Bundesliga 2010/2011 » 34. Spieltag » Liveticker: Hamburger SV - Bor. Mönchengladbach 1:1

Fazit:
Tiefes Durchatmen bei Borussia Mönchengladbach! Nach einer wahren Achterbahnfahrt an diesem Spieltag, an dem die Fohlen lange Zeit schon auf den rettenden 15. Rang vorgedrungen waren, steht nach einem 1:1 in Hamburg am Ende die Relegation gegen den Drittplatzierten der Zweiten Liga. Unterm Strich aber kann und muss sich die Borussia dafür heute aber bei ihrer Namensvetterin aus Dortmund und auch beim HSV bedanken, der es beim Sturmlauf im zweiten Durchgang an der nötigen Durchschlagskraft vermissen ließ und das Nervenflattern der Gäste nicht vollends ausnutzte.
Das war's, eine lange Bundesligasaison geht zu Ende, wir sind zwar natürlich zu den Relegationsspielen wieder zur Stelle, sagen an dieser aber trotzdem gerne: Vielen Dank fürs Interesse und fleißige Lesen!

Eine Minute, nur eine Minute haben die Borussen noch zu überstehen. Und wie es ausschaut, werden sie auch diese überstehen, denn hier will keiner der beiden mehr.

Die Sekunden rinnen dahin, die Borussia rafft sich zaghaft, ganz zaghaft noch zu einem Angriff auf. Dann aber husch husch zurück!

Aber eine frohe Kunde gibt es in diesem Zusammenhang auch: Frankurt nurmehr zu zehnt.

Der HSV lässt die Kugel zirkulieren, Gladbach wählt die Bunker-Taktik. Tief in der eigenen Hälfte vergraben hoffen und beten sie mit jedem zaghaften Hamburger Vorstoß.

De Camargo hätte nach einen Lupfer gern eine Ecke, der ruhige Manuel Gräfe ist anderer Meinung und erklärt ihm das freundlich, aber bestimmt.

Nur ein Gladbacher Spieler scheint derzeit nicht vom großen Nervenflattern befallen zu sein: Marc-André ter Stegen wirft sich in jeden Ball und allen Rothosen entgegen, die sich ihm stellen. Auch auf die Gefahr der Wiederholung hin: Vor diesem jungen Burschen muss man den Hut ziehen!

Und diese Nachricht dürfte die Gladbacher wieder beruhigen: Dortmund macht das 2:1 gegen Frankfurt.

Das Tor haben die Hamburger zu 90% van Nistelrooy zu verdanken. Der Niederländer hatte ter Stegen per Lupfer schon fast überwunden, im anschließenden Gestochere ist Ben Hatira dann zur Stelle

Reus tankt sich die rechte Seite herunter, aber viele Jäger waren schon immer des Hasen Tod und so sind auch fünf Hamburger zuviel für den Dribbler.

Ein ums andere Mal segelt die Kugel von links und rechts in den Gladbacher Strafraum. Doch immer ist entweder ein Gladbacher Kopf oder ,wenn nichts mehr hilft, Marc-André ter Stegen zur Stelle.

Junge Junge! Quo vadis, Borussia? Die Grün-Weißen sehen sich hier nun einem wahren Powerplay der Gastgeber ausgesetzt, können seit Minuten sich kaum einmal befreien.

Wolfsburg gelingt unterdessen in Hoffenheim der Ausgleich. Für die Gladbacher ändert das zunächst wenig. Doch ein Gegentor und plötzlich wäre die Borussia abgestiegen!

Ecke für den HSV. Man sucht und findet Gojko Kačar, dessen Kopfball aber segelt einen halben Meter am linken Pfosten vorbei.

Auf der Gegenseite wird eine aussichtsreiche Situation für die Gladbacher im Keim erstickt: Marco Reus lauerte in einer Abseitsposition.

Die Dramatik nimmt wieder zu: Eintracht Frankfurt führt beim Deutschen Meister! Nun droht Wolfsburg der direkte Abstieg!

Gladbachs Anhänger brechen erneut in lauten Jubel aus. Der VfL Wolfsburg ist in Hoffenheim in Rückstand geraten. Greifbarer denn je ist nun der noch vor wenigen Wochen kaum für mnöglich gehaltene Klassenerhalt.

Der bisher fehlerfreie Manuel Gräfe gibt den zweiten Durchgang frei. Den beginnen beide Seiten mit unverändertem Personal.

Halbzeitfazit
Borussia Mönchengladbach ist auf dem Weg! Durch einen Freistoßtreffer von Juan Arango sind die Fohlen das einzige Team im Dreikampf gegen den Abstieg, das bisher einen Treffer erzielen konnte, untermauern damit ihren Aufwärtstrend und setzten natürlich nicht zuletzt die Konkurrenz mächtig unter Druck. Ob eine solche Führung verdient ist oder nicht, dürfte angsichts der letzten 90 Minuten der Saison zwar kaum jemanden interessieren, aber festgehalten sei: Unverdient ist diese Pausenführung nicht. Auch wenn der HSV hier bereitwillig dagegenhält und zur einen oder anderen Chance kam.

Nach der kommt Dante fast zum Kopfball, nach ein wenig Getümmel kann der HSV sich jedoch befreien.

Zwei Minuten gibt es obendrauf in diesem ersten Durchgang.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 0:1 durch Juan Arango
Der ist drin! Frank Rost macht einen Schritt nach links aus seiner Ecke heraus und kann den scharf geschossenen Ball dadurch nicht mehr erreichen! Stand 16:15 Uhr: Borussia Mönchengladbach auf Rang 15!

Der eingewechslte Pitroipa macht gleich mit seinem ersten Torschuss auf sich aufmerksam. Der wird aber abgeblockt, woraufhin es Tesche aus 19 Metern versucht. Doch auch diesem Ball stellt sich ein Gladbacher Bein in den Weg und den dadurch abgefälschten Ball hat ter Stegen sicher.

Eine Direktabnahme von Marco Reus verfehlt den Kasten um ein paar Meter. Erst dann ist das Spiel unterbrochen und der HSV kann wechseln.

Im Gegenzug bedient Reus, obwohl er nach einer rustikalen Grätsche von Tesche auch fallen könnte, kurz vor dem 16er Hanke. Der aber erreicht den Ball nicht mehr vor dem herausstürmenden Rost.

Zwei Eckbälle für die Hausherren, zweimal ist der Ertrag überschaubar. Doch nachdem Diekmeier aus der dritten Reihe nochmal zum Nachschuss kommt, folgt Nr. 3.

Steilpass an den Gladbacher 16er. doch Marc-André ter Stegen hat aufgepasst und klärt rechtzeitig.

Gelbe Karte für Änis Ben-Hatira (Hamburger SV)
Der Ball ist im Gladbacher Tor, Elia hat ihn dort nach einem Konter untergebracht, aber das Spiel ist seit langem unterbrochen. Änis Ben-Hatira hatte seinen Gegenspieler während des Konters festgehalten und Schiri Gräfe ließ das nicht nur zurecht nicht durchgehen, sondern zeigt dem Hamburger auch die erste Karte der Partie.

Die ersten 20 Minuten sind um. Den besten Eindruck machen derzeit Gladbachs Fans, die hier für einen lautstarken Support sorgen. Auf dem Rasen passiert dagegen zunehmend weniger. Die Gäste beschränken sich zunehmend auf lange Bälle, der HSV macht es kaaum besser.

Freistoß für den HSV aus dem rechten Halbfeld. Aogo will den Ball in den Fünfer bugsieren, scheitert aber an der Stirn des defensiv aushelfenden Idrissou.

Eljero Eliiiia...feiner Schlenzer des Niederländers! Aus gut 18 Metern streicht die liebevoll behandelte Kugel aber am rechten Pfosten vorbei.

Eine ähnliche Szene auf der Gegenseite. Hier ist es Mohamadou Idrissou, der völlig den Ball neben den Kasten setzt. Doch auch er befand sich beim Zuspiel im Abseits.

Jubel in der Hamburger Arena. Ein Tor ist hier aber nicht gefallen. Der alte Rivale Werder Bremen liegt bereits mit 0:2 hinten, das reicht, um hier für etwas gute Stimmung zu sorgen.

Die Hintermannschaft der Hamburger hat Probleme. Doch auch das nötige Glück. In diesem Fall kommt Mike Hanke in aussichtsreicher Position nicht mehr an einen langen Ball.

Jeder merkt: Die Borussia hat sich etwas vorgenommen. Idrissou leitet den nächsten Angriff für die Gäste ein. Seine Hereingabe von der rechten Grundlinie können die Hamburger dann aber klären.

Die Gäste eröffnen das Spiel. Gladbach in dunkelgrünen Trikots und weißen Hosen, der HSV wie üblich in weiß mit den berühmten roten Hosen.

Das Zitterspiel für die Gladbacher Borussia kommentiert: Lars Plantholt

Neben Petric muss der HSV auch auf Marcell Jansen und Joris Mathijsen verzichten, dafür beginnen Zé Roberto und Änis Ben-Hatira. Die Borussia beginnt mit derselben erfolgreichen Aufstellung wie beim 2:0 über Freiburg.

Wie immer gibt's bei uns frühzeitig die Aufstellungen und wie immer sind diese unter dem Punkt Spielschema zu finden.

Dass die Gladbacher Defensive zuletzt derart sattelfest daherkam, kann wohl ohne Zweifel der Handschrift von Lucien Favre zugeschrieben werden. Bevor der Schweizer das Ruder übernahm, waren die Gladbacher mit 56 Gegentoren in 22 Spielen die Schießbude der Liga. Seitdem musste Gladbachs Torhüter nur noch achtmal hinter sich greifen - das bedeutet für diese elf Spiele der Bestwert neben Borussia Dortmund!

Um einen würdigen Abschied nach einer alles andere als beglückenden Saison auf Seiten der Hamburger dürften sich heute Nachmittag wohl auch insbesondere Zé Roberto und Ruud van Nistelrooy bemühen, die den Verein verlassen werden. Während die Gladbacher diese beiden Ausnahmekönner also fürchten muss, werden sie zumindest nicht auf Mladen Petrić achten müssen, denn die Resthoffnung auf einen Einsatz des an einer Zerrung laborierenden kroatischen Stürmers ist erloschen.

Doch natürlich - und daraus bezieht dieses Abstiegsfinale seine Dramatik - droht auch den Gladbachern noch der direkte Abstieg. Nur einen Punkt liegt die Frankfurter Eintracht hinter der Elf von Lucien Favre zurück. Doch von einer "Lauerstellung" darf angesichts der zuletzt desolaten Auftritte der Hessen wohl kaum gesprochen werden. Die letzten Frankfurter Hoffnungen ruhen heute sicherlich darauf, in Dortmund auf eine eher lax aufgelegte Meistertruppe zu treffen. Da es nicht das erste Mal wäre, dass ein feststehender Meister sich durchaus großzügig zeigt, müssen die Gladbacher im Fernduell also auf der Hut sein.