25.09.2013 12:50 Uhr

Leverkusens neue Souveränität

Stefan Kießling hat harte Zeiten hinter sich
Stefan Kießling hat harte Zeiten hinter sich

Bayer Leverkusen spielte jahrelang wie eine rheinische Diva - mal glanzvoll, mal launisch, mal lustlos. Das Auf und Ab war die große Konstante.

Der beste Start in eine Bundesligasaison seit dem Aufstieg 1979 und das wenig ansehnliche, aber clevere 2:0-Geduldsspiel im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld zeigen eine neue Souveränität beim Werksclub. "Wir sind verglichen mit dem letzten Jahr viel reifer geworden", sagte Bayer-Torwart Bernd Leno nach dem Achtelfinaleinzug durch die Tore von Heung-Min Son (62. Minute) und Sidney Sam (89.).

Dabei hatte Leverkusens Trainer Sami Hyypiä im großen Stil rotiert und die Stammkräfte Stefan Kießling, Sidney Sam, Ömer Toprak, Sebastian Boenisch und Roberto Hilbert erst einmal auf die Bank beordert. Sie sollten für die anstehende Topspiel-Trilogie gegen Hannover 96, in der Champions League gegen Real Sociedad San Sebastian und den Bundesliga-Hit gegen Bayern München geschont werden.

"Wenn man 2:0 gewonnen hat, kann man nicht von einem Risiko sprechen", meinte Hyypiä cool, gab aber zu, dass Torschützenkönig Kießling (bisher 7 Pflichtspieltore) und Sam zurzeit eigentlich unersetzlich sind: "Ich glaube ja." Im Vergleich zur Saison 2012/13 hat Hyypiä jedoch mehr Alternativen im Kader. So beorderte er den 19-jährigen Emre Can erfolgreich auf die linke Verteidigerposition. Der Neuzugang von Bayern München klärte nicht nur hinten gut, sondern setzte Impulse in der Offensive und bereitete das 2:0 vor.

"Unsere Neuzugänge konnten sich gut einfügen, weil wir eine gute Struktur haben und eine Achse, die zusammen geblieben ist", sagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes. Dies gilt auch für den Australier Robbie Kruse und den Südkoreaner Son, nicht unbedingt aber für Rückkehrer Eren Derdiyok. Von dem Schweizer Kießling-Ersatz ging bei seinem Startelf-Debüt keinerlei Gefahr aus. Zur neuen Konstanz der Werkself sagte Rolfes: "Im letzten Jahr war unser System relativ neu, jetzt spielen wir souveräner, weil die Laufwege besser abgestimmt sind."

Der Zweitliga-Aufsteiger aus Bielefeld kämpfte zwar wacker, lief sich gegen die Gäste aber müde. "Ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen und hatte draußen lange ein gutes Gefühl", lobte Trainer Stefan Krämer. Auch seine Spieler waren trotz der Niederlage zufrieden. "Wir brauchen uns mit dieser Leistung nicht verstecken", meinte Christian Müller.

dpa