitäten", sagte Hamann. "Es hat einen Sané gebraucht, um das Bollwerk zu knacken. Da müssen sie in Zukunft schauen, dass sie mehr und bessere Lösungen finden."
FC Bayern: Leroy Sané "unglaublich talentiert", aber ...
Sané sei grundsätzlich immer "sehr bemüht, aber das ein oder andere Mal unglücklich", konstatierte der Ex-Nationalspieler. Der frühere Schalker sei allerdings "ein Spieler, den man immer bringen kann. Heute hat er gezeigt, dass er unglaublich talentiert ist. Was die Anlagen angeht, ist er wahrscheinlich der Beste, den die Bayern haben. Das zeigt er nicht immer, aber natürlich ist es ein wunderbarer Spieler, den sie haben."
Union zollte Hamann ein Lob. "Umso länger sie keinen kassieren, umso länger können sie laufen. Solange es 0:0 steht, wird da keiner müde. Sie haben nach dem Gegentor fünf, sechs Minuten Druck gemacht und haben sich den Punkt verdient. Sie haben aufopferungsvoll gekämpft und den Bayern wenig Torchancen gegeben. Das ist ein großer Verdienst für den heutigen Punkt. Sie haben daran geglaubt, dass sie ein Tor schießen können, das war am Ende auch nicht unverdient."