14.04.2014 12:22 Uhr

BVB will Wolfsburg aus dem Weg räumen

Dortmunds Robert Lewandowski im Duell mit Wolfsburgs Naldo. Foto: Bernd Thissen
Dortmunds Robert Lewandowski im Duell mit Wolfsburgs Naldo. Foto: Bernd Thissen

Der BVB kann am Dienstag seine letzte Titelchance wahren und ins Pokalfinale einziehen. Vor einem möglichen Duell mit Bayern München muss Dortmund jedoch eine nicht allzu kleine Aufgabe lösen. Denn der VfL Wolfsburg könnte zum großen Stolperstein werden.

Robert Lewandowski würde sein Abschiedsspiel mit Borussia Dortmund gerne in Berlin feiern, am liebsten gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern München und mit dem Gewinn des DFB-Pokals. "Das wäre ein sehr gutes Finale", sagte der 25 Jahre alte Torjäger.

Auf großer Bühne "auf Wiedersehen" von Schwarzgelb zu sagen und in der kommenden Spielzeit in Bayern-Rot zu attackieren - das wäre ganz nach den Vorstellungen des Top-Stürmers. "Wir haben noch die Chance auf den Pokalgewinn in dieser Saison. Es wäre gut, wenn wir das Finale spielen und dann gewinnen", sagte Lewandowski vor dem ersten Halbfinale am Dienstag im Signal Iduna Park gegen den VfL Wolfsburg.

Die Chancen stehen gut. Denn der BVB erlebte laut Trainer Jürgen Klopp eine "außergewöhnliche Woche" mit den Siegen gegen die derzeit wohl besten Mannschaften der Welt: 2:0 in der Champions League gegen Real Madrid, 3:0 in der Bundesliga bei den Bayern, die am Mittwoch gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern das zweite Halbfinale bestreiten.

Keine Zurückhaltung mehr in der Autostadt

Dem Wunsch-Endspiel des BVB und von Lewandowski wollen sich die Wolfsburger in den Weg stellen. Trainer Dieter Hecking und Co. rechnen sich mehr als nur eine vage Außenseiterchance aus. "Jeder erwartet das Traumfinale. Mal sehen, ob es das Finale, was jeder erwartet, auch wirklich gibt", sagte Hecking. Seit gut zwei Wochen haben die VfL-Verantwortlichen ihre Zurückhaltung aufgegeben, sie wollen in der neuen Saison auf alle Fälle international spielen.

Klaus Allofs fordert von der aktuell formstarken VfL-Mannschaft Siegeswillen. "Gegen Dortmund haben wir es in der Bundesliga in beiden Spielen gezeigt. Wenn wir daran anknüpfen, haben wir eine große Chance", sagte der VfL-Manager. "Aber Dortmund hat den Heimvorteil. Von daher sind sie schon Favorit", fügte Allofs hinzu.

"Wir haben viel Selbstvertrauen", versicherte der ehemalige Dortmunder Ivan Perisic vor dem Duell gegen seine früheren Mitspieler. Hecking muss weiterhin auf Torwart Diego Benaglio und Stürmer Bas Dost verzichten. Zudem ist Ricardo Rodriguez gesperrt. Für ihn wird wahrscheinlich Marcel Schäfer auf der linken Seite verteidigen.

Dortmund braucht dieselbe Leidenschaft wie zuletzt

Borussia-Allrounder Kevin Großkreutz hat Respekt vor den Niedersachsen, die den BVB im Erstliga-Heimspiel am 9. November 2013 mit 2:1 besiegten, am 5. April das Rückspiel in der Dortmunder Arena allerdings mit dem gleichen Resultat verloren. "Wir haben gesehen, wie stark diese Mannschaft ist", sagte Großkreutz. Und versprach den BVB-Anhängern eine "leidenschaftliche Leistung wie gegen Real Madrid und Bayern München".

Das Vorschlussrundenduell zwischen dem Tabellenzweiten und -fünften ist eine Premiere: Noch nie trafen der BVB und die Profis aus Wolfsburg im DFB-Pokal aufeinander. Mit den VfL-Amateuren hat Dortmund keine guten Erfahrungen: 2001/2002 schied die Borussia nach einem 0:1 (Torschütze Ingo Vandreike) schon in Runde eins aus.

Der dreimalige Cupgewinner Dortmund (1965, 1989, 2012) steht zum elften Mal im Halbfinale und ist im aktuellen Wettbewerb noch ohne Gegentor, obwohl alle Spiele auswärts stattfanden. Größter Wolfsburger Cup-Erfolg war der Einzug in das Endspiel 1995 (0:3 gegen Borussia Mönchengladbach). Für den VfL ist es die sechste Teilnahme an der Vorschlussrunde.

dpa