17.09.2018 10:47 Uhr

Metzelder: BVB kann in der Beletage nicht mithalten

Borussia Dortmund hat laut Christoph Metzelder einige Dinge zu verbessern
Borussia Dortmund hat laut Christoph Metzelder einige Dinge zu verbessern

Christoph Metzelder hat sich zur Lage beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund geäußert. Der ehemalige BVB-Profi erwartet eine Verbesserung im Vergleich zur letzten Spielzeit, ist in finanzieller Hinsicht allerdings eher pessimistisch. 

"Die gesamte Saison steht bei Borussia für mich unter dem Titel "Wiedergutmachung". In der Liga, und auch international", sagte der 37-Jährige gegenüber den "Ruhr Nachrichten". Metzelder glaubt, dass die neue Führungsebene mit Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Matthias Sammer "diese Mentalität, diese Haltung in die Mannschaft tragen wollen" wird. 

Dadurch, dass mit Lucien Favre auch noch ein neuer Trainer installiert wurde, wird es "seine Zeit brauchen, bis sich wieder alles findet und zusammenpasst", so der Ex-Profi.

Für die anstehenden Spiele in der Königsklasse macht sich Metzelder weniger Sorgen als in der letzten Saison. Die Borussia wirke "stabiler", sagte der 37-Jährige und warnte im gleichen Atemzug: "Man darf aber auch nicht vergessen: Der BVB hat im letzten Jahr wieder einmal zwei Ausnahmespieler verloren in Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang."

"Pulisic gilt als einer der Hoffnungsträger"

Dass die Schwarzgelben das eingenommene Geld (rund 70 Millionen Euro für Aubameyang und 150 Millionen Euro für Dembélé) nicht zu gleichen Teilen reinvestierten, zeigt für Metzelder eine klare Tendenz. "Es ist auch Teil der Unternehmensstrategie, nicht im selben Regal wieder einzukaufen. Das bedeutet aber auch, dass der BVB bei den Finanzen in der Beletage des europäischen Fußballs nicht mithalten kann und auch nicht will."

Eher gehe es darum, aus Eigengewächsen und jungen Spielern vom Transfermarkt wieder eine neue Generation zu entwickeln. "Christian Pulisic gilt da als einer der Hoffnungsträger", erklärte der TV-Experte: "Dieses stetige Aufbauen ist sicher eine reizvolle Aufgabe. Aber mit Sicherheit auch manchmal frustrierend."

Königsklasse als "gewichtiges Argument"

Aussagen Jürgen Klopps, der glaubt, dass beim BVB in einem guten Jahr "richtig was passieren" kann, widersprach Metzelder. "Ganz so optimistisch sehe ich das nicht. Das Überwintern in der Champions League sollte Pflicht und das Ziel sein. Danach, puh!" Ab der K.o.-Runde werde "die Luft dünn". 

Es gehe aber ohnehin um eine andere Ausrichtung. Wichtig sei, "dass du als Verein den Spielern zeigen kannst, dass du in der Champions League auch im Frühjahr noch dabei bist", so der 37-Jährige. "Du führst viele Gespräche mit Spielern, den eigenen oder potenziellen Kandidaten, und da ist das ein gewichtiges Argument."