15.08.2019 09:03 Uhr

Ginter denkt bei Rose an alte BVB-Zeiten

Matthias Ginter spielt seit 2017 für Borussia Mönchengladbach
Matthias Ginter spielt seit 2017 für Borussia Mönchengladbach

Seit diesem Sommer hat Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach mit Marco Rose einen neuen Cheftrainer. Innenverteidiger Matthias Ginter erinnert der Stil des Neulings an der Seitenlinie an zwei Fußballlehrer, mit denen er damals beim BVB zusammenarbeitete.

"Bei den ersten Trainingseinheiten unter Marco Rose dachte ich öfter mal: Das kommt mir jetzt aber bekannt vor. Von den Inhalten wie dem Gegenpressingimpuls, den Thomas Tuchel auch immer eingefordert hat. Oder die Intensität in jeder Übung, wie es Jürgen Klopp wollte", erläutert der 25-Jährige im Interview mit dem "kicker".

Insgesamt empfindet der Abwehrspieler Roses Spielphilosophie als sehr fortschrittlich. Sie sei weniger auf Ballbesitz ausgelegt und deshalb moderner als die seiner Vorgänger: "Gute Mannschaften verfügen immer noch über ein starkes Ballbesitzspiel, aber es ist nicht mehr das Nonplusultra. Der neue Ansatz ist wuchtiger, dynamischer, vorwärtsorientierter. Ich finde das gut." 

Doch all die taktischen Umstellungen benötigen eine gewisse Zeit, weiß der Nationalspieler. Das mühsame Pokalspiel beim SV Sandhausen (1:0) habe gezeigt, dass noch Luft nach oben ist: "Wir stehen noch am Anfang unseres Weges. Wir brauchen Zeit, bis die Rädchen ineinandergreifen. Rückschläge müssen wir einkalkulieren."

Ginter selbst will auch künftig eine zentrale Rolle bei der Borussia spielen. Rose sieht ihn als wichtiges Rädchen im Fohlen-System und ernannte ihn zuletzt als zweiten Stellvertreter von Kapitän Lars Stindl. 

Ginter beim Thema Vertragsverlängerung noch unsicher

Von seiner Rolle als Anführer hat der der ehemalige BVB-Spieler ein klares Verständnis: "Für mich definieren sich Führungsspieler in erster Linie darüber, was sie auf dem Platz leisten. Nicht darüber, ob sie außerhalb die großen Reden schwingen. Und ich denke, das sieht das Trainerteam genauso."

Die Zeiten der großen Anpeitscher, die ihre Mitspieler permanent anschreien, sei im Fußball ohnehin ein Stück weit vorbei: "Natürlich gehört auch die Kommunikation, gerade auf dem Platz, dazu. Ich weiß nur nicht, wie die ganz jungen Spieler heutzutage zum Beispiel auf einen Kahn reagieren würden. Es wird heutzutage anders miteinander gesprochen und umgegangen. Die Hierarchien sind flacher geworden."

Wie lange der Rechtsfuß noch in Gladbach spielen wird, ist aktuell noch nicht gewiss. Ob es zu einer Verlängerung seines 2021 auslaufenden Vertrages kommt, kann der gebürtige Freiburger nicht aktuell nicht abschätzen: "Es gibt noch wahnsinnig viele Fragezeichen. Ich mache mir keine Gedanken, was in einem Jahr sein könnte. Dass ich mich richtig wohlfühle und mir die entgegengebrachte Wertschätzung viel bedeutet, muss ich nicht extra betonen."