Wut und Wortgefecht: Werder reagiert auf Weiser-Ausraster

Trainer Ole Werner und Sportchef Clemens Fritz vom SV Werder Bremen haben auf einen Ausraster von Mitchell Weiser reagiert, den sich dieser nach dem Remis der Grün-Weißen am Samstag bei Union Berlin geleistet hatte.
Werder Bremen hat am Wochenende bei Union Berlin (2:2) zwei möglicherweise entscheidende Punkte im Kampf um die Qualifikation für das europäische Geschäft verspielt.
Nach einem Doppelpack von Jens Stage (2., 15.) waren die Grün-Weißen perfekt in ihr Auswärtsspiel gestartet, Union-Coach Steffen Baumgart sprach hinterher sogar davon, er habe "lange keine Mannschaft so gut spielen sehen wie Werder in der ersten halbe Stunde".
Der Anschlusstreffer noch vor der Pause und eine verkorkster zweiter Durchgang mit dem Ausgleich kurz vor Schluss warfen die Bremer jedoch zurück. Ein Punkt statt drei Zählern fühlte sich wie eine Niederlage an. Allen voran Mitchell Weiser schien deutlich gefrustet zu sein. Erst schoss der 31-Jährige nach Abpfiff wutentbrannt einen Ball in Richtung Trainerbank, danach lieferte er sich ein hitziges Wortgefecht mit Coach Ole Werner.
Immerhin: Vom Wutschuss wusste Werner hinterher nichts - oder überspielte es. "Das mit dem Ball habe ich gar nicht mitbekommen. Nach dem Spiel waren bei allen Emotionen da", sagte er nur zur Szene nach dem Spiel gegenüber der "Deichstube" und fügte an: "Was genau bei Mitch das Thema war, weiß ich nicht."
Werder-Boss Fritz: "Spieler sind voller Adrenalin"
Umso mehr war der Trainer bemüht, den Aufreger herunterzuspielen und auf den allgemeinen Frust zu verweisen. "Alle sind sehr enttäuscht über das Ergebnis und darüber, dass wir heute zwei Punkte verloren haben. Diese Frustration muss man an so einem Tag auch mal zulassen. Alles andere wäre nicht normal", warb der 37-Jährige für einen lockeren Umgang mit Weisers Emotionen.
Dass dieser von Co-Trainer Tom Cichon beruhigt werden musste, wunderte Werders Sportchef Clemens Fritz nicht. "Die Spieler sind voller Adrenalin. So etwas gehört ein Stück weit zum Fußball dazu", sagte der ehemalige SVW-Profi und auch er forderte: "Das ist nichts, was man größer machen sollte, als es war."
Werder muss am kommenden Samstag (10. Mai, 15:30 Uhr im sport.de-Live-Ticker) gegen RB Leipzig ran. Wollen die Bremer ihren Traum von Europa weiter leben, muss gegen die Sachsen, die drei Punkte vor den Grün-Weißen stehen, unbedingt ein Sieg her.