Bundesliga 2011/2012 » 3. Spieltag » Liveticker: 1. FSV Mainz 05 - FC Schalke 04 2:4

Fazit:
Danke für dieses Fußballspiel. In einer klasse Partie verlangten beide Seiten ihrem Gegenüber einiges ab. Letztlich geht der Sieg der Schalker aufgrund der zweiten Halbzeit auch vollkommen in Ordnung, auch wenn Mainz den ersten Abschnitt dominierte. Aber wer zu Hause 2:0 führt und sich noch vier Dinger einfängt, der muss eine Menge falsch gemacht haben. Der 'Professor' scheint in der Kabine die richtige Ansprache gefunden zu haben, denn Schalke kam wie verwandelt aus der Pause. Mit einem unbändigen Drang zum Tor haben sie schließlich Mainz niedergerungen und den ersten Auswärtserfolg in dieser Saison eingefahren. Der kleine Mainzer Höhenflug ist dagegen vorerst gestoppt. Wir verabschieden uns und verweisen auf das nächste Spiel um 17:30 Uhr zwischen Hannover und der Berliner Hertha.

Tooor für FC Schalke 04, 2:4 durch Christian Fuchs
Ausgerechnet Fuchs, werden sich die Mainzer denken. Das komplette Spiel haben sie ihn mit Pfiffen begleitet und nun versetzt der ehemalige 05er seinem alten Team den Gnadenstoß. Aber den muss man halten, denn der Freistoß kam auf die Torwartecke. Nicht der erste Torwartfehler an diesem Tag.

Die Chance auf den Ausgleich! Ganz lange Abschlag in den Lauf von Choupo-Moting. Der wackelt seinen Gegenspieler auf der linken Seite aus, zieht in die Mitte und legt zurück auf Polanski. Dieser kommt aus 15 Metern völligf frei zum Schuss, bringt aber nur ein Schüsschen zustande... und das noch am Tor vorbei.

Tooor für FC Schalke 04, 2:3 durch Joel Matip
Die Partie ist endgültig gedreht. Farfan bringt die Ecke herein und dann gibt es ein heilloses Durcheinander im Mainzer Strafraum. Irgendwie kommt ein Kopfball von Raul über Umwege schließlich zu Matip, der aus zwei Metern nur die Rübe hinhalten muss.

Die Partie mutiert zum offenen Schlagabtausch. Auf der Gegenseite zirkelt Farfan eine perfekte Flanke an den Elferpunkt zum Hunter, der den Kopfball aber weit vorbei setzt. Der Niederländer hat die Kugel nicht richtig getroffen, denn daraus kann oder muss man mehr machen.

Tooooor für Mainz, doch es zählt nicht. Polanski zieht aus der zweiten Reihe ab und trifft nur den Pfosten. Choupo-Moting setzt nach und verwertet den Abpraller, doch der Neuzugang stand bei Polanskis Schuss im Abseits.

Mainz meldet ausverkauft. 34.000 Zuschauer bescheren den 05ern das erste ausverkaufte Haus in der neuen Coface Arena.

Fathi haut Höger aus den Schuhen. Freistoß von der rechten Seite für die Blauen...

Wer hat jetzt den Mumm und spielt auf Sieg. Bislang sieht es nach den Gästen aus. Wie verkraftet Mainz den Schock den Ausgleichs? Bislang war von denen im zweiten Abschnitt nichts, aber auch gar nichts zu sehen.

Wenn es so etwas wie das Eigentor des Monats geben würde, dann hat sich hier gerade Caligiuri darum beworben. Flanke von Farfan von der rechten Seite und dann will der Mainzer zu seinem Torwart zurücklegen und versenkt das Teil fast im Dreieck. Müller fliegt und klärt zur Ecke...

Die Gäste dominieren hier den zweiten Durchgang. Jetzt muss man den Wechsel von Risse im Tausch mit Choupo-Moting erst recht hinterfragen. Warum nimmt man den rechten Mittelfeldspieler bei einer 2:0-Führung raus und ersetzt diesen durch einen Stürmer?

Klasse Einzelleistung vom neuen Mainzer. Choupo-Moting nimmt die Kugel 25 Meter vor dem Tor unter Bedrängnis durch Höger an, behauptet den Ball und lässt die Kugel danach mal fliegen. Haarscharf streicht das Geschoss am linken Pfosten vorbei.

Farfan sorgt hier in den ersten Minuten für mächtig Betrieb. Mainz scheint beeindruckt zu sein ob der guten Anfangsphase der Gäste.

...auch dieser Freistoß kommt mit Schnitt auf den langen Pfosten. Raul kommt mit dem Kopf ans Leder, aber Müller kann die Kugel fangen.

Gleich drei Wechsel zu Beginn der zweiten Halbzeit. Bei Schalker sind das sicher taktische Gründe. Warum bei Mainz Risse raus musste, ist noch nicht ganz klar.

Halbzeitfazit:
Klare Sache hier in der Coface Arena, obwohl es danach zunächst gar nicht aussah. Eine Standardsituation und zehn starke Minuten reichen den Mainzern hier, um dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Nach einer Unachtsamkeit bei dem Freistoß und einem groben Torwartfehler liegt Schalke hier im Hintertreffen und weiß noch gar nicht recht, was los ist. So ein Doppelschlag kann einem Team das Genick brechen und nun liegt es an Ralf Rangnick, sein Team auf dem Tiefschlaf zu holen. Bis gleich.

Doch noch eine Torchance vor der Pause. Allagui kommt links auf Höhe des Strafraums an den Ball und setzt sofort den Schlenzer aufs lange Eck. Fährmann schaut nur hinterher und hört den Stein vom Herz fallen, als er sieht, dass die Kugel Millimeter am Pfosten vorbei fliegt.

Fünf Minuten noch bis zum Pausentee. Auf dem Feld passiert derzeit weniger als nichts. Schalke wirkt nun etwas bemühter, aber dies ist bekanntlich ein Begriff, der in keinem Zeugnis auftauchen sollte.

Mainz braucht im Moment gar nicht viel für die Partie machen und dennoch hat man das Gefühl, dass sie dem dritten Tor näher sind, als die Knappen dem Anschluss.

Aber es scheint nur ein kurzes Aufflackern der Schalker gewesen zu sein. Mainz bleibt weiterhin die spielbestimmende Mannschaft und strahlt deutlich mehr Gefahr aus.

Hui, und dann taucht plötzlich dieser Raul im gegnerischen Strafraum auf. Mit einer weiteren Showeinlage düpiert er Noveski und scheitert erst aus spitzem Winkel an Keeper Müller. Klasse Aktion vom Spanier, die den Gästen vielleicht ein wenig Mut machen könnte.

...Risse versucht es direkt und schickt einen Aufsetzer Richtung Fährmann los. Diesmal pariert der Schalker Schlussmann sicher.

Die Pfiffe scheinen Fuchs zu beeindrucken. Der läuft sonst die Außenlinie rauf und runter, aber heute traut er sich überhaupt nichts zu. Kaum einmal eine Szene, in der er den Ball nicht sofort wieder weiterspielt.

...und fast das 3:0. Schalke kann zunächst klären, doch die Kugel kommt postwendend zurück. Steilpass auf die linke Seite, dann die überlegte Ablage in den Rücken der Abwehr. Im letzten Moment grätscht ein Schalker in den Schussversuch von Ivanschitz aus zehn Metern.

Was macht nun Königsblau? 0:3 in Stuttgart, 0:2 in Helsinki und nun liegen sie auswärts schon wieder mit 0:2 hinten. Bahnt sich da ein Auswärtsfluch an?

Damit wären die Mainzer aktuell Tabellenführer der Bundesliga. Geht das schon wieder so los wie im Vorjahr?

Tooor für 1. FSV Mainz 05, 1:0 durch Andreas Ivanschitz
Erste Chance, erstes Tor. Klasse Freistoß von Stieber mit Schnitt auf den langen Pfosten. Dort haben die Schalker Ivanschitz komplett aus den Augen verloren, der keine Probleme aus sechs Metern hat.

Gelbe Karte für Kyriakos Papadopoulos (FC Schalke 04)
Frühe Verwarnung für Papadopoulos, der einfach zu ungestüm von hinten in den Mann geht. Eigentlich ist Perl ein Mann, der die Karten stecken lässt. Nun macht sich der Grieche das Leben aber selbst schwer.

...diese wird kurz ausgeführt, verebbt jedoch bei der weiteren Angriffsbemühung. Keine gute Variante der Schalker.

Gellende Pfiffe gegen Christian Fuchs. Der ehemalige Mainzer wird hier bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen.

Unter der Woche war, trotz der Niederlage in Helsinki, ein möglicher Transfer von Stürmerstar Raúl das größte Thema. Die Gelsenkirchener befeuerten dabei die Gerüchteküche, als sie ihn nicht mit auf die Reise nach Finnland mitgenommen haben. Ein offizielles Angebot der Blackburn Rovers wurde abgelehnt, seit dem halten sich die Spekulationen um einen Abgang. Diesen schiebt der Spanier nun höchstpersönlich einen Riegel vor und erklärt öffentlich, dass er seinen Vertrag bei Königsblau erfüllen wird.

Die 05er erleben bislang ebenfalls eine sehr wechselhafte Spielzeit. Zwei ganz schwache Auftritte in der Europa-League-Qualifikation und einem mühevollen 2:1 nach Verlängerung im Pokal gegen SVN Zweibrücken ließen nichts Gutes erahnen. Und plötzlich steht man nach zwei Spieltagen und zwei Siegen gegen Leverkusen und Freiburg mit sechs Punkten ganz oben in der Tabelle.

Wenn man Beispiele sucht, wie verrückt diese Saison bereits zu Beginn ist, dann schaut man sich diese beiden Teams an. Schalke 04 wandelt jetzt schon wieder zwischen Genie und Wahnsinn. Während der 11:1-Erfolg im Pokal noch Normalität war, konnte man beim 5:1 gegen Köln schon ins Schwärmen geraten. Alles gut also auf Schalke, wären da nicht noch die Auftritte in Stuttgart und Helsinki gewesen.