Bundesliga 2012/2013 » 7. Spieltag » Liveticker: FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg 3:0

Fazit:
Schalke hat keine Mühe gegen erschreckend schwache, passive und emotionslose Wolfsburger, die Glück haben, dass Fürth zu Hause gegen Hamburg auch nichts holt und einem deshalb die rote Laterne erspart bleibt. Schalke reicht in einem unterdurchschnittlichen ersten Durchgang eine gute Flanke von Fuchs, um in Führung zu gehen, im Zweiten geht es dann letztlich nur noch um die Höhe. Schalke hat zwischendurch richtig Lust, die Fans mit vielen Toren für die zuletzt verschenkten Siege zu versöhnen, agieren dann aber sogar ein wenig halbherzig, so dass die Gäste mit diesem Ergebnis noch gut bedient sind. Bei Wolfsburg bleibt also im negativen Sinne alles beim Alten, Schalke dagegen oben dran! Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Höger steht wieder, Sippel pfeift Sekunden danach pünktlich ab.

Unnerstall muss noch einmal eingreifen! Die beste Chance der Wolfsburger vergibt Lakić, der im Strafraum bedient wird und frei vor dem Keeper an Selbigem scheitert!

Huntelaar steht nicht im Abseits, versucht das Leder dann aber reichlich halbherzig nochmal querzulegen, Benaglio ist aufmerksam und hat die Kugel.

Und auch sein Gegenüber fängt souverän zwei Flanken ab.

Benaglio macht was er kann! Flanke von links gegen lethargische Wölfe, in der Mitte verpasst Huntelaar, am langen Pfosten steht Farfán, dessen Torerfolg nur das Bein des Keepers im Wege steht. An dem Schweizer Torwart lag es heute wahrlich nicht.

Und der Nigerianer nimmt sich sofort mal ein Herz, schießt aus 22 Metern in einer ersten Aktion einfach mal drauf: Abgefälscht und Ecke.

Schadenbegrenzung? Ein Offensiver Mittelfeldmann geht und der brasilianische Innenverteidiger geht hinten rein.

Oha! Lars Unnerstall, heute kaum geprüft, lässt sich da hinten die Pille fast von Olić stibitzen. Er befördert das Leder zwar gerade noch aus der Gefahrenzone, aber souverän geht anders.

Sowas muss dann nicht sein! Schalke hat weiter Bock, Farfán ist frei durch, legt den Ball an Benaglio vorbei, fädelt dann ein und lässt sich fallen. Sippel lässt weiterspielen, aber wo bleibt die gelbe Karte für diese Aktion?

Es ist natürlich glücklich, dass der verunglückte Schuss genau dort landet und der Neuzugang ist selbst überrascht, dass der Linienrichter die Fahne nicht hebt, aber alles korrekt.

Wie viel Platz die Schalker gerade über die Außen immer wieder bekommen, ist schon sensationell.

Gelbe Karte für Ibrahim Afellay (FC Schalke 04)
Mit dem Schwung seines Treffers rutscht er übermotiviert vorne in Hasani rein, der den Ball mit dem Körper abschirmt.

Hoppla! Wolfsburg mal im Schalker Sechzehner und schon stochert die Innenverteidigung etwas planlos dem Ball hinterher, weil sie diese Situation aus diesem Spiel bisher kaum kennen.

Und es sei noch einmal erwähnt: Schalke reicht bisher eine durchschnittliche Leistung, aber die wehren sich ja auch nicht.

Tooor für FC Schalke 04, 2:0 durch Ibrahim Afellay
Wolfsburg ist im Mittelfeld zu inkonsequent, Holtby schickt Afellay, der frei vor Benaglio den Ball flach in der rechten Ecke unterbringt.

Holtby rutscht weg! Der Zentrale gewinnt nach Steilpass das Laufduell mit dem Wolfsburger Keeper, rutscht dann aber im entscheidenden Zweikampf mit seinem Gegenspieler am Strafraum weg. Da war mehr drin, zumal in der Mitte unter anderem Huntelaar vollkommen blank stand.

... aber die Standards sind noch verbesserungsfähig, Wolfsburg kann kontern...

Afellay steckt schön auf Holtby durch, der von links wieder auf Farfán flankt, der aber diesmal beim Versuch der Direktabnahme über den Ball haut.

Trotz Rückstand macht Wolfsburg keine Anstalten, sich weiter nach vorne zu verschieben. Können sie nicht oder wollen sie nicht? Schalke kontrolliert.

Farfán hat jetzt Lust, holt die ecke heraus...

Tooor für FC Schalke 04, 1:0 durch Jefferson Farfán
Neustädter schenkt an der Strafraumgrenze eine gute Schussposition her, aber sei es drum: Der Ball landet bei Fuchs auf links, dessen Flanke am langen Pfosten punktgenau auf Farfáns Schädel landet und der Peruaner köpft in die linke Ecke ein.

Es bleibt auch nach einer knappen halben Stunde harte Kost in der Veltins-Arena. Bei Schalke sind zu viele Fehlpässe im Spiel, Wolfsburg wirkt generell unbeteiligt.

... die Abwehr steht.

Holtby kommt im Sechzehner zu Fall, doch das ist zu wenig für einen Elfer. Verlauf dann die Standard von der rechten Seite, Farfáns Flanke landet im Niemandsland.

Den Freistoß schießt Ricardo Rodríguez wieder scharf auf Unnerstall, erneut bleibt der Keeper ruhig stehen und nimmt den Ball, den vor ihm keiner mehr berührt, auf.

Die folgende Ecke bringt dann nichts ein...

Schalke übernimmt jetzt mehr und mehr die Feldkontrolle, Wolfsburg steht hinten drin.

Nach einer Viertelstunde ist noch nicht viel Tempo in der Partie, beide Teams agieren noch extrem vorsichtig.

Oder anders gesprochen: Wolfsburg steht momentan sicher!

Schalke fährt einen halben Konter, in der Mitte ist aber nur Holtby umringt von drei Defensiven und so verpufft die Situation.

... Ricardo Rodríguez direkt auf Unnerstall! Das ist für den Keeper aber gar nicht mal nicht so leicht, weil direkt vor ihm noch ein Luftduell haarscharf am Ball vorbeirauscht.

Erste Annäherung der Gäste: Nach schöner Kombination wird der Schuss von der Strafraumgrenze aber geblockt.

Schalke erarbeitet sich die erste Standardsituation aus dem linken Halbfeld. Fuchs bringt die Flanke aber zu flach in den Sechzehner, das kann er normal besser.

Wie dürfen also gespannt sein, welcher Klub die Punkte mit in die Länderspielpause nimmt, ob sich die Krise in Wolfsburg verschärft oder sich sogar eine bei Schalke anbahnt. Die Leitung der Partie hat Peter Sippel, an den Linien unterstützen ihn Christian Leicher und Markus Schüller.

Schon die Anfahrt gestaltet sich für die Gäste übrigens holperig. Die Bahn konnte in Bielefeld aus technischen Gründen nicht weiterfahren und der Busfahrer der Arminia sprang spontan als Chauffeur ein. Das alles soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wölfe heute etwas mitnehmen wollen aus dem Pott. Man sei als Kollektiv gefordert und würde keineswegs darauf zählen, dass die Schalker nach Champions League unter der Woche heute müde seien. Immerhin verspricht die Aufstellung einen Tick mehr Offensive und Courage.

Die kompletten Aufstellungen sind wie immer unter Spielschema einsehbar.

Einen guten Eindruck hat Magath auf Schalke allerdings nicht hinterlassen. Immerhin holte er Leistungsträger wie Raul, Papadopoulos und machte Joel Matip und Julian Draxler zu Profis, aber unter anderem Jefferson Farfán nutzte die Gelegenheit des Wiedersehens erneut, um gegen den Ex-Trainer verbal nachzutreten. Auf zwei der "Magathschen" Spieler müssen die Knappen heute auch verzichten: Nach dem tragischen Armbruch in der Champions League fällt Draxler länger aus, "Papa" plagt sich mit einer Viruserkrankung herum, wird geschont und auch Jones ist noch nicht wieder fit.

Eigentlich wollten die Knappen im Champions-League-Spiel unter der Woche Wiedergutmachung für die verlorenen Punkte in Düsseldorf betreiben, als man eine 2:0-Führung nicht ins ziel retten konnte. Da kam der angezählte französische Meister gerade recht und als die Gäste ab der 52. in Unterzahl spielten und Huntelaar den fälligen Elfmeter zur Führung verwandelte, schien alles klar. Leider verpassten es die Knappen, das Spiel gegen ein lustloses Montpellier zuzumachen und kassierten völlig unnötig dann in der Nachspielzeit den Ausgleich. Statt Wiedergutmachung für die Wiedergutmachung heißt heute es von offizieller Seite nur, dass man sich positiv in die Länderspielpause verabschieden will.