Diese Transfers plant der FC Bayern im Winter

In knapp vier Wochen öffnet das Winter-Transferfenster. sport.de blickt auf die Planungen von Fußball-Rekordmeister Bayern München: Wer geht? Wer kommt? Wer bleibt? Der FC Bayern im Transfer-Check.
FC Bayern im Transfer-Check: Die Torhüter
vorhandenes Personal: Manuel Neuer, Sven Ulreich, Christian Früchtl, Ron-Thorben Hoffmann
Situation
Zwar stellte Manuel Neuer zuletzt mit neun Bundesligapartien in Folge, in denen er mindestens einen Gegentreffer kassierte, einen neuen Negativrekord auf. Doch trotz seines Horror-Laufs führt beim FC Bayern kein Weg am vierfachen Welttorhüter vorbei.
Ulreich, der Neuer in der letzten Saison teilweise überragend vertrat, wartet noch auf einen Einsatz in dieser Spielzeit.
Die Youngsters Hoffmann und Früchtl sammeln regelmäßig bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis. Letzterer gilt als großes Talent und könnte Neuer eines Tages beerben.
Wer soll/darf gehen?
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Wer soll kommen?
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FC Bayern im Transfer-Check: Die Abwehr
vorhandenes Personal: Mats Hummels, Jérôme Boateng, Niklas Süle, Joshua Kimmich, David Alaba, Rafinha, Jonathan Meier, Lukas Mai
Situation
Gerade die sonst so stabile Abwehr der Münchener wackelt in dieser Saison bedenklich. Satte 18 Treffer hat der Rekordmeister nach 13 Spieltagen in der Bundesliga schon kassiert. Zum Vergleich: In der letzten Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt gerade einmal zehn Gegentore.
Insbesondere in der Innenverteidigung kriselt es: Boateng (30) läuft seinen Ansprüchen derzeit meilenweit hinterher. Auch Hummels (29) ist weit von seiner Bestform entfernt. Womöglich setzen dem Ex-Dortmunder die ständigen Gerüchte über einen Zwist mit Trainer Niko Kovac zu. Lediglich Süle (23) überzeugt mit konstanten Leistungen.
Zudem haben die Bayern auf den Außenpositionen einen Engpass. Alaba hat seit längerem Schwierigkeiten, sein höchstes Leistungsniveau zu erreichen. Kimmich rückte zuletzt wie in der Nationalmannschaft auf die Sechs. Ersatzmann Rafinha genügt höchsten Ansprüchen eigentlich nicht.
Den Talenten Meier (19) und Mai (18) schenkt Kovac aktuell (noch?) kein Vertrauen.
Wer soll/darf gehen?
Da adäquater Ersatz oder gar Verstärkungen im Winter kaum zu bekommen sind, darf niemand den Verein verlassen. Auch nicht Boateng, der im Sommer zu Paris Saint-Germain wechseln wollte und bei Trainer Thomas Tuchel immer noch hoch im Kurs steht.
Wer soll kommen?
Zuletzt wurden die Bayern mit Mario Hermoso von Espanyol Barcelona in Verbindung gebracht. Der Spanier kann sowohl zentral in der Abwehr als auch auf der linken Seite spielen. Allerdings ist auch hier ein Winter-Transfer äußerst unwahrscheinlich.
FC Bayern im Transfer-Check: Das Mittelfeld
vorhandenes Personal: Javi Martínez, Leon Goretzka, Renato Sanches, James Rodríguez, Thiago, Corentin Tolisso, Meritan Shabani, Paul Will
Situation
Durch die häufige Rotation von Kovac ist kein Mittelfeldspieler ohne Wenn und Aber gesetzt. Die meisten Einsätze über 90 Minuten kann Thiago (12) vorweisen. Der Spanier hat seine Sprunggelenksverletzung überwunden und ist wieder eine vollwertige Alternative.
Zuletzt kam auch Neuzugang Goretzka besser in Fahrt. Das einstige Sorgenkind Renato Sanches ist unter Kovac deutlich aufgeblüht.
Verlierer seit dem Amtsantritt des Kroaten sind Martínez und James. Der Kolumbianer gilt zudem als einer der erklärten Gegner des umstrittenen Coaches in der Mannschaft.
Die Youngster Shabani und Will spielen bislang keine Rolle. Tolisso fällt seit dem vierten Spieltag mit einem Kreuzbandriss aus.
Wer soll/darf gehen?
Eine weitere Zusammenarbeit mit James ist offen, obwohl der FC Bayern eine Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro für die Leihgabe von Real Madrid besitzt. Intern soll man nicht mehr bedingungslos vom Kolumbianer überzeugt sein.
Zwar bestätigte der sensible Spielmacher kürzlich, sich eine Zukunft in München vorstellen zu können, knüpfte seinen Verbleib aber im selben Atemzug an mehr Spielzeit.
Eine Rückkehr nach Madrid oder ein Wechsel zu Juventus stehen im Raum. Auch englische Klubs sollen interessiert sein. Im Winter dürfte sich in dieser Personalie aber nichts tun.
Wer soll kommen?
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sind die Bayern auf der Suche nach einem Mann fürs defensive Mittelfeld. Aaron Ramsey vom FC Arsenal wird gehandelt, allerdings für den Sommer, da dann sein Vertrag beim FC Arsenal ausläuft.
Auch hier gilt: Im Winter wird es schwierig, eine echte Verstärkung an Land zu ziehen.
FC Bayern im Transfer-Check: Der Angriff
vorhandenes Personal: Kingsley Coman, Franck Ribéry, Arjen Robben, Serge Gnabry, Alphonso Davies, Woo-Yeong Jeong, Thomas Müller, Sandro Wagner, Robert Lewandowski
Situation
Die Nachfolger von Ribéry und Robben, deren Zeit in München zu Ende geht, stehen bereits in den Startlöchern.
Gnabry stellt sein Potenzial regelmäßig unter Beweis. Coman ist zwar äußerst verletzungsanfällig, deutete seine Fähigkeiten aber schon in der Vorsaison immer wieder an.
Bis zum Saisonende dürften die Altmeister aber noch regelmäßig auf ihre Einsätze kommen.
Auch Müller zählt trotz insgesamt durchwachsener Leistungen zum Stammpersonal, spielte zuletzt auf der Zehn wieder etwas stärker.
Lewandowskis Torquote in der Bundesliga ist in dieser Saison zwar nicht ganz so stark wie in den Vorjahren. Wettbewerbsübergreifend liefert der Pole aber weiterhin beeindruckend ab: 17 Treffer in 19 Pflichtspielen stehen in seiner Statistik.
Folgerichtig spielt Wagner kaum eine Rolle. Der selbsternannte "beste Stürmer Deutschlands" kommt überwiegend auf Kurzeinsätze.
Gespannt sein darf man auf das 18-jährige kanadische Supertalent Davies, von dem sich die Bayern durchaus schon einiges versprechen.
Wer soll/darf gehen?
An Wagner sollen laut englischen Medienberichten West Ham United und Crystal Palace interessiert sein. Auch der VfB Stuttgart hat angeblich seine Fühler nach dem 30-Jährigen ausgestreckt.
Auch für Wagner gilt aber: Findet der FC Bayern keinen ebenbürtigen Ersatz, ist ein Wechsel ausgeschlossen.
Wer soll kommen?
Nabil Fekir von Olympique Lyon wird seit Monaten mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Der Weltmeister hat nur noch Vertrag bis 2020. Sein aktueller Arbeitgeber könnte bei einem Winterwechsel gesprächsbereit sein, um mehr Geld zu erlösen als im Sommer.
Fekir ist zwar kein ausgewiesener Stoßstürmer wie Wagner. Doch mit seiner Kreativität und seinem starken Torabschluss könnte er den Druck auf Lewandowski erhöhen. Rund 60 Millionen Euro soll der 25-Jährige kosten - wohl noch mehr, wenn er im Januar wechseln soll.
Lissy Beckonert