26.10.2020 08:34 Uhr

BVB-Finanzboss will trotz Verlust keinen Strategie-Wechsel

BVB-Finanzboss Thomas Treß (r.) neben Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke
BVB-Finanzboss Thomas Treß (r.) neben Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

Aufgrund der Corona-Pandemie mit allen bekannten Konsequenzen im Profi-Fußball hat Bundesligist Borussia Dortmund zuletzt Verluste in Höhe von 44 Millionen Euro verzeichnen müssen. Auch, wenn die Krisenlage in den kommenden Monaten noch so weitergeht, will der BVB aber nicht grundsätzlich von seinem eingeschlagenen Weg der wirtschaftlichen Vernunft abweichen.

Das unterstrich nun der Dortmunder Finanz-Geschäftsführer Thomas Treß im Gespräch mit dem "kicker". "Wir werden keinen grundsätzlichen Strategie-Wechsel vornehmen. Wir glauben, dass Corona eine temporäre Geschichte sein wird, die zwar auch 2021 noch ihre Auswirkungen haben wird, aber dann hoffentlich auch ein Ende nehmen wird", so der 54-Jährige, der bei den Schwarz-Gelben bereits seit 2006 verantwortlich tätig ist. Er galt neben Präsident Reinhard Rauball und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke als wichtigster Mann im Klub für die Rettung vor der Insolvenz im selben Jahr. 

Trotz der angespannten Situation aufgrund fehlender Einnahmen und der Unwägbarkeiten im Hinblick auf die kommenden Monate zeigte sich Treß einigermaßen zuversichtlich beim Blick in die nahe Zukunft: "Uns fehlen die Ticketing-Einnahmen, die TV-Erlöse fielen geringer aus, auch im Sponsoring erlösen wir weniger, als wir eingeplant hatten. Das heißt aber nicht, dass wir kollabieren oder in Sack und Asche gehen."

In den letzten Jahren unter der Führung von Hans-Joachim Watzke entwickelte sich Borussia Dortmund von einem hoch verschuldeten Klub hin zu einer der führenden Marken in Fußball-Deutschland - ohne dabei neue Schulden zu machen. An diesem grundlegenden Prinzip soll auch weiterhin festgehalten werden. 

"Wir waren mehr tot als lebendig. Und heute? Bis vor Corona hatten wir überhaupt keine Finanzkredite mehr. Corona hat es ein bisschen eingetrübt, aber wir sind immer noch in einer sehr guten Chancen-Risiko-Position", erklärte Treß.