Bundesliga 2010/2011 » 27. Spieltag » Liveticker: Bor. Mönchengladbach - 1. FC Kaiserslautern 0:1

Fazit:
Schlimmer kann es für einen Tabellenletzten nicht laufen. Durch ein Eigentor von Schlussmann Logan Bailly verliert Borussia Mönchengladbach nicht nur die Partie gegen Lautern, sondern wohl auch den Anschluss an die rettenden Plätze. Nach gut einer Stunde Spielzeit faustete Bailly einen Tiffert-Eckball zur Entscheidung ins Netz. Es war der negative Höhepunkt einer Gladbacher Leistung, die nicht viel Hoffnung auf den Klassenerhalt macht. Kaiserslautern fand nach behäbigen 40 Anfangsminuten immer besser ins Spiel. Die zweite Halbzeit gehörte den Gästen, die völlig verdient drei Punkte mit in die Pfalz nehmen. Der Aufsteiger kann mit nun 31 Zählern und acht Punkten Vorsprung auf Gladbach einen kurzen Moment durchatmen. Das war's aus dem Borussia-Park. Viel Spaß morgen mit den nächsten Begegnungen des 27. Spieltags!

Gladbach kommt kaum mehr in die Nähe des Sechzehners. Lautern spielt das clever runter.

Beim Eckstoß machen es die Fohlen andersherum. Reus auf Hanke, dessen Kopfstoß am Tor vorbei geht.

Der Grieche Petsos kommt für den Tschechen Morávek. Marco Kurz frischt das Mittelfeld jetzt noch einmal auf für die letzten bangen Minuten.

Mike Hanke hängt bei Gladbach ebenso in der Luft wie sein Vorgänger Idrissou. Hier geht wohl nur noch etwas über eine Standardsituation.

Gelbe Karte für Roman Neustädter (Bor. Mönchengladbach), weil er auf Höhe der Mittellinie gegen Tiffert zu hart einsteigt.

Lautern entwickelt jetzt richtige Spielfreude. Die Kombinationen vor dem 1:0 waren das Beste, was der trübe, regnerische Abend zu bieten hatte. Und nun rollen die Konter der Gäste. Es sieht nicht gut aus für die ganz schwachen Gladbacher.

Mönchengladbach ist aktuell weit entfernt von den guten Leistungen der ersten beiden Heimspiele unter Lucien Favre. Und Lautern rückt im Moment auch sehr weit weg: Acht Punkte liegen in der Blitztabelle nun zwischen den Teams.

Gladbach antwortet mit der ersten gefährlichen Aktion seit langer Zeit. Reus mit einem verdeckten Flachschuss etwa vom Elfmeterpunkt, Trapp hält sicher.

Und Lautern wieder dicht am 0:1. Jetzt prüft Iličević Bailly, den Nachschuss packt Nemec nicht ganz. Ecke.

Favre beendet Idrissous unglücklichen Fußballabend. Dem Kameruner ist nicht viel gelungen. Jetzt soll es der Wintereinkauf Mike Hanke richten.

Den Anhängern der Borussia reißt allmählich der Geduldsfaden. Die Abspielfehler gehen an die Nerven. Lautern wirkt dagegen immer stabiler.

Favre und Kurz haben in der Pause auf Wechsel verzichtet. Unverändert geht's weiter.

Halbzeitfazit:
Abstiegskampf pur hatten viele vor dem Duell erwartet. So ist es auch gekommen. Gladbach legte eine fleißige halbe Stunde hin, fand aber keine Mittel gegen das enge Defensivnetz der Pfälzer. Stranzls Heber aus der 16. Minute war die beste Möglichkeit der Gastgeber. Lautern kam in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs zu zwei großen Chancen durch Nemec und Abel. Bezeichnend: Alle gefährlichen Szenen resultieren aus Standardsituationen. Spielerisch geht fast nichts. Lautern kann mit dem torlosen Unentschieden im Moment gut leben. Für Gladbach ist es zu wenig.

Wieder wackelt Gladbach. Der Freistoß von Tiffert fällt in den Fünfer. Rodnei rutscht drunter durch, und Abel muss den Ball nur über die Linie schieben. Wer ins Tor rutscht, ist aber Abel selbst. Gladbach klärt in höchster Not. Bailly klebt in dieser Situation auf der Linie und sieht nicht gut aus.

Der folgende Freistoß bringt erstmals Gefahr fürs Gladbacher Tor. Nemec kommt am Fünfer mit dem Kopf an die Hereingabe, die Kugel fliegt knapp vorbei.

Trapp fischt sich einen langen Bailly-Abschlag direkt an der Grenze des eigenen Sechzehners. Reus reklamiert, der FCK-Schlussmann sei übergetreten. Trapps Fuß blieb aber genau auf der Strafraumlinie. Alles korrekt.

Typische Gladbacher Szene. Weil der Ball nicht gut durch die eigenen Reihen läuft, ergreift Marco Reus die Initiative. Beim vierten Lauterer aber endet sein Tatendrang.

Beide Teams versuchen es mit ähnlichen Systemen. Lautern ist etwas defensiver mit dem 4-2-3-1, während Gladbach mit Idrissou und Reus als Spitzen eher im 4-4-2 unterwegs ist.

Kevin Trapp ist auch bei seinem nächsten Einsatz im Lauterer Tor voll auf der Höhe. Einen Freistoß von Arango faustet er sicher raus.

Jetzt Freistoß auf der anderen Seite. Tiffert führt am linken Straufraumeck aus.

Fast das 1:0 für Gladbach. Stranzl fällt der Ball nach Trapp-Abwehr vor die Füße, seinen Lupfer köpft Rodnei mit Mühe über die Latte. Starke Szene.

Dante gibt jetzt einen verkappten Spielmacher. Der Verteidiger bemüht sich auf Linksaußen um eine gescheite Kombination. Dann wird er gefoult. Beim Freistoß steigt Tony Jantschke hoch, bringt den Kopfball aber nicht aufs Lauterer Tor.

Daems direkt am Rande der Verwarnung. Er fährt an der Außenlinie mit gestrecktem Fuß Ivo Iličević in die Parade. Gnade vor Recht von Knut Kircher.

Gladbach bringt den Ball heraus. Es herrscht schon viel Betrieb in den Anfangsminuten.

Dante rutscht an Arangos Hereingabe knapp vorbei.

Gladbach bringt die Kugel ins Spiel.

Vor dem Anpfiff gedenken die Spieler und Zuschauer nun den Opfern der Naturkatastrophe in Japan.

Bei den Gastgebern hat sich Lucien Favre für Nordtveit neben Fink im defensiven Mittelfeld entschieden. Thorben Marx bleibt zunächst draußen. Bereits gegen Bremen hatte Nordtveit in der zweiten Halbzeit Marx auf dieser Position abgelöst.

Lautern also nur mit einer echten Spitze, Adam Nemec. Und dann hat Marco Kurz den Platz im Kasten erneut an Kevin Trapp vergeben. Der etatmäßige Keeper Tobias Sippel setzte gegen Freiburg wegen Krankheit aus und ist heute nur Ersatz, weil er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein soll.

Bei Gladbach fehlt weiter der am Innenband verletzte Stürmer Igor De Camargo. Kapitän Filip Daems kämpfte unter der Woche noch mit einer Grippe, spielt aber von Beginn an. Das ist gut so. Denn sein Vertreter in der Verteidigung, Jens Wissing, laboriert an einer Sprunggelenksverletzung. Viel Auswahl hat Favre dann nicht mehr.

Lautern ist mit drei Siegen und zehn Zählern auswärts aber immer noch einen Tick erfolgreicher als Gladbach vor heimischer Kulisse. Dank Favres Erfolgsserie kommt der fünffache Meister inzwischen zwar auf neun Heimpunkte. Mit Abstand bleibt Mönchengladbach aber auch in der Heimtabelle Schlusslicht.

Die Statistik spricht leicht für die Fohlen von Lucien Favre. Viermal in Folge schickte Mönchengladbach die Lauterer in der Bundesliga mit einer Niederlage nach Hause. Das letzte Aufeinandertreffen am Niederrhein liegt aber bereits mehr als fünf Jahre zurück (4:1 am 10. Spieltag der Saison 2005/2006). Lautern konnte bei 44 Versuchen erst sechs Siege und zehn Remis bei der Borussia landen.

Der Österreicher in Pfälzer Diensten, Erwin Hoffer, machte in der Nachspielzeit mit seinem 2:1-Treffer aus einem Punkt deren drei gegen Freiburg. Und der Brasilianer Dante rettete Gladbach durch ein Kopfballtor in der Extrazeit das 1:1-Unentschieden bei Werder Bremen.

Die Aufstellungen beider Teams sind nun wie gewohnt unter Spielschema links am Rand einzusehen.

Filigranen Fußball wird der heutige Freitagabend im Borussia-Park also wohl nicht servieren. Abstiegskampf in Reinform steht auf der Tagesordnung. Aber das kann ja durchaus unterhaltsame 90 Minuten bringen.

Heute Abend beginnt im Tabellenkeller die Runde der Sechs-Punkte-Spiele. Gladbach gegen Lautern ist nur das erste von gleich drei Abstiegsduellen. Die sechs am meisten gefährdeten Teams der Plätze 13 bis 18 sind bis Sonntagabend unter sich.