18.05.2018 16:43 Uhr

Platini gesteht Betrug bei Fußball-WM 1998

Michel Platini gesteht eine Spielplan-Manipulation bei der WM 1998
Michel Platini gesteht eine Spielplan-Manipulation bei der WM 1998

Seit Monaten ist bekannt, dass bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland nicht alles mit rechten Dingen zuging. Auch die WM-Vergaben nach Russland und Katar hinterließen bei vielen Beobachtern einen faden Beigeschmack. Jetzt ist herausgekommen: Auch bei der WM 1998 in Frankreich wurde getrickst und betrogen.

Im Interview mit der Radiostation "France Bleu" gab Michel Platini, im Jahr 1998 Chef des WM-Organisationskomitees, zu, dass der Spielplan der Endrunde in Frankreich manipuliert wurde, um ein Endspiel zwischen dem großen Favoriten Brasilien und dem Gastgeber Frankreich zu ermöglichen.

"Wir haben ein bisschen getrickst", verharmloste Platini die Vorgänge rund um die WM 1998. Ein Endspiel zwischen Frankreich und Brasilien sei "der Traum von allen" gewesen, versuchte der Franzose den Betrug zu rechtfertigen.

"Als wir den Spielplan erstellt haben, haben wir dafür gesorgt, dass wenn wir und Brasilien in unseren Gruppen Erster werden, wir nicht vor dem Finale aufeinander treffen können", so Platini.

"Glaubt ihr, die anderen Gastgeber hätten das bei ihren Endrunden nicht gemacht?!", deutete der ehemalige Superstar an, dass die WM 1998 in Sachen Spielplan-Manipulation kein Einzelfall gewesen ist.

In jenem Jahr in Frankreich ging der Plan des OK auf. Brasilien ließ in Gruppe A Norwegen, Marokko und Schottland hinter sich, Frankreich gewann die Gruppe C vor Dänemark, Südafrika und Saudi-Arabien. Im Endspiel setzte sich schließlich der Gastgeber mit 3:0 gegen den Rekordweltmeister durch.

Die FIFA hat sich bislang nicht zu den Aussagen Platinis geäußert.