Foul-Orgie gegen Musiala "eine Auszeichnung"

Jamal Musiala vom FC Bayern ist in den vergangenen Wochen und Monaten immer häufiger Ziel von gegnerischen Foulspielen geworden. Ein Thema, dem sich jetzt auch der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann angenommen hat.
In der Fußball-Bundesliga ist die Statistik eindeutig: Jamal Musiala wurde in seinen 23 Saisonspielen in der Liga 54 Mal gefoult, entging dabei mehrfach nur knapp übleren Verletzungen. Lediglich Lois Openda von RB Leipzig liegt mit 61 Foulspielen gegen sich in 25 Einsätzen bei den derzeit aktiven Bundesliga-Kickern noch vor dem Bayern-Star.
Die vielen schweren Fouls an dem 22-Jährigen haben vor den Nations-League-Partien gegen Italien (Hinspiel 2:1 für Deutschland, Rückspiel 23. März ab 20:15 Uhr live bei RTL und im Stream bei RTL+) auch Bundestrainer Julian Nagelsmann auf den Plan gerufen.
"Es gibt Momente, wo er dem Foul entkommen kann", sagte sein ehemalige Klub-Coach beim FC Bayern. Nagelsmann verriet, er habe Musiala Beispiele solcher Szenen per Video vorgeführt.
Eine längere Ausfallzeit des Profis von Bayern München im kommenden WM-Jahr wäre fatal, meinte Nagelsmann, "da gibt es ein paar Momente, wo er ein bisschen weniger Risiko nehmen kann".
Nagelsmann: Musiala "schwer zu verteidigen"
Der Bundestrainer betonte allerdings, dass Musiala an seinem Spielstil grundsätzlich keinesfalls etwas ändern solle. Vor allem nicht im Hinblick auf die ohnehin schon fehlenden Angreifer Kai Havertz, Florian Wirtz und Niclas Füllkrug.
"Er soll das spielen, was ihn stark macht, der Straßenkicker sein, der er immer ist, und nicht zu viel nachdenken", sagte er. Für Nagelsmann seien die vielen Fouls an dem Offensivspieler des deutschen Rekordmeisters "auch eine Auszeichnung, dass viele Spieler ihn nur stoppen können, wenn sie ihn foulen.
Er sei "mit seiner Beidfüßigkeit und seinem Dribbling schwer zu verteidigen", hielt der 37-Jährige fest.
"Durch den Ausfall von Kai, Fülle und Flo hat er nicht mehr Verantwortung, als er sowieso hat", sagte Nagelsmann. Die vergangenen Wochen seien für Musiala ohnehin "nicht super einfach" gewesen, "wenn einer einen neuen Vertrag unterschreibt, gehen die Erwartungen automatisch hoch, damit beschäftigt sich jeder Spieler", so Nagelsmann.