Bundesliga 2013/2014 » 24. Spieltag » Liveticker: SC Freiburg - Borussia Dortmund 0:1

Fazit:
Das war am Ende doch ein eher schwaches Spiel. Zwar bemühten sich beide Mannschaften um schwungvolle Angriffe, allzu viel gelang ihnen dabei aber nicht. Vor allem in der Anfangsphase sorgten einige Ballverluste für ein ständiges Hin und Her, später stabilisierten sich die Teams aber. Torchancen waren dennoch Mangelware, insgesamt nahmen sich beide Teams nicht viel. Direkt nach der Pause erhöhten die Gäste kurzzeitig den Druck, agierten meist aber zu unpräzise oder unüberlegt bei der finalen Aktion und scheiterten so immer wieder an der gegnerischen Abwehr. Schließlich brauchte es einen Sonntagsschuss von Kehl, um den Bann zu brechen, am Ende blieb es auch bei diesem einen Treffer. Freiburg versuchte zwar immer wieder, in die Gefahrenzone vorzustoßen und zeigte dabei einige gute Ansätze. Doch viel zu oft rannten sich die Breisgauer in der BVB-Verteidigung fest und konnten so kaum für Torgefahr sorgen. In der Schlussphase gelang es den Westfalen, das Spielgerät in der gegnerischen Hälfte zu halten und den Vorsprung so über die Zeit zu retten. Eine Punkteteilung wäre insgesamt aber gerechter gewesen.

Klopp will noch etwas Zeit von der Uhr nehmen und bringt Friedrich für Mkhitaryan hinein. Mehr als eine Randnotiz ist das aber nicht.

Erneut stellt sich Dortmund einfach nicht klug genug an! Diesmal dringt Mkhitaryan beim Konter halblinks in den Strafraum ein und könnte für zwei Mitspieler querlegen. Stattdessen rennt der Armenier stumpf in einen Gegenspieler hinein und so gibt es nur Abstoß.

Das ist ein sehr durchsichtiger Versuch von Coquelin! Der Franzose geht im Strafraum an Hummels und Piszczek vorbei und lässt sich anschließend fallen. Gagelmann lässt zurecht weiterspielen.

Dortmund macht das jetzt recht geschickt und lässt den Gegner gar nicht erst in Strafraumnähe kommen. Die Freiburger bringen heute ebenso wie der BVB keine wirklich gefährlichen Abschlüsse aufs Tor.

Kehl tritt dem auf dem Boden liegenden Schuster wohl unabsichtlich auf die Wade, das sieht schmerzhaft aus! Der SCF-Kapitän soll aber ohnehin ausgewechselt werden, der Zweikampf hat zum Glück keine Folgen für den Gefoulten.

Für den mal wieder enttäuschenden Schieber kommt Hofmann hinein, der sich direkt nach rechts orientiert. Dafür rückt Aubameyang ins Sturmzentrum. Erneut kann der Ex-Stuttgarter und -Nürnberger seine Bewährungschance nicht nutzen.

Auch auf dem rechten Flügel vollziehen die Breisgauer einen Wechsel: Für den etwas nachlassenden Zulechner kommt Klaus in die Partie.

Auch Christian Streich nimmt eine Änderung vor und bringt Kerk für Darida hinein. Taktisch ändert sich aber nichts, beide Akteure sind Flügelspieler.

Die Hausherren suchen sofort wieder den Weg nach vorne und wollen wohl am Liebsten eine sofortige Antwort erzwingen. Noch kommen sie aber nicht an der schwarz-gelben Abwehr vorbei.

Diesmal will Schieber einen Pass von der rechten Seite direkt für Aubameyang in den Strafraum abtropfen lassen. Doch das Zuspiel gerät zu steil und landet bei Baumann.

Freiburg wird selbstbewusster! Die Gastgeber können den Gegner kurzzeitig mal in dessen Strafraum einschnüren, wenig später können die Dortmunder sich aber befreien.

Schmelzer bedient Schieber am linken Strafraumeck, wo der Ex-Nürnberger das Leder prima mitnimmt und direkt mit links abzieht. Doch der Abschluss des Stürmers landet deutlich links daneben.

Es geht weiter, beide Teams bleiben unverändert.

Halbzeitfazit:
Da ist mehr drin! Beide Mannschaften sorgten für Bewegung im Mittelfeld und suchten immer wieder den Weg nach vorne, doch selten konnte eine Kombination wirklich bis in die Gefahrenzone durchgezogen werden. Dass die Zuspiele in die Spitze nicht ankamen, ist allerdings nicht nur mangelnder Durchschlagskraft zuzurechnen, defensiv standen beide Teams recht sicher. Dortmund wirkte anfangs feldüberlegen, konnte diesen Eindruck aber nicht aufrechterhalten. So hatten die Freiburger etwas mehr Ballbesitz (56:44%) und auch mehr Torschüsse (5:3). Es besteht auf jeden Fall Steigerungsbedarf auf beiden Seiten.

Den fälligen Freistoß aus ca. 20 Metern halbrechter Position schießt wie immer Schmid. Doch diesmal fehlt dem Franzosen das Zielwasser, die Kugel fliegt deutlich rechts daneben.

Hummels schlägt einen feinen hohen Ball in den Sechzehner, Aubameyang kann diesen aber nicht kontrollieren. Vielleicht sollte der Stürmer lieber versuchen, das Leder direkt zu nehmen.

Aubameyang wird mit einem weiten Querpass auf der rechten Seite angespielt und fällt im Zweikampf mit Günter zunächst auf den Ball. Der Gabuner rappelt sich aber schnell wieder auf, als er merkt, dass das Spiel weitergeht. Das anschließende Einsteigen von Günter könnte man aber durchaus mit einem Freistoß ahnden.

Freiburg hat mittlerweile leichte Feldvorteile und kommen zu einer Fast-Chance. Günters Flanke von links ist aber etwas zu hoch für Zulechner, der das Leder nur mit dem Kopf streift und der Kugel keine Richtungsänderung geben kann.

Da wird es sofort brenzlig! Şahin blockt einen schwachen Befreiungsschlag von Fernandes ab und so kann Schieber die Kugel auf der linken Seite schnell bis zur Grundlinie treiben. Dort blockt Krmas die anschließende Flanke zur Ecke ab, diese verpufft jedoch wirkungslos.

Das ist gefährlich, was Weidenfeller da macht! Nach einer Flanke von rechts boxt der Keeper das Leder vom linken Pfosten aus genau in die Füße von Darida, der aus ca. zehn Metern halblinker Position aber übers Gehäuse schießt.

So etwas möchte man ruhig öfter sehen: Schiedsrichter Peter Gagelmann liegt bei einer Entscheindung falsch und korrigiert das sofort per Schiedsrichterball auf der rechten Dortmunder Abwehrseite. Sokratis und Darida diskutieren nach der Ausführung noch kurz, ehe der Freiburger Rekordtransfer schließlich mit der Kugel nach hinten läuft.

Die Borussia setzt sich mal etwas vorne fest, findet zunächst aber keine Lücke. Ein hohes Zuspiel von der rechten Seite nimmt Schieber mit der linken Schulter an und leitet das Leder so auf Aubameyang weiter, wird aber wegen vermeintlichen Handspiels zurückgepfiffen.

Wie erwartet ist hier ordentlich Bewegung drin, auch wenn sich vor den Toren noch nicht allzu viel tut. Die Spieler sind ständig unterwegs, da es immer wieder hin und er geht.

Nicht schlecht! Schmid setzt sich im Doppelpass mit Zulechner auf der rechten Seite durch und lässt auch Schmelzer stehen. Seine anschließende Hereingabe findet aber keinen Abnehmer.

Mkhitaryan wird an der Strafraumgrenze gelegt und holt so zumindest einen Freistoß aus guter Position heraus. Şahin schießt ca. 17 Meter halbrechts vor dem Tor aus dem Stand, Baumann fischt die Kugel aber sicher aus dem kurzen Eck.

Schieber geht mit dem Ball auf den linken Flügel und holt im Zweikampf mit Sorg immerhin einen Eckstoß heraus. Die anschließende Hereingabe von Mkhitaryan wird jedoch postwendend herausgeköpft.

Dabei ist der BVB das einzige Team, gegen das Streich in seiner jungen Bundesligakarriere noch keine Punkte holen konnte. Ohnehin gewannen die Westfalen die letzten sieben Aufeinandertreffen allesamt bei einem Torverhältnis von 25:3. Allein zehn Treffer davon gehen auf das Konto von Lewandowski, der zum Glück für die Hausherren aber eben fehlt. Insgesamt trafen die beiden Vereine 32-mal aufeinander, dabei gingen die Freiburger nur viermal als Sieger vom Platz. Der Borussia hingegen gelangen 19 Siege, zudem trennte man sich neun Mal unentschieden.

Eigentlich war man davon ausgegangen, dass Reus nach seiner Gelbsperre auf den rechten Flügel zurückkehrt und Aubameyang dafür in die Sturmspitze rückt, was sich nun aber zerschlagen hat. Nachwuchsstürmer Marvin Ducksch, der in 19-Drittligasaisonspielen bereits zwölf Tore erzielt hat, kann ebenfalls nicht als Ersatz für Polens Fußballer des Jahres fungieren, da der 20-Jährige noch an einem Bänderanriss im Sprunggelenk laboriert. Daher erhält der eigentlich schon als in Dortmund gescheitert geltende Julian Schieber eine Chance von Beginn an. Zudem fallen Sven Bender (Schambeinentzündung), Ilkay Gündogan (Aufbautraining) und Jakub Blaszczykowski (Kreuzbandriss) noch länger aus.

Für den Klub aus dem Schwarzwald gab es unter der Woche zwei schlechte Nachrichten: Neben Vegar Eggen Hedenstdt (muskuläre Beschwerden) und Marco Terrazino (Muskelfaserriss) fallen auch noch Sebastian Freis (Bauchmuskelzerrung) und Václav Pilař (Außenbandriss im Sprunggelenk) mindestens bis Ende des Monats aus. Für den Tschechen ist das besonders unglücklich, da die Wolfsburger Leihgabe bereits auf eine längere Verletzungshistorie zurückblicken kann. Erst im Herbst war der EM-Teilnehmer nach einem Kreuzbandriss auf den Platz zurückgekehrt, fehlte anschließend aber auch im November (Knie) und Februar (Bizepssehnenentzündung im Oberschenkel). Immerhin feiert Winter-Neuzugang Florian Zulechner aber sein Startelfdebüt!

Die Breisgauer warten bereits seit fünf Begegnungen auf einen Sieg und konnten in dieser Zeit nur zwei Punkte holen. Nach dem erfolgreichen Rückrundenauftakt gegen Leverkusen (3:2) verlor man mit 0:2 in Mainz, ehe es bei der TSG Hoffenheim nur zu einem 1:1 reichte. Beim derzeit alles dominierenden FC Bayern (0:4) blieb man wenig überraschend chancenlos, musste anschließend aber auch noch eine 2:4-Heimschlappe gegen Augsburg hinnehmen. Im Freitagsspiel des vergangenen Spieltags trennte man sich schließlich torlos von Hertha BSC Berlin.

Azad Derakhshani berichtet heute für euch live vom Geschehen.