13.05.2025 10:32 Uhr

HSV-Auferstehung nach langer Leidenszeit

Der HSV kehrte 2025 in die Bundesliga zurück
Der HSV kehrte 2025 in die Bundesliga zurück

Der HSV, einer der traditionsreichsten Klubs Deutschlands, durchlebte nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte 2018 eine schmerzhafte Zeit in der 2. Bundesliga. Sieben Jahre voller sportlicher Rückschläge, finanzieller Herausforderungen und enttäuschter Hoffnungen prägten eine Ära, die Fans und Verein gleichermaßen belastete. Am 10. Mai 2025 endete diese Leidenszeit endlich mit einem furiosen 6:1-Sieg gegen den SSV Ulm, der den direkten Aufstieg in die Bundesliga sicherte.

sport.de schaut auf die schwierigen Jahre des HSV, die Herausforderungen, die entscheidenden Wendepunkte und die Bedeutung des Aufstiegs für den Klub und seine Anhänger.

  • Der Abstieg 2018: Ein Schock für die Hansestadt

Am 12. Mai 2018 erlebte der HSV einen historischen Tiefpunkt. Nach 55 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zur Bundesliga stieg der Klub nach einer 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach ab, während der VfL Wolfsburg die Relegation sicherte. Im Volksparkstadion entluden sich die Emotionen der Fans in chaotischen Szenen mit Rauchbomben und Pyro. Der "Bundesliga-Dino" war gefallen, und die Ursachen lagen in Missmanagement, häufigen Trainerwechseln und einem unausgewogenen Kader. Die neue Realität in der 2. Bundesliga stellte den HSV vor enorme Herausforderungen, da die Erwartungen der Fans weiterhin hoch blieben.

  • Jahre der Relegationsdramen: Hoffnung und Enttäuschung

Die sieben Jahre in der 2. Bundesliga waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der HSV erreichte zweimal die Relegation, scheiterte jedoch in den Jahren 2022 und 2023. Diese Niederlagen verstärkten den Eindruck, dass die Rothosen unter dem Druck der großen Erwartungen regelmäßig zusammenbrachen. Trainer wie Dieter Hecking, Daniel Thioune und Tim Walter brachten den HSV zwar nah an den Aufstieg, doch die letzte Hürde blieb lange unüberwindbar.

  • Der Aufstieg 2025: Erlösung und Neuanfang

Am 10. Mai 2025 brach im Volksparkstadion der Jubel los. Unter der Leitung von Trainer Merlin Polzin, einem gebürtigen Hamburger und ehemaligen Fan in der Nordkurve, besiegte der HSV den SSV Ulm mit 6:1 und sicherte den direkten Aufstieg.

Spieler wie Ludovit Reis, Ransford Königsdörffer und Davie Selke glänzten, während ein parierter Elfmeter von Torhüter Daniel Heuer-Fernandes das Momentum endgültig kippte. Nach dem Abpfiff stürmten die Fans den Platz, und die Feierlichkeiten zogen sich bis tief in die Nacht auf der Reeperbahn. Der Aufstieg, 2555 Tage nach dem Abstieg, war nicht nur eine sportliche Erlösung, sondern ein emotionaler Neuanfang. Für den HSV beginnt nun die Aufgabe, sich in der Bundesliga zu etablieren und die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.

Pauline Lübker