Bundesliga 2008/2009 » 27. Spieltag » Liveticker: Energie Cottbus - Arminia Bielefeld 2:1

Fazit:
Cottbus schickt Bielefeld völlig verdient mit 2:1 nach Hause. Die Cottbusser waren nahezu über die gesamten 90 Minuten das spielbestimmende Team und hätten eigentlich höher gewinnen müssen. Allein Ervin Skela hatte einige gute Möglichkeiten auf dem Fuß. Bielefeld blieb durch seine Konter zwar stets gefährlich, war aber vor dem Lausitzer Tor oft zu hamlos bzw. nicht abgeklärt genug. Mit dem Sieg hat Cottbus den Anschluss ans rettende Ufer wieder geschafft, Bielefeld hingegen steckt jetzt ebenfalls mittendrin im Abstiegsstrudel.

Skela mit der Chance zum 3:1! Doch anstatt zu schießen, vertändelt er im Straufraum den Ball.

Bielefeld versucht es jetzt mit der Brechstange. Durchdachte Spielzüge kommen nicht mehr zustande. Der Ball wird planlos nach vorne geschlagen. Cottbus hingegen ist nur noch bemüht, das Spiel über die Zeit zu bringen.

Wenn noch etwas bei Bielefeld geht, dann über Wichniarek. Monteanu flankt von links, der Bielefelder Stürmer kommt zum Kopfball - allerdings über das Tor.

Freistoß für Cottbus von der linken Strafraumecke. Skela schießt direkt, aber Eilhoff ist auf dem Posten.

Cagdas versucht es mit Gewalt. Seinen Freistoß aus der zweiten Reihe kann Eilhoff gerade noch wegfausten.

Was für eine dicke Chance für Cottbus! Erst Jula, der aus 11 Metern an Eilhoff scheitert, der Abpraller landet bei Skela, der haut einfach drauf und trifft den Kopf von Bollmann, der für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie rettet.

Tooor für Energie Cottbus -> Dimitar Rangelov
Die Erlösung für die Lausitzer! Rost flankt von der rechten Seite in den Sechzener. Rangelov nimmt am Elfmeterpunkt genau Maß und trifft volley in die rechte Torecke - keine Chance für Eilhoff.

Knifflige Situation im Bielefelder Strafraum. Der Ball prallt Munteanu an die Hand - kein Elfmeter entscheidet Schiri Wagner.

Ein kurzer Blick nach Gladbach: Dort führt Wolfsburg zur Zeit mit 1:0.

Bollmann und Rangelov sind da böse zusammen gerasselt. Der Bielefelder musste zunächst behandelt werden, ist jetzt aber wieder im Spiel.

Freistoß für Bielefeld von Munteanu - keine Gefahr.

Die Lausitzer geben hier klar den Ton an. Doch die größte Chance hatte eben Bielefeld. Vor den Kontern der Ostwestfalen müssen sich die Mannen von Trainer Prasnikar in Acht nehmen.

Erste dicke Chance für Cottbus! Eine Rangelov-Flanke von rechts erreicht Jula, doch bevor er den Ball verarbeiten kann, hat ihm Torwart Eilhoff das Ding weggemopst.

... die bringt zwar nichts ein, aber man merkt jetzt schon den Lausitzern an, dass sie hier möglichst früh den Torerfolg suchen.

Ziebig mit dem ersten Torschuss für Cottbus. Aus gut 30 Metern geht der Ball allerdings deutlich über das Tor.

Survival of the fittest

Acht Spieltage vor Toresschluss der diesjährigen Bundesliga-Saison befindet sich die Liga in der entscheidenden Phase. Jedes Spiel ist wichtig, jeder Punkt zählt. Manche Partie jedoch ist von solch übergeordneter Wichtigkeit, dass darin gefühlt über das Wohl und Wehe der beteiligten Vereine entschieden wird. Ein solches Spiel erwartet uns in der Lausitz: Der Tabellenvorletzte Energie Cottbus empfängt Arminia Bielefeld. Vier Punkte haben die Ostwestfalen Vorsprung vor Energie, nur einen einzigen allerdings auf den Relegationsplatz. Die Lage der Lausitzer ist jedoch deutlich prekärer. Denn Cottbus ist zum Siegen verdammt, will man nicht den Rückstand auf das rettende Ufer auf bis zu sieben Zähler anwachsen lassen.

Cottbus am Scheideweg

Wenn man von Energie Cottbus eines gewohnt ist, dann ist es der Abstiegskampf als Existenzprinzip des Vereins. Man sollte eigentlich annehmen, dass den Energie-Spielern dieses Prinzip längst in Fleisch und Blut übergegangen ist. Umso überraschender ist die Erkenntnis, die Coach Bojan Prasnikar nach dem 1:2 in Frankfurt der Öffentlichkeit mitteilte: "Viele Spieler brechen nach einem Rückschlag zusammen." Beim Blick auf die aktuelle Tabelle ist dies nicht gerade das beste Zeugnis, das der Trainer seiner Mannschaft ausstellen kann. Cottbus holte aus den letzten fünf Spielen nicht einen einzigen Punkt, verlor unter anderem gegen die direkten Konkurrenten Frankfurt und Bochum sowie zu Hause gegen Köln.

Nach diesen fünf Pleiten in Folge ist das zarte Pflänzchen Hoffnung, das noch nach dem Überraschungscoup gegen Bremen blühte, schnell wieder verdörrt. Und auch die nahe Zukunft gibt nicht gerade Anlass zu Optimismus: In den nächsten vier Partien gehts gegen Schalke, Wolfsburg und Bayern - sowie zum nächsten Abstiegskracher nach Karlsruhe! Energie bleibt also nichts anderes übrig, als gegen Bielefeld zu gewinnen. Denn bei einer Niederlage kann man beim Restprogramm der Lausitzer durchaus von einer Vorentscheidung Richtung zweite Liga sprechen. Es könnte sein, dass das primäre Ziel nach diesem Spieltag nicht mehr das Verhinder des Abstiegs ist, sondern das Erreichen des Relegationsplatzes.

Arminia will den Big Point

Nicht ganz so prekär ist die Lage rund um die Bielefelder Alm. Die Arminen sind zwar mittendrin im Abstiegskampf. Aber so lange eine der Mannschaften im Tabellenkeller über dem Strich steht, hat sie ihr Soll erfüllt. Doch der Grat, auf dem die Ostwestfalen wandeln, ist äußerst schmal. Bielefeld hat den vielleicht entscheidenden Monat seiner Saison hinter sich. Nacheinander musste man gegen die direkten Konkurrenten Bochum, Köln, Frankfurt und Karlsruhe ran. Die gute Nachricht danach ist: Keines der Spiele wurde verloren. Die schlechte aber ist: Es wurde auch nur eines gewonnen! Daher müssen die Arminen ihre Punkte nun gegen die verbleibenden Gegner holen. Das aber ging zuletzt gegen Schalke und Wolfsburg gewaltig schief.

Aber glaubt man den Stimmen aus der Bielefelder Mannschaft, kann die Arminia die beiden Pleiten richtig einordnen. Denn man sah sich in beiden Spielen nicht so viel schlechter als der Gegner, wie es das Endergebnis ausdrückt. Daher spricht Bielefelds Nico Herzig auch nicht von einem Finale gegen Cottbus, sondern lieber von einem "Matchball". Der Druck liegt ganz klar bei der Heimelf, denn die muss bekanntlich siegen. Michael Frontzecks Team will daraus Kapital schlagen und durch einen Dreier in der Fremde einen großen Schritt Richtung Rettung machen. Nur daran denken, dass die Arminia auswärts erst neun Mal getroffen hat - nur der KSC ist schlechter - sollte auf der Alm niemand. Tun sie es doch, so sei allen Ostwestfalen Trost zugesprochen: Cottbus ist das schlechteste Heimteam der Liga!