13.05.2019 08:31 Uhr

Schneider konfrontierte FC Bayern mit Nübel-Gerüchten

Jochen Schneider ist seit März Sportvorstand des FC Schalke 04
Jochen Schneider ist seit März Sportvorstand des FC Schalke 04

Anfang März übernahm Jochen Schneider den Posten des Sportvorstandes beim FC Schalke 04. Mitten in der Krise der Knappen sollte der 48-Jährige die Weichen für eine Wende stellen. Mit der Ernennung von David Wagner zum neuen S04-Cheftrainer wurde unlängst der erste Schritt getan, ein Sportdirektor und ein Kaderplaner sollen folgen.

Im Gespräch mit dem "kicker" äußerte sich Schneider nun unter anderem zu den Fortschritten seiner Suche und zum Poker des FC Bayern um Schalke-Keeper Alexander Nübel.

Der FC Bayern sei in der Causa Nübel zwar nicht an die Schalker herangetreten, Schneider habe sich jedoch bei Karl-Heinz Rummenigge gemeldet und aktiv darum gebeten, dass der deutsche Rekordmeister dafür Sorge trage, dass "nicht ständig über unseren Torhüter in den Medien" gesprochen werde.

"Das hat bei uns im Umfeld für Unruhe gesorgt. Karl-Heinz Rummenigge hat sich verständnisvoll gezeigt und es entsprechend intern umgesetzt", so Schneider. Ohnehin wolle man "alles daransetzen", Nübel langfristig auf Schalke zu halten.

Weiterhin sprach Schneider über seinen Start bei den Knappen. Bei seiner Ankunft habe er sich zuerst einmal ein Bild vom Zustand der Mannschaft und des Vereins machen müssen, habe drei wichtige Posten zu besetzen gehabt und habe gleichzeitig die Planungen für einen möglichen Abstieg in Liga zwei vorantreiben müssen, erklärt Schneider seinen Start beim FC Schalke 04.

Schalke-Coach Stevens "hatte brutal viel zu verlieren"

Dass der Abstieg vermieden und damit der schlimmste Fall abgewendet werden konnte, ist laut Schneider vor allem Verdienst von Interimstrainer Huub Stevens. "Huub hatte brutal viel zu verlieren, allein schon sein Image als Jahrhunderttrainer stand auf dem Spiel. Respekt, dass er das für ihn persönlich hohe Risiko eingegangen ist. Daran erkennt man, wie sehr er dem Verein verbunden ist. Ich bin froh und dankbar, dass er uns mit seiner Rückkehr in den Aufsichtsrat weiter erhalten bleibt", lobt Schneider den Niederländer, der das Zepter im Sommer an David Wagner übergibt.

Schneider enthüllt, dass sich Königsblau im Werben um den ehemaligen Schalke-Spieler mit großer Konkurrenz konfrontiert sah. Er wisse von Interesse aus der Bundesliga sowie aus England, wo Wagner zuletzt mit Huddersfield Town für Furore sorgte. Schalke 04 habe auf den Deutsch-Amerikaner allerdings "den größten Reiz" ausgestrahlt.

Die Positionen des Technischen Direktors und des Sportdirektors werde man sehr wahrscheinlich vor dem Trainingsstart präsentieren, die Namen allerdings vorher schon bekanntgeben. Warten müsse man unter anderem noch, da einige potenzielle Kandidaten "noch bestehende Verträge bei anderen Vereinen besitzen", führt Schneider weiter aus, ohne mögliche Namen zu kommentieren.

"... dann würden wir Thomas Gottschalk holen"

"Mir sind in erster Linie Inhalte und Qualität wichtig, weniger die Außendarstellung. Wenn es danach ginge, dass wir lediglich ein Gesicht für die Öffentlichkeit bräuchten, würden wir Thomas Gottschalk holen", formuliert Schneider jedoch ein klares Profil für die Kandidaten.

Veränderungen soll es allerdings auch auf Spielerseite geben. "Wir werden in der Sommerpause die Transfers tätigen, die wir als nötig erachten. Und unsere Intention ist es, den Kader tendenziell zu verkleinern", stellt Schneider klar. Und weiter. "In Summe wird es ganz wesentlich sein, dass wir grundsätzlich einen anderen Drive in unsere Profimannschaft bekommen. So können wir nicht weitermachen. Ich kann nicht akzeptieren, dass wir nach 32 Spieltagen 31 Punkte haben und uns zum Klassenerhalt gratulieren lassen müssen."

Die finanziellen Mittel für den Neustart seien auf Schalke vorhanden, statt horrender Investitionen wolle man aber auch neue Wege gehen und stärker in die Talentsichtung investieren. Beim Scouting werde man sich "breiter, vor allem aber inhaltlich besser und innovativer aufstellen - mit mehr Manpower, Fachkompetenz, Erfahrung und einem deutlich größeren Netzwerk".