Bundesliga 2014/2015 » 23. Spieltag » Liveticker: Hertha BSC - FC Augsburg 1:0

Fazit:
Hertha BSC fährt einen ganz wichtigen Heimsieg im Abstiegskampf ein, besiegt den FC Augsburg dank eines späten Tores von Salomon Kalou (88.) mit 1:0 und springt damit auf Tabellenplatz 14. Die Erleichterung im Olympiastadion ist spürbar, denn der erste Heimsieg seit mehr als zwei Monaten war nicht unbedingt die logische Folge des Geschehens auf dem Rasen. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Blau-Weißen nicht besonders mutig, sondern bauten in erster Linie auf eine sichere Defensive. Vorstöße wie in der Anfangsphase der Partie kamen nur noch selten zustande. Der FCA hingegen zeigte mehr Willen, Akzente im letzten Felddrittel zu setzen. Gegen einen clever verteidigenden BSC sollte es heute aber nicht für ein Tor reichen. Als sich die meisten Zuschauer schon mit einem torlosen Unentschieden abgefunden hatte, besorgte Kalou mit seinem Dropkick von der Fünferkante für großen Jubel in der Ostkurve. Während sich Berlin Luft im Keller verschafft, fällt Augsburg auf Platz sechs zurück und verliert Boden im Kampf um die internationalen Rängen. Viel Spaß mit dem Topspiel des Bundesligasamstags und einen schönen Abend noch!

Caiuby hat die Möglichkeit! Der Brasilianer zieht von halblinks aus dem Strafraum ab, wird aber aus zwölf Metern geblockt. Es gibt noch einmal Ecke für den FCA. Hitz geht mit nach vorne, doch Kraft kann die Hereingabe von der linken Fahne abfangen. Diesmal wird es nichts mit dem späten Ausgleich der Weinzierl-Truppe, denn wenig später ertönt der Abpfiff!

Die Nachspielzeit in der Hauptstadt beträgt drei Minuten! Kann der FCA noch antworten auf den Gegentreffer und die achte Auswärtsniederlage verhindern?

Tooor für Hertha BSC, 1:0 durch Salomon Kalou
Dann ist es doch der BSC, der sich wahrscheinlich den Sieg schnappt! Nach einem Einwurf von der rechten Seitenauslinie durch Ndjeng stochert Hegeler die Kugel an zwei Augsburger vorbei an den Fünfer. Kalou feuert den Ball per Dropkick ins Netz und dreht zum Jubeln ab. Das Olympiastadion feiert den so wichtigen last-minute-Treffer!

Gelbe Karte für Sebastian Langkamp (Hertha BSC)
Der Ex-Augsburger trifft gegen den durchstartenden Caiuby nicht den Ball, sondern nur die Knochen des Brasilianers. Der hebt spektakulär ab, verletzt sich zum Glück aber nicht. Gelb gibt es trotzdem für den Innenverteidiger, der heute eine solide Leistung zeigt.

Die Partie wird zum Ende hin immer hektischer und ist von vielen Unterbrechungen geprägt. Hitz ist nach einer Bogenlampe vor seinen Kasten gefordert, pflückt das Leder trotz starkem Verkehr im Fünfer sicher aus der Luft. Beide Vereine wollen nicht mehr das ganz große Risiko eingehen und scheinen sich mit einem Remis abzufinden.

Gelbe Karte für Peter Niemeyer (Hertha BSC)
Bobadilla und Niemeyer können sich nach einem harten Zweikampf nicht beruhigen und entfachen eine kleine Rudelbildung, die der umsichtige Unparteiische Stieler nur mühsam wieder auflösen kann. Am Ende stehen beide Streithähne die Gelbe Karte. Auch Niemeyer wird dem BSC am kommenden Freitag in Stuttgart fehlen...

Gelbe Karte für Markus Feulner (FC Augsburg)
Bobadilla steckt wunderbar auf die rechte Strafraumseite zu Feulner durch, der klar nicht im Abseits steht. Niemeyer ist eher am Ball und wird dann vom Augsburger Routinier zu Fall gebracht. Auch hier geht die Verwarnung vollkommen in Ordnung.

Gelbe Karte für Caiuby (FC Augsburg)
Caiuby trifft Pekarík bei einem Luftkampf unfreiwillig mit dem Arm im Gesicht und sorgt für eine blutende Nase des gegnerischen Rechtsverteidigers. Auch wenn das nicht gewollt war: Die Verwarnung für den Brasilianer ist berechtigt.

Gelbe Karte für Per Skjelbred (Hertha BSC)
Skjelbred mit einem fast schon unbedingt notwendigen taktischen Foul. Er stoppt Altintop, der die Kugel im Rahmen eines Überzahlkonters der Gäste durch das Zentrum in die Berliner Hälfte getrieben hat. Für den Norweger ist es die fünfte Gelbe Karte in dieser Saison. Er wird also am Freitag in Stuttgart fehlen.

Der BSC will sich weiterhin nicht aus der Reserve locken lassen. Während der Gegner deutlich mehr in das Offensivspiel investiert als vor dem Seitenwechsel, ist Vorsicht das oberste Gebot des Tabellen-17. In taktischer Hinsicht ein großer Fortschritt zum Freiburgspiel, doch hilft ein Unentschieden wirklich weiter?

Nach Plattenhardts Eckball von der rechten Fahne kommt Kalou zwar mit der Stirn an das Spielgerät, kann am zweiten Pfosten aus sieben Metern jedoch keinen Druck hinter das Leder setzen. So segelt die Kugel ohne das große Tempo in die Hände von Hitz. Eine Halbchance für die Blau-Weißen!

Kalou profitiert davon, dass eine Freistoßflanke aus dem rechten Mittelfeld von Callsen-Bracker falsch eingeschätzt wird. Sein Handspiel bei der Annahme wird von Stieler nicht gesehen, was unter dem Strich wenig dramatisch ist: Der Ivorer verpasst einen schnellen Abschluss aus halbrechter Position und wird dann vom Ball getrennt.

Nach dem Seitenwechsel sind die Augsburger deutlich hungriger und üben mehr Druck auf die gegnerische Abwehrreihe aus. Die Partie wird endlich kurzweiliger und hat mehr Offensivaktionen zu bieten. Der erste Treffer des Nachmittags liegt in der Luft!

Gut aufgepasst von Kraft! Infolge eines Doppelpasses von Altintop und Bobadilla hat der Argentinier freie Bahn in Richtung des Berliner Keepers. Letztlich ist das Anspiel des türkischen Internationalen auf die rechte Sechzehnerseite etwas zu steil und kann von Kraft vor Bobadilla erreicht werden.

Weder Dárdai noch Weinzierl bringen zum Restart frische Akteure auf das grüne Parkett. Der Ungar hat mit Wagner einen echten Mittelstürmer in der Hinterhand; der Gästetrainer konnte Ji und Parker einwechseln, um den fünften Auswärtssieg wahrscheinlicher werden zu lassen.

Wenige Minuten vor dem Gang in die Kabine wird das Geschehen auf dem Rasen immer zäher. Nach einem langen Schlag der Fuggerstädter bekommen diese zumindest mal wieder einen Eckstoß zugesprochen, da Langkamp unbedrängt ins Toraus geklärt hat. Nach dessen Ausführung gibt es in der Mitte ein Offensivfoul, so dass auch dieser Vorstoß ohne Abschluss bleibt.

Hertha kann nicht, wenn der FCA geordnet ist; Augsburg will nicht unbedingt: Auch in der unmittelbaren Phase vor dem Seitenwechsel tun sich die Mannschaften nicht wirklich weh. Meist rollt das Leder durch die Reihen der Schwaben und Hertha lauert auf Konter. Spannend wird die Vorgehensweise zum Ende hin, wenn auch dann auf beiden Seiten noch die Null stehen sollte.

Kalou macht heute viele Meter und ist eine Anspielstation für die Berliner Offensiven in einigen Szenen. Das Umschalten klappt bei den Blau-Weißen sehr ordentlich und aus einem Konter entwickelte sich auch die beste Chance für die Hausherren, die mittlerweile elf Minuten in der Vergangenheit liegt.

Bobadilla verpasst das 0:1 in technisch brillanter Art und Weise! Von Baba wird der Angreifer aus dem linken offensiven Mittelfeld in Szene gesetzt, kann die hohe Hereingabe im Zentrum des Sechzehners problemlos herunter nehmen und befördert den Ball dann ohne vorherigen Aufprall in Richtung Tor. Er schießt aus gut zwölf Metern nur knapp neben den rechten Pfosten!

Mit der besten Möglichkeit des Nachmittags sind die Blau-Weißen offensichtlich aus einem ersten kleinen Nickerchen erwacht. Wie schon in Wolfsburg steht die Viererkette auf sicheren Beinen und hat bislang noch nicht den Hauch einer Chance zugelassen. Das muss jetzt über 90 Minuten durchgehalten werden, damit der Sprung aus den Abstiegsrängen gelingen kann.

Hertha überlässt den Rot-Grün-Weißen bewusst die Kontrolle über das Geschehen, kann nun aber schon seit geraumer Zeit keine offensiven Nadelstiche mehr setzen. So wirklich sind beide Mannschaften nicht an der Gestaltung des Spiels interessiert. Der Vorteil für den FCA: Mit einem Unentschieden könnte man durchaus leben. Für Berlin wäre ein Punkt fast zu wenig im Tabellenkeller.

Die kreativen Spieler des FCA wissen mit dem hohen Ballbesitzanteil nicht viel anzufangen. Hertha steht sehr tief und verteidigt sehr kompakt. Bis zur Grundlinie haben es die Fuggerstädter noch nicht geschafft, obwohl die Wege durchaus frei werden könnte, wenn sie es denn probierten.

Es ist die linke Seite der Blau-Weißen, die die Impulse in Richtung Hitz setzt. Von dort kommt die Vielzahl der Hereingaben, während Pekarík und Schulz gegenüber noch ziemlich blass sind. Gerade Beerens weiß zu gefallen: Nun legt er für Kalou ab, der aus 14 Metern aus halblinker Position flach direkt in die Hände des Augsburger Schlussmanns abschließt.

Wieder leitet Beerens einen Vorstoß ein! Der Niederländer dribbelt sich vom linken Flügel in den Strafraum und sucht mit einer gefühlvollen Flanke Kalou am zweiten Pfosten. Baba hat Probleme, das Leder zu klären, doch es gelingt ihm gegen seinen ivorischen Widersacher aus dem Finale des Africa Cups im zweiten Anlauf.

Die Anfangsphase ist ziemlich zerfahren und von vielen hohen Bällen geprägt, die nur selten den gewünschten Kollegen erreichen. Den Blau-Weißen sind die Bemühungen anzumerken, von Beginn an Präsenz zu zeigen. Augsburg startet kompakt in der Defensive und solide im Aufbau. So einfach wird das Weinzierl-Team die Punkte nicht hergeben.

Markus Weinzierl baut seine Mannschaft zweimal um. Feulner kehrt nach seiner Gelbsperre zurück und bekleidet den Posten des Rechtsverteidigers. Außerdem darf Caiuby auf dem rechten Offensivflügel von Anfang an ran. Zuletzt gelang dem Brasilianer gegen Leverkusen sein erster Treffer im FCA-Dress. Kohr und Ji müssen auf der Bank Platz nehmen. Bobadilla ist die einzige Spitze der Fuggerstädter.

BSC gegen FCA – mit leichter Verspätung beginnt das Leder im Olympiastadion zu rotieren! Der Start für die Gastgeber verläuft holprig: Da der Anstoß nicht in die gegnerische Hälfte ausgeführt wurde, musste er wiederholt werden. Aus Berliner Sicht ist zu hoffen, dass dies kein Vorzeichen für die kommenden 90 Minuten ist.

Vor etwas mehr als 30000 Zuschauern betreten die Protagonisten das grüne Parkett. Die Hausherren tragen ihre blau-weiß gestreiften Trikots, blaue Hosen und weiße Stutzen; der Tabellenfünfte präsentiert sich in komplett grüner Auswärtskleidung.

"Wir haben positiven Druck, weil wir jedes Spiel gewinnen wollen, Hertha hat negativen Druck, weil sie im Keller stehen und zu Hause dringend punkten müssen", weist der Augsburger Übungsleiter auf den psychologischen Vorteil seiner Truppe hin. Mit vier Siegen und sieben Niederlagen fällt die Bilanz der Schwaben in der Fremde mittelmäßig bis ordentlich aus. Der letzte Auswärtssieg datiert von Anfang dieses Monats, als mit 1:0 in Dortmund gewonnen wurde.

Dabei muss unterstrichen werden, dass die Mannschaft von Markus Weinzierl aus den letzten drei Spielen lediglich zwei Zähler geholt hat und damit so lange sieglos ist wie nie zuvor in 2014/2015. Die ersten beiden Unentschieden seit der Sommerpause gegen Frankfurt und Leverkusen waren allerdings von hohem Unterhaltungswert geprägt. Zuletzt sorgte das dritte Torwarttor der Bundesligageschichte aus dem Spiel heraus durch Marvin Hitz für großes Aufsehen. Gegen den CL-Achtelfinalisten aus der Farbenstadt wurde damit kurz vor dem Ende noch ein Punkt geholt.

"Wir spielen auf Sieg, denn wir haben unsere Fans in Rücken. Gegen Wolfsburg haben wir vieles gut gemacht. Wir haben gut gearbeitet und müssen uns jetzt dafür belohnen", lebt Pál Dárdai Zuversicht vor und fordert den siebten Saisonsieg der Hauptstädter. Vor der Länderspielpause Ende März warten nach dem heutigen Vergleich gegen die Fuggerstädter neben dem Heimspiel gegen CL-Kandidat Schalke mit Stuttgart und Hamburg zwei Auswärtsreisen zu direkten Konkurrenten im Tabellenkeller. Im Falle eines Sieges gegen den FCA ist ein Sprung auf Rang 14 möglich.Gersbeck

Gerade die Bilanz vor heimischer Kulisse ist seit Anfang November erschreckend: Nur eine von sechs Partien im Olympiastadion konnte gewonnen werden; der Rest ging ohne einen einzigen eigenen Treffer verloren. Am vergangenen Sonntag durfte der BSC beim Team der Stunde in Wolfsburg lange auf ein Überraschungsremis hoffen. Erst in der 74. Minute kassierte er das entscheidende Tor, nachdem Schiebers Ausgleichstreffer vor der Pause die tatsächlichen Kräfteverhältnisse auf dem Rasen nicht wirklich abgebildet hatte.

Während sich der lange graue Berliner Winter so langsam dem Ende zuneigt, werden die Herzen der Sympathisanten des blau-weißen Vereins aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf im Frühjahr 2015 nur wenig erwärmt. Mit einer 0:5-Heimpleite in die Weihnachtsferien gegangen, hält auch die Rückrunde wenig Erfreuliches für die Hertha bereit: Vier der bisherigen fünf Begegnungen im zweiten Saisonabschnitt wurden verloren. Zwar ist die Alte Dame mit Platz 17 fast ganz unten angekommen, doch bei nur zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer ist noch nichts verloren.