23.06.2017 11:45 Uhr

DFB-Youngster wollen auch Italien "wegnudeln"

Auch gegen Italien wollen die deutschen U21-Kicker wieder ausgelassen jubeln
Auch gegen Italien wollen die deutschen U21-Kicker wieder ausgelassen jubeln

Ein Punkt fehlt noch: Der U21 reicht am Samstag gegen Italien ein Remis, um als Gruppensieger das EM-Halbfinale zu erreichen. Möglich ist aber auch ein vorzeitiges Aus.

Würstchen statt Pasta: Mit einem Grillabend stimmte sich die deutsche U21-Nationalmannschaft auf das letzte EM-Gruppenspiel gegen Italien ein, der traditionelle Spielslogan orientierte sich dennoch an der Küche des Gegners. "Die nudeln wir weg" steht auf den neuen Plakaten im Hotel Turowka, die das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz auf das Topspiel am Samstag (20:45 Uhr) einstimmen sollen.

Dabei reicht der deutschen Mannschaft in Krakau schon ein fades Remis. Ein Punkt wäre gleichbedeutend mit dem Gruppensieg und dem Einzug ins Halbfinale. Erst bei einer Niederlage muss der Rechenschieber aus dem Schrank geholt werden. So weit will es das Kuntz-Team gar nicht erst kommen lassen. "Weil wir gut in Mathematik sind, wissen wir, dass wir das nächste Spiel am besten gewinnen. Das wäre die einfachste Lösung", sagte Offensivspieler Serge Gnabry.

Sollte Deutschland dennoch verlieren und Tschechien im Parallelspiel gegen Dänemark gewinnen, wird es kompliziert. Drei Mannschaften hätten dann sechs Punkte auf dem Konto, zum Tragen käme der direkte Vergleich innerhalb der drei Teams. Kurios: Deutschland wäre in diesem Fall bei einem 0:1 Gruppensieger, bei einem 0:2 aber nur Dritter und damit ausgeschieden.

Zweites "Gijon" ist ausgeschlossen

Nach dem starken EM-Start mit Zu-Null-Siegen gegen Tschechien (2:0) und Dänemark (3:0) wäre das eine herbe Enttäuschung. Kuntz hat seine Mannschaft daher aufgefordert, bloß nicht auf ein Remis zu schielen. "Auf Ergebnis spielen? Das hat im Fußball noch nie geklappt", sagt Kuntz. Da die Italiener unter Siegzwang stehen, ist ein zweites "Gijon" mit Ballgeschiebe im Mittelfeld immerhin ausgeschlossen.

"Wir wissen, dass noch nichts gewonnen ist. Aber wir wollen ohnehin jedes Spiel für uns entscheiden. Das war schon vor dem Turnier unser Ziel", sagt der künftige Bayern-Profi Gnabry. Auch Teamkollege Nadiem Amiri (1899 Hoffenheim) träumt davon, in Polen "etwas Großes" zu erreichen. Italien sei zwar ein defensivstarker Gegner mit guten Flügelspielern. "Aber in der Einzelqualität sind wir besser", sagt Amiri.

Kempf verspricht: "Sind auf jeden Fall heiß"

Eine starke Mannschaft haben die Azzurrini dennoch. "Da kommt ein Pfund auf uns zu. Der Trainer spricht selbst von der besten U21, die sie je hatten und dass sie damit Europameister werden müssten. Ich glaube, die Spieler haben insgesamt über 1000 Serie-A-Spiele", sagt DFB-Trainer Stefan Kuntz. Im Fokus steht vor allem das 18 Jahre alte Torhüter-Wunderkind Gianluigi Donnarumma vom AC Mailand, das nach dem jüngsten 1:3 gegen Tschechien aber auch Kritik einstecken musste.

Der deutsche Innenverteidiger Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg, der gegen Tschechien sein erstes Tor im U21-Trikot erzielte, hat jedenfalls noch lange nicht genug. "Wir hoffen, dass wir gegen Italien ein paar Prozent drauflegen können", sagte Kempf bei "DFB-TV": "Und dann werden wir schauen, wie es weitergeht. Wir sind auf jeden Fall heiß."

Die voraussichtliche deutsche Aufstellung: Pollersbeck (1. FC Kaiserslautern) - Toljan (1899 Hoffenheim), Stark (Hertha BSC), Kempf (SC Freiburg), Gerhardt (VfL Wolfsburg) - Dahoud (Borussia Mönchengladbach), Arnold (VfL Wolfsburg) - Weiser (Hertha BSC), Meyer (Schalke 04), Gnabry (Werder Bremen) - Selke (RB Leipzig).
Trainer: Kuntz