17.10.2016 11:33 Uhr

Nach Mobbingattacke: Rückendeckung für Teigl

Die Augsburg-Ultras zeigten unschöne Banner
Die Augsburg-Ultras zeigten unschöne Banner

Nach den heftigen und teils geschmacklosen Anfeindungen einiger FCA-Fans gegen Georg Teigl im Heimspiel gegen den FC Schalke 04, meldeten sich nun seine Teamkollegen zu Wort. Zuvor hatte Augsburg-Manager Stefan Reuter die Aktion der eigenen Anhänger bereits scharf verurteilt. 

Hintergrund der Geschichte: Teigl war am 6. Spieltag bei Gastspiel der Augsburger in Leipzig bei Stand von 2:1 in der 78. Minute von Dirk Schuster eingewechselt worden. Doch auch er konnte die Niederlage gegen seinen Ex-Klub nicht mehr abwenden. Nach Abpfiff feierten die RB-Fans ihren Aufstiegshelden der vergangenen Saison dann lautstark, dieser machte sich auf den Weg in die Kurve, ließ sich feiern und bedankte sich so für den freundlichen Empfang.

Eine sicher nicht ganz glückliche Aktion des österreichischen Junioren-Nationalspielers, der sich daraufhin auch umgehend bei den eigenen Fans entschuldigte: "Ich habe nicht groß nachgedacht und mich von meinen Emotionen leiten lassen. Ich bin nur ein Mensch", so der 25-Jährige.

Dem Unmut der Fans tat dies allerdings scheinbar keinen Abbruch und auch die Länderspielpause vermochte es nicht die Stimmung gegen den Rechtsverteidiger zu beruhigen, sodass diese nun im Heimspiel gegen den FC Schalke am vergangenen Samstag eskalierte.

Anti-Teigl-Sprechchöre waren ebenso zu vernehmen wie ein Hetz-Banner, auf dem "Winterpause nutzen - Teigl abschieben" geschrieben stand. Eine durchaus fragwürdige Wortwahl.

"Nicht zu akzeptieren"

FCA-Manager Reuter, der bereits während des Spiels versuchte die Banner entfernen zu lassen, verurteilte das Verhalten einiger "Fans" direkt nach Spielende scharf: ""Ich mag es nicht, wenn Fans Aktionen gegen einen eigenen Spieler starten. Das ist nicht zu akzeptieren", so der 50-Jährige. 

Teigl habe sich für seine damalige Verhaltensweise entschuldigt, betonte Reuter. Der FCA-Manager selbst bewertet die Aktion des Spielers, in die Leipziger Fankurve gegangen zu sein, sogar als eine Form von Anstand. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns", sagte er.

Hitz: "Wir Spieler stehen hinter Georg!"

Aber nicht nur die Vereinsspitze, sondern auch einige seiner Teamkollegen stärken Teigl demonstrativ den Rücken. FCA-Kapitän Paul Verhaegh: "Ich habe kein Verständnis dafür, eigene Spieler zu attackieren".

Auch sein Stellvertreter und Augsburg-Ikone Daniel Baier sichert seinem Mannschaftskameraden "jede Unterstützung" zu und positioniert sich damit ebenso deutlich wie Torhüter Marwin Hitz, der sein Unverständnis offen kommuniziert: "Die Fans fordern, dass man sich mit 100 Prozent für einen Verein identifiziert. Das hat Georg in Leipzig gemacht, dafür wurde ihm applaudiert. Wenn das die Fans hier nicht verstehen oder nicht verstehen wollen, dann ist das so. Wir Spieler stehen hinter Georg!"

Dieser Zuspruch dürfte dem noch jungen Österreicher, der sich selbst nicht zu den jüngsten Vorfällen äußert wollte, helfen, sich wieder aufs Sportliche zu konzentrieren.