Bundesliga 2009/2010 » 2. Spieltag » Liveticker: Bor. Mönchengladbach - Hertha BSC 2:1

Fazit
Borussia Mönchengladbach ringt Hertha BSC mit 2:1 nieder und feiert damit einen gelungenen Start in die Spielzeit. Der Erfolg über die Hauptstädter geht heute durchaus in Ordnung. Zwar glänzte die Elf von Michael Frontzeck nur selten, erspielte sich aber ein klares Chancenplus und hat heuer etwas, was in den Vergangenheit oft fehlte. Denn auf solche Einzelkönner, ja Typen wie Juan Arango hat man in Gladbach lange gewartet. Immer anspielbar, dynamisch, stark im Abschluss, auch bei ruhenden Bällen und oft auch mit dem genialen Auge für den Mitspieler. Der Venezuleaner dürfte die Euphorie am Niederrhein in ungeahnte Höhen steigern.
Hertha versuchte es heute hingegen mit gewohnter Coolness, aber das reichte ausnahmsweise einmal nicht, auch wenn Kacar beinahe auch noch zum Ausgleich getroffen hätte.

Klasse Angriff der Borussen nochmal, den wieder Arango abschließt. Kurz abgelegt und dann zimmert der Südamerikaner das Ding mit Gewalt und Gefühl ans Lattenkreuz! Dann ist tatsächlich Schluss.

Zwei Minuten NAchspielzeit wird es noch geben.

Die Borussia sehnt mittlerweile den Schlusspfiff herbei.

Dem folgt sogleich ein zweiter, aber auch dieser führt zu nix.

Im Anschluss an diese kommt Meeuwis zum Schuss, der rutscht ihm aber übern Schlappen.

Dann macht er es schon besser, lässt die halbe Berliner Defensive alt aussehen, scheitert aber am klasse haltenden Drobny!

Drobny mit ungewohnten Unsicherheiten. Einen eher harmlosen Ball kann er nicht rihtig festhalten und es gibt Ecke für die Borussia. Die bleibt aber harmlos.

Pej?inovi? und Bobadilla rauschen gewaltig ineinander. Beide wollten mit gehobenen Bein zu Ball. Das dürfte weh getan haben, doch beide können weiter spielen.

Guter Freistoß von Arango. Auch dafür ist er geholt worden. Das waren mgut 28 Meter. Der Ball segelt Richtung rechten Giebel und Drobny muss sich schon ordentlich strecken, um ihn zur Ecke zu klären.

Ebert will Heimeroth - der nun gegen die Sonne spielen muss - mit einem gefühlvollen Distanzschuss überraschen, aber der Keeper fischt sich die Kugel problemlos.

Nicht wenige Anhänger dürften natürlich in diesen Momenten mit Grausen an das Gladbcher Spiel am verganenen Sonntag in Bochum denken, als die Borussia einen 3:0-Vorsprung noch aus der Hand gab.

Tooor für Bor. Mönchengladbach -> Karim Matmour schließt einen klasse Angriff der Borussia zum 2:0 ab! Bobadilla täuscht kurz vorm 16er einen Schuss an, gibt dann aber punktgenau auf den am linken Strafraumrand durchstartenden Neuville raus. Der zieht einige Meter zur Grundlinie, gibt scharf nach innen, wo Matmour aus 5 Metern nur den Schlappen reinhalten muss! Einfach gut gemacht von allen!

Und wieder mal fordern die Gladbacher Fans Elfmeter, weil Matmour im 16er fällt. Aber was heißt fällt!? Der segelt, der schwebt, der hebt ab - was für eine alberne Schwalbe. So entscheidet zwar auch der Schiri, aber das gehört schlicht und ergreifend mit Gelb bestraft!

Keine 30 Sekunden gespielt und Cicaero hat 8 Meter vorm Gladbacher Gehäuse den Ausgleich auf dem Fuß, scheitert aber an Heimeroth.

Halbzeitfazit:
Irgendwann zu Beginn dieses ersten Durchgangs hatte man mal die Hoffnung auf ein gutes Bundesligaspiel. Das wurde es nicht. Dazu präsentieren beide Teams zu wenig strukturiertes. Die Gäste beschränken sich vor allem auf die Erkenntnis, dass man irgendwann sicher trifft, wenn man nur oft genug schießt und halten so fast bei jeder Gelegenheit drauf. Aber wenn man damit wirklich Erfolg haben will, sollte man das präziser machen. Andererseits kennen wir ja die Hertha und wissen, dass es eigentlich völlig egal ist, wie sie spielt. Irgendein Tor können die immer erzielen. Das scheint heute allerdings auch für die Borussia zu gelten. Die brauchte nämlich nur eine echte Gelegenheit für den Führungstreffer. Wenn Arangos Aufsetzer dann auch noch gepasst hätte, wäre das des Guten wirklich zu viel gewesen.

gelbe Karte Bor. Mönchengladbach -> Roel Brouwers sieht gelb, weil er Kacar mit ausgefahrenen Arm gestoppt haben soll - na ja. Dem fälligen Freistoß von der rechten Seite folgt nichts erwähenswertes.

Hertha wieder im Vorwärtsgang. Das Zusammenspiel von Raffael und Wichniarek lässt sich gut an, doch dann wird letzterer zurückgepfiffen. Zurecht, denn er befand sich im Abseits.

Kacar schickt Wichniarek mit einem guten Pass in den 16er. Dort wird der Pole zwar von Brouwers entscheidend an einem vernünftigen Torschuss gehindert, es war trotzdem seine erste auffälligere Szene in diesem Spiel. Bisher war nix zu sehen von König Arthur.

Hertha belagert wieder den gegnerischen Strafraum, spielt ein bisschen links, ein bisschen rechts und dann beendet Raffael das Ganze...na klar, per Fernschuss. Diesmal flach links vorbei.

Hertha zeigt sich gewohnt wenig beeindruckt und feuert, sobald der Gladbacher 16er nur in Sichtweite kommt, weiter aus allen Rohren.

Arango nimmt 15 Meter vorm Strafraum Tempo auf und zieht dann ab, sein Schuss wird aber sofort zur Ecke geblockt.

Bobadilla ist nach einem Steilpass allein durch und auf dem Weg Richtung Berliner Tor. Doch er wird eiligst zurückgepfiffen - abseits. Eine wohl ziemlich fragwürdige Entscheidung des Mannes mit der Fahne am Spielfeldrand.

Schuss von Kacar - und das war schon eine andere Nummer als Raffaels Versuch vor ein paar Minuten. Das Ziel trifft der Serbe allerdings nicht.

Raffael hält aus knapp 30 Metern mal drauf. Der Schuss sieht eigentlich eher harmlos aus, scheint aber ordentlich zu flattern, so muss Heimeroth nochmal nachfassen, eher er ihn sicher hat.

Erste Fast-Gelegenheit für die Hertha ist ein Freistoß von der linken Seite auf Höhe des Strafraums, den Raffael an den Fünfer bringt. Dort wird Gladbachs Keeper Hemieroth jedoch bedrängt und die Situation vom Schiri beendet.

Die Borussia - heute erstmals seit April wieder mit Neuville in der Startelf - spielt in weiß, der Gast aus der Hauptstadt im rot-schwarzen Auswärtsdress.

Spektakel und Langeweile

Viel unterschiedlicher konnte der Bundesliga-Start für diese beiden Mannschaften nicht laufen. Gladbach führte zur Halbzeit 3:0 in Bochum und schenkte den Vorsprung innerhalb von Minuten her - 3:3, das Spektakel des 1. Spieltags. Hertha hielt zur Halbzeit ein 0:0 gegen verletzungsgeschwächte Hannoveraner und quälte sich durch ein spätes Kacar-Tor zum Sieg - 1:0, der Langweiler des 1. Spieltags.

In der Tabelle, so gerecht ist es im Fußball bekanntermaßen, steht Hertha BSC nichtsdestotrotz vor der Borussia - noch! Beim ersten Heimspiel der Saison rechnen sich die Fohlen nämlich schlechter Statistiken zum Trotz durchaus etwas aus gegen die Hauptstädter. Ex-Herthaner und Neu-Borusse Thorben Marx kündigt beispielsweise schon mal an, dass Hertha zu knacken sei, wenn sein Team an die Leistung aus dem Bochum-Spiel anknüpfe - aus der ersten Hälfte, möchte man anfügen. Agieren die Gladbacher hinten so sorglos wie am letzten Wochenende, dürfte es das eine oder andere Gegentor geben - wie schon in der Vorsaison zeigte sich die Hertha auch in dieser Spielzeit in Pokal und Liga beeindruckend effizient.Ganz anders übrigens - wen wundert's - die Gladbacher. Sie hätten beim Ligaauftakt doppelt so viele Tore und damit den Sack vorzeitig zu machen müssen...

Auch personell unterscheidet sich die Ausgangssituation beider Mannschaften ein wenig: Während Hertha-Coach Lucien Favre aus dem Vollen schöpfen kann, muss sein Gladbacher Pendant Michael Frontzeck nicht nur auf die Langzeitverletzten Bailly, Daems und Friend verzichten, sondern auch auf Innenverteidiger Dante, der seine Rotsperre absitzen muss.