Bundesliga 2011/2012 » 18. Spieltag » Liveticker: FC Schalke 04 - VfB Stuttgart 3:1

Fazit
Die Serien haben Bestand: Schalke gewinnt das vierte Ligaspiel in Folge, Stuttgart ist seit September 2011 ohne Auswärtssieg. Unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Schalke hat mehr für das Spiel getan, veredelte zwei Eckstöße und eine überragende Ballstaffette zu einem verdienten 3:1-Sieg. Bei Stuttgart herrscht Tristesse, die Schwaben rutschen auf Platz zehn in der Tabelle ab. Labbadia wird sehnsüchtig auf die Rückkehr von Akteuren wie Christian Gentner oder Khalid Boulahrouz warten, denn das Programm in den kommenden Wochen hat es in sich: Nächste Woche kommt die Mannschaft der Stunde aus Mönchengladbach, dann muss man nach Leverkusen, ehe man im Pokal die Bayern empfängt. Schalke klettert zumindest über Nacht auf Rang zwei und fährt nächste Woche zum FC nach Köln. Das war es von hier, schönen Abend noch.

In der Tat zeigt der vierte Offizielle nur eine Minute Zugabe an.

Immerhin: Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte der VfB hier seinen Auswärtstor-Fluch beenden. Wirklich freuen wird es im Lager der Gäste allerdings niemanden, zu groß ist die Enttäuschung über diese klare, deutliche Niederlage.

Huntelaar flankt in die Mitte und trifft dabei Mazas Arm. Der war jedoch angelegt und somit ist die Schiedsrichter-Entscheidung, keinen Strafstoß zu geben, absolut korrekt.

...in der Mitte begeht Pogrebnyak ein Offensivfoul. Jetzt stimmt auch die Körpersprache bei den Gästen nicht mehr. Die Köpfe und Schultern hängen.

Natürlich ist Bruno Labbadia jetzt bedient. Konsterniert steht der Coach an der Seitenlinie und kann den Abpfiff wohl kaum erwarten.

Warum nicht? Okazaki zieht von links in die Mitte und drischt einfach mal aus 20 Metern auf den Kasten. Unnerstall behält die Ruhe und fängt das Leder sicher ab.

Und er führt sich gleich richtig stark ein, geht von rechts in den Sechzehner und sieht in der Mitte den Hunter. Allerdings tackelt Taşçı den Torjäger richtig stark und klärt zur siebten Ecke für die Hausherren. Diese bringt aber nichts ein.

...mit unbändigem Willen klärt Papadopoulos einmal, zweimal, dreimal. Was für eine kämpferische Leistung des Griechen.

Da ist die größte Gelegenheit der Gäste! Schieber hat die Kugel links im Sechzehner. Weil in der Mitte kaum Bewegung ist, drischt der Einwechselspieler einfach mal nach innen - und tatsächlich fälscht Papadopoulos die Torfabrik unglücklich ab und sie hüpft auf das leere Tor zu. Fuchs kommt allerdings herangerauscht und kratzt das Ding irgendwie noch von der Linie. Ein Anschlusstreffer zu dieser Zeit und alles wäre wieder offen.

Huntelaar hat die Riesenchance, den Sack zuzumachen! Obasi bedient den Niederländer mustergültig. Der geht alleine auf Ulreich zu, doch im entscheidenden Moment springt ihm das Leder zu weit vom Fuß, sodass der VfB-Schlussmann den Winkel effektiv verkürzen und schließlich auch Huntelaars Schuss abwehren kann.

...Schieber kommt dran, kann das Spielgerät jedoch nicht richtig kontrollieren, Chance vertan.

Dass Kvist keine Kraft für 90 Minuten haben wird, war zu erwarten. Er muss nun runter. Außerdem wird der heute blasse Martin Harnik ausgewechselt.

Jetzt sind die Anhänger der Gastgeber natürlich aus dem Häuschen.

Und wieder Ecke für S04. Folgt nun der nächste Streich?

Ganz klar, Stuttgart ist bemüht, das Blatt zu wenden - und in dieses Momentum stößt ein Konter der Königsblauen: Draxler bedient Huntelaar am Sechzehner, der direkt abzieht und Ulreich zu einer starken Tat zwingt. Ecke...

Nach einer sehr vielversprechenden Anfangsphase ist Schalkes Neuzugang Obasi mittlerweile abgetaucht.

Nein, Cacau ist einfach noch nicht im Spiel. Der deutsche Nationalstürmer versucht es einmal aus der Distanz, doch Papadopoulos wirft sich hinein und blockt ab.

...keine Gefahr für das Gehäuse von Lars Unnerstall.

Vom entmachteten Stuttgarter Kapitän Cacau ist bislang noch gar nichts zu sehen. In der Wintervorbereitung hat Bruno Labbadia Taşçı zu seinem neuen Spielführer gemacht.

Gleich ist Pause in der Veltins-Arena.

Na also, wieder einmal eine Gelegenheit für die Weißen: Kuzmanović flankt von der rechten Außenbahn an den Fünfer, wo sich Pogrebnyak von seinem Gegenspieler löst und zum Kopfball kommt. Den kann der Russe jedoch nicht vernünftig kontrollieren, sodass Unnerstall keine Probleme hat, das Leder zu fangen.

Zwar macht sich Draxler schon einmal bereit, doch Baumjohann kommt zurück.

...zum wiederholten Male ist es Höwedes, der am höchsten steigt und das Ding aus dem eigenen Sechzehner köpft.

Aufatmen bei den Hausherren: Kapitän Höwedes kann weiterspielen.

...diesmal kann ein Weißer am Fünfer klären.

War diese Molinaro-Chance ein Hallo-wach-Ruf für die Labbadia-Truppe?

...zunächst klärt Höwedes per Kopf, doch Molinaro wird noch einmal bedient und geht links in den Sechzehner. Dort hat er viel Platz und viele Handlungsmöglichkeiten. Er entscheidet sich dafür, auf das Tor zu ziehen. Unnerstall reagiert blitzschnell und faustet die Pille weg. Ein Abspiel in die Mitte wäre wohl die bessere Alternative gewesen. Da war sie also, die erste Chance für Stuttgart.

Immer wieder fliegen Högers Flanken von rechts gefährlich an den Sechzehner. Der Sommer-Neuzugang weiß auch im Mittelfeld zu gefallen.

Es bleibt dabei: Was die Spieler mit dem Brustring hier anbieten, ist spielerische Magerkost. Noch konnten sich die Mannen von Bruno Labbadia keine wirkliche Torchance erspielen.

Kuzmanović schlägt eine weite Flanke in den Sechzehner, dort ist Harnik von Rechtsaußen eingelaufen. Allerdings kann sich der Österreicher nicht gegen Kyriakos Papadopoulos durchsetzen, der seinen Körper stark einsetzt.

Zwei zentrale Personen der Stuttgarter Meisterschaft 2007 sind heute in Reihen der Gastgeber: Horst Heldt ist mittlerweile Manager bei den Knappen, Timo Hildebrand sitzt als Ersatzkeeper auf der Bank.

Huiuiui, Molinaro will von links in die Mitte flanken, die Kugel rutscht ihm allerdings über den Schlappen und landet so auf den Weitern der Tribüne.

Vorher waren alles nur Zahlenspiele, in der Live-Tabelle steht es nun schwarz auf weiß: Der FC Schalke wäre, wenn es so bliebe, punktgleich mit den Bayern auf Platz zwei.

Was für ein Start der Hausherren. Die Weißen wissen nicht, wie ihnen geschieht.

Freistoß für Schalke am rechten Strafraumeck...

Sicherlich haben die Gäste sich das anders vorgestellt. Jetzt läuft man erst einmal einem Rückstand hinterher.

Erster Eckstoß für die Gastgeber...

Beide Teams treten in ihren Traditionsfarben an: Schalke in königsblau, der VfB in weiß mit rotem Brustring. Schiedsrichter Brych gibt die Partie frei, Schalke stößt an.

Seit Ende September konnte Stuttgart nicht mehr auf des Gegners Platz gewinnen. Endet diese Serie heute auf Schalke?

Für Khalid Bouhlarouz hat es beim VfB nicht für einen Einsatz am heutigen Nachmittag gereicht. Weil Boka, der gegen Wolfsburg hinten rechts aushalf, wie auch Bah und Traoré beim Afrika Cup weilt, verteidigt Stefano Celozzi heute hinten links. Der zuletzt erstarkte Gentner fehlt verletzt, dafür beginnt der wechselwillige Zdravko Kuzmanović. Im Angriff erhält Pavel Pogrebnyak den Vorzug vor Julian Schieber.

Kann Señor Raúl heute ein großes Jubiläum feiern? Der Spanier hat heute die Möglichkeit, das 400. Pflichtspieltor in seiner ruhmreichen Karriere zu erzielen.

Coach Bruno Labbadia bringt es auf den Punkt: "Wir haben vor allem in der zweiten Hälfte der Vorrunde zu wenige Tore geschossen. In den meisten Partien hatten wir zwar viele Spielanteile und eine Vielzahl guter Torchancen, sind aber zu fahrlässig mit diesen umgegangen." Vor allem von seinen Angreifern fordert er, der selbst früher Torjäger war, eine höhere Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Im Gegensatz zu den letzten Transferperioden, in denen Felix Magath die Geschicke bei S04 leitete, schlugen sie in der Winterpause nur einmal auf dem Transfermarkt zu: Chinedu Obasi wurde vom Ligakonkurrenten 1899 Hoffenheim verpflichtet. Beim Rückrundenauftakt steht der nigerianische Angreifer sogleich in der Startformation und verdrängt den zuletzt starken Pukki wieder auf die Bank.

Zumal die Knappen mit dem heutigen Gegner noch eine Rechnung offen haben. Im Sommer wollte man mit Ralf Rangnick auf der Trainerbank gut in die Saison starten - und holte sich in der Mercedes-Benz-Arena eine Ohrfeige ab, die sich gewaschen hatte. 3:0 hieß es am Ende nach Treffern von Cacau, Harnik und dem Traumtor von Okazaki für die Labbadia-Truppe.

Unter Spielschema sind bereits die Mannschaftsaufstellungen beider Teams einsehbar.