Bundesliga 2014/2015 » 8. Spieltag » Liveticker: Hamburger SV - 1899 Hoffenheim 1:1

Fazit:
Hoffenheim bleibt weiterhin ungeschlagen und der HSV weiter ohne Heimsieg. Seit fast fünf Monaten warten die Rothosen nun schon auf einen Erfolg vor hiemischem Publikum. Auf der anderen Seite macht die TSG den Rekord perfekt: Noch nie gab es nach dem achten Spieltag vier ungeschlagene Mannschaften in der Bundesliga.
Aber nun zum Spiel: Es waren zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten. Die ersten 45 Minuten waren geprägt von Tempo, rassigen Zweikämpfen und vielen Chancen. Folgerichtig stand es zur Pause 1:1. Nach dem Seitenwechsel ging es dann weitaus ruhiger zur Sache. Ein leichtes Chancenplus konnte dabei der HSV für sich verzeichnen. Letztendlich geht dieses Remis aber in Ordnung, da die Hoffenheimer immer wieder für Gefahr sorgten, wie z.B. beim Pfostenkracher von Firmino in der 56. Minute.
Langsam ernährt sich ja bekanntlich das Eichhörnchen. Und das Eichhörnchen namens Hamburger SV macht mit diesem Punkt einen Platz gut, steht nun auf dem Relegationsplatz. Die TSG befindet sich punkt- und torgleich mit Mainz auf dem dritten Rang und empfängt am kommenden Samstag Aufsteiger Paderborn. Für die Hamburger geht es in die Hauptstadt zu Hertha BSC. Schönen Abend noch!

Markus Gisdol dreht an der Uhr und bringt Steven Zuber für den erneut bemühten, aber erfolglosen Kevin Volland. Die Torflaute des Stürmers geht also weiter.

Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit bekommen die Gäste nochmal Eckball...

Die Norddeutschen sollten ihre Rechnung aber nicht ohne die TSG machen! Nach einer erneuten Unsicherheit von Drobný zieht Elyounoussi von links in die Mitte und schließt aus 17 Metern per Schlenzer ab. Knapp drüber! Das hätte der Nackenschlag aus dem Nichts für den HSV sein können. Hoffenheim will den Sieg also auch noch.

Letzter Wechsel von Joe Zinnbauer. Zoltán Stieber kommt für Tolgay Arslan. Es wird also noch einen Tick offensiver beim HSV.

Gelbe Karte für Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)
Vierte gelbe Karte im Spiel und vierte gelbe Karte in dieser Saison für Rudy. Der Rechtsverteidiger der TSG legt Holtby mit einem taktischen Foul und sieht zurecht die gelbe Karte.

Die letzte Viertelstunde bricht an. Rein qualitativ kann die zweite Halbzeit nicht ansatzweise mit dem rasanten ersten Durchgang mithalten. Beide Mannschaften wirken in der Defensive deutlich stabiler, können sich deshalb auch kaum noch Torchancen erspielen. Noch aber sind mit Nachspielzeit knapp 20 Minuten zu spielen, um der Partie doch noch die entscheidende Wende zu verpassen.

Nach langer Zeit kommt die TSG mal wieder zum Abschluss! Auffällig sind dabei immer wieder die schnellen Passstaffetten der Kraichgauer. Volland ist es schließlich, der von Szalai und Firmino in Szene gesetzt wird, aus 17 Metern aber deutlich drüber schießt.

Mit der Auswechslung von van der Vaart rückt Holtby vom linken Flügel wieder in die Mitte. Jansen spielt nun auf der Seite.

Jetzt aber zeigt sich van der Vaart aber auch mal aus dem Spiel heraus. Vom linken Flügel gibt der 31-Jährige flach in die Mitte, nachdem er da Rudy das Nachsehen gegeben hatte. Strobl kann die Kugel aber vor dem einschussbereiten Lasogga klären.

Tobias Strobl hat sich einen Krampf zugezogen und muss bereits nach knapp 60 Minuten von seinen Kollegen behandelt werden. Nach kurzer Pause geht es für den Hoffenheimer Verteidiger aber weiter. Mit Jannik Vestergaard oder David Abraham hätte man ja zwei Alternativen auf der Bank.

Freistoß für den HSV aus 25 Metern halbrechter Position. Van der Vaart ist da der Mann der ruhenden Bälle, jagt ihn aber weit über das Tor von Baumann. Keine Gefahr für das Gehäuse der Gäste.

Wie schon zu Beginn des Spiels lässt sich auch die zweite Halbzeit etwas Zeit, um in Schwung zu kommen. Beide Mannschaften nutzen sich erst einmal im Mittelfeld ab. An der Seitenlinie macht sich unterdessen TSG-Stürmer Ádám Szalai für seine Einwechslung bereit.

...gleich zweimal darf van der Vaart zum Eckball antreten. Der erste birgt nach einem Kopfball von Westermann noch etwas Gefahr. Der zweite ist dann aber harmlos. Abstoß.

Gelbe Karte für Kevin Volland (1899 Hoffenheim)
Volland wird im Vorwärtsgang von Arslan fair gestoppt und hält dann gegen den klärenden Westermann den Schlappen drauf. Klare gelbe Karte.

Es ist auf allen Ebenen eine intensive Begegnung. Auf den Rängen und auf dem Platz ist eine Menge Emotionalität drin. Immer wieder sorgen nicklige Fouls für Unterbrechungen. Schwerstarbeit für das Schiedsrichtergespann, das bisher aber mit nur einer gelben Karte gut ausgekommen ist.

Die Hausherren wollen sofort die Wende! Holtby hat links ganz viel Platz, gibt scharf in die Mitte, aber dort verpassen mit Lasogga, van der Vaart und Müller gleich drei Rothosen! Auf einmal schwimmt die TSG in der Defensive.

Rafael van der Vaart bekommt den Ball aus kürzester Distanz von Eugen Polanski an den Brustkorb gedroschen. Der Kapitän geht zu Boden und muss erst einmal tief durchatmen. Nach kurzem Schütteln geht es aber weiter. Interessant ist auch zu beobachten, wie weit der HSV nach vorne verschiebt. Die beiden Innenverteidiger Djourou und Westermann stehen da bei eigenem Ballbesitz schon an der Mittellinie. Wirkliche Torgefahr konnte man damit aber erst selten entwickeln.

Beck hat auf links ganz viel Platz und kann sich das Ziel seiner Flanke eigentlich aussuchen. Der frühere deutsche Nationalspieler entscheidet sich schließlich für einen schwachen Schuss in Richtung kurzes Eck. Drobný hat damit überhaupt keine Probleme.

Jetzt kommt aber auch mal vor das Tor der Gäste! Und wie! Müller setzt sich im Mittelfeld stark gegen drei Mann durch und legt nach links zu Holtby. Der Neuzugang aus Tottenham legt sich den Ball gegen Rudy fein in den Strafraum und sucht erneut Müller in der Mitte. Der Schuss des Ex-Mainzers und auch die Nachschüsse von van der Vaart und Lasogga können aber entweder von Baumann oder seinen Vorderleuten abgewehrt werden. Vor allem Baumann zeigte da zum Abschluss eine feine Parade.

Modeste hat jetzt richtig Bock auf Fußball. Ostrzolek wird vom Franzosen auf seinem linken Flügel düpiert wie ein kleiner Schuljunge. Der Volleyschuss von Modeste ist dann aber zu riskant. Aus 18 Metern jagt er den auf die Tribüne. Trotzdem: Der Stürmer scheint seine Chance von Anfang an zu nutzen. Letzte Woche stürmte ja noch Szalai ganz vorne für die TSG.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Anthony Modeste
Das Spiel ist eröffnet! Holtby verliert den Ball im Mittelkreis an Schwegler, welcher blitzschnell schaltet und den freistehenden Modeste 30 Meter vor dem Tor in Szene setzt. Drobný steht viel zu weit vor seinem Kasten, will irgendwie noch zurückeilen und wird von Modeste aus 25 Metern getunnelt. Kurioser Treffer!

Inzwischen ist das hier ein richtig munteres Spielchen. Hamburg macht Druck, verschiebt weit nach vorne und öffnet den Gästen damit große Räume für Konter. Arslan verliert nun den Ball an Modeste, welcher die Kugel mit viel Tempo nach vorne treibt. Der Pass kommt in die Mitte zu Firmino, doch der ist in seinem Abspiel zu Volland zu ungenau, sodass der HSV mit vereinten Kräften klären kann.

Ob er da besser abgespielt hätte? Behrami spielt den Ball in der Zentrale flach vor den Strafraum. Dort verlängert Lasogga zu van der Vaart, dessen Schuss aus 20 Metern von Süle geblockt werden kann. Lasogga hatte sich da neben seinem Kapitän gut in Position gelaufen, bekommt die Kugel aber nicht serviert. Da wäre womöglich mehr drin gewesen für den HSV.

Der Ball rollt! Schiedsrichter Sippel hat das Spielgerät freigegeben.

Die Mannschaften kommen hinaus auf den Rasen! Die Gäste sind dabei ganz in Gelb gekleidet. Die Hausherren laufen traditionell in weißen Trikots und roten Hosen auf.

Noch nie waren in der Bundesliga-Geschichte nach dem achten Spieltag vier Mannschaften ohne Niederlage. Dieser Rekord könnte heute aufgestellt werden, sollte die TSG zumindest ein Unentschieden holen. Neben den Hoffenheimern wären dann die Bayern, Gladbach und Mainz ungeschlagen.

Mit einem Sieg heute könnte der HSV bis auf Platz 13 springen. Nachdem Erzrivale Bremen gestern erwartungsgemäß nichts in München zu melden hatte, müssen die Hamburger zumindest nicht wieder vom letzten Platz starten. Auf der anderen Seite müsste Hoffenheim dagegen mit drei Toren Unterschied gewinnen, um den zweiten Platz zu halten. Die Gladbacher haben da gestern in Hannover gut vorgelegt. Bereits ein Punkt würde aber reichen, um zumindest wieder unter die besten Drei zu springen.

Ein Blick auf die Aufstellungen. Wie bereits erwähnt zieht Joe Zinnbauer nach dem 1:0-Sieg bei Borussia Dortmund Rafael van der Vaart neu in die Startelf. Für den 31-Jährigen muss Marcell Jansen auf die Bank. Auch Markus Gisdol ändert seine Anfangsformation nach dem 2:1-Heimsieg gegen Schalke auf lediglich einer Position: Anthony Modeste ersetzt Ádám Szalai im Sturmzentrum.

Der heutige Gegner der Hamburger hat es aber in sich. Die TSG aus Hoffenheim ist bislang noch ungeschlagen, stand vor dem Spieltag als Bayern-Verfolger Nummer eins auf dem zweiten Tabellenplatz. Das Team von Markus Gisdol spielt in der Defensive um einiges geordneter als noch im letzten Jahr, bleibt nach vorne aber weierhin brandgefährlich. Wir erinnern uns: In der letzten Saison fielen in den 34 Spielen der TSG sage und schreibe 142 Tore! Das ist ein Schnitt von mehr als vier Treffern pro Partie. In der neuen Spielzeit fallen nur noch zwischen zwei und drei Toren in jedem Spiel. Und das liegt eben vornehmlich an der deutlich stabilieren Defensive der Kraichgauer.