25.08.2019 12:05 Uhr

Werder Bremen redet sich den Fehlstart schön

Auch das noch: Bremens Johannes Eggestein (l.) flog in Hoffenheim vom Platz
Auch das noch: Bremens Johannes Eggestein (l.) flog in Hoffenheim vom Platz

Das hatten sich die Verantwortlichen von Werder Bremen ganz anders vorgestellt. Null Punkte nach zwei Partien machen dem ambitionierten Fußball-Bundesligisten zu schaffen.

Frank Baumann tat alles, um Gelassenheit zu demonstrieren. Die Hände in den Taschen der Jogginghose suggerierten Entspannung, der ruhige Tonfall stand für besonnenes Handeln - eine Krise wollte sich der Sportchef von Werder Bremen nach dem 2:3 (1:0) bei der TSG Hoffenheim nicht einreden lassen. "Es gibt keinen Grund, panisch zu werden und verrückte Dinge zu machen", kommentierte der frühere Profi den Fehlstart der ambitionierten Hanseaten.

Trotz der zweiten Niederlage im zweiten Spiel der jungen Bundesliga-Saison gab Baumann zu Protokoll, dass er "100 Prozent von der Mannschaft überzeugt" sei. "Es ist eine schwierige Phase, aber wir werden das annehmen. Natürlich sind wir nun gefordert, den ersten Dreier zu holen. Aber die Situation wird keinen großen Eindruck auf das Team haben", äußerte der Sportchef, der mit seinem Klub in den Europacup will.

Wie Baumann machte auch Florian Kohfeldt in Optimismus - obwohl der Trainer vor dem anstehenden Heimspiel gegen den FC Augsburg bereits gehörig unter Druck steht. "Wir müssen uns natürlich der Kritik stellen", sagte der Coach: "Aber der größte Fehler wäre, nun Zweifel aufkommen zu lassen. Unser Fußball wird zum Erfolg führen. Unser Weg wird ganz sicher belohnt - wir werden zeitnah Punkte holen."

Werder leidenschaftlich, aber zu naiv

Eigentlich waren die Bremer schon in Sinsheim auf einem guten Weg in Richtung Punkte. Niclas Füllkrug (42.) hatte die Hanseaten vor 27.333 Zuschauern in Führung gebracht. Selbst nach den Gegentoren durch Ermin Bicakcic (54.) und Ihlas Bebou (59.) kamen die Bremer zurück. Yuya Osako (81.) traf für die Gäste - obwohl Johannes Eggestein zuvor (77.) wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.

Doch die Moral der Bremer, die einen Treffer durch Füllkrug aufgrund der neuen Handspielregel aberkannt bekamen (71.), wurde nicht belohnt. Pavel Kaderabek (87.) sorgte für den ersten TSG-Dreier unter der Regie des neuen Trainers Alfred Schreuder.

Der Sieg machte den Niederländer zwar "sehr glücklich", dennoch war der Nachfolger von Julian Nagelsmann beileibe nicht mit allem zufrieden. "Heute war unser schlechtester Tag der Woche mit dem Ball", kritisierte der 46-Jährige: "Auch ein Bremer Sieg wäre möglich gewesen."

Das sah auch Nuri Sahin so. Um so frustrierter war der Mittelfeldspieler. "Null Punkte nach zwei Spielen - das ist nicht so cool. Es wäre schön, wenn es schnell besser laufen würde", gestand Sahin ein: "Ich will die Welt nicht rosarot malen, aber trotz der beiden Niederlagen glaube ich an unseren Weg. Reden reicht allerdings nicht - wir müssen es auf den Platz bringen."