16.08.2014 11:13 Uhr

Kießling: "Als Profi nie fünf Tore gemacht"

Stefan Kießling wurde nach fünf Toren ausgewechselt
Stefan Kießling wurde nach fünf Toren ausgewechselt

Nach fünf Toren beendete der eigene Coach die Gala: Nur die Auswechslung konnte Stefan Kießling noch stoppen. "Wenn ich ihn nicht runtergenommen hätte, wären vielleicht noch einige Tore hinzugekommen", sagte Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt nach dem 6:0 im DFB-Pokal.

Dank des Topstürmers kam die Werkself zu einem souveränen Sieg in der ersten Hauptrunde beim Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim. "So viele hab ich noch nie gemacht in meiner Profikarriere. Ich stand halt immer richtig", erklärte der 30-Jährige Kießling mit einem Schmunzeln.

"Tore sind immer gut fürs Selbstvertrauen. Die nimmt man gerne mit", meinte der Bayer-Stürmer, der jetzt 14 Mal für seinen Klub im Pokal getroffen hat. Er weiß, dass die Partie bei den Amateuren aus der Nähe von Mainz nur der Aufgalopp für weitaus anspruchsvollere Spiele war.

Kopenhagen als hohe Hürde

Am Dienstag steht die Werkself in der Qualifikation für die Champions League beim FC Kopenhagen vor einer hohen Hürde. "Das wird ein ganz anderes Spiel, das wird schwer", weiß Kießling. Trainer Schmidt ist deshalb froh über die Treffsicherheit. "Er hat zum richtigen Zeitpunkt seine Qualität als Torjäger unter Beweis gestellt."

Bereits in der 2. Minute köpfte Kießling zur Führung ein, danach folgten vor 7524 Zuschauern die weiteren Treffer (24., 31., 41. Foulelfmeter, 59.) gegen tapfere Amateure. Ohne "Kies" gelang Leverkusen nur noch ein Treffer durch den eingewechselten Heung-Min Son (81.).

Schmidt konnte das nach seinem gelungenen Pflichtspiel-Debüt gut verkraften. "Wir haben nach einer langen Vorbereitung eine sehr gute Leistung geboten. Ich bin absolut einverstanden und zufrieden mit dem Spiel." Angetan war der 47-Jährige, dass sich sein Team trotz der Überlegenheit an die taktischen Vorgaben gehalten habe. "Die Mannschaft hat ein sauberes Spiel mit vielen guten Aktionen und schönen Toren abgeliefert. Deshalb war es ein gelungener Abend", sagte der Bayer-Coach, der die positive Atmosphäre im Stadion lobte.

Schmidt hofft auf Toprak

Für die Playoff-Partie in Kopenhagen hofft Schmidt, wieder auf Ömer Toprak zurückgreifen zu können. Der Abwehrspieler musste kurzfristig wegen einer Verhärtung in der Rückenmuskulatur passen. "Wenn die Blockade gelöst wird, müsste es gehen", meinte der Coach, der auch auf den von Schalke 04 ausgeliehenen Kyriakos Papadopoulos (Knieprobleme) verzichtete. In Königstransfer Hakan Calhanoglu, Tin Jedvaj und Wendell sowie Rückkehrer Karim Bellarabi standen vier Neue in der Startelf. Stürmer Josip Drmic wurde für Kießling eingewechselt.

Für die Amateure aus Waldalgesheim war die erstmalige Teilnahme am DFB-Pokal trotz der sechs Gegentreffer das "Spiel des Lebens". "Das erste Tore fiel zu schnell. Aber wir haben uns im Rahmen gewehrt. Das Erlebnis will keiner missen", sagte Trainer André Weingärtner. Als Trostpflaster bleiben 140.000 Euro. Den Geldsegen wollen die Alemannen in den Ausbau der Sportplatzanlagen investieren.

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dpa